Basketball-Freiwillige in Namibia ziehen Bilanz

Nach zwölf spannenden Monaten in Basketballprojekten in Namibia beenden die drei weltwärts-Freiwilligen Paul, Leonard und Jan erfolgreich ihren Freiwilligendienst in Namibia.

Jan (Mitte links) und Leo (Mitte rechts) mit den Kindern in Katutura. Foto: DOSB
Jan (Mitte links) und Leo (Mitte rechts) mit den Kindern in Katutura. Foto: DOSB

Paul Isernhinke (Oldenburg), Leonard Metz (Köln) und Jan Holldorb (Karlsruhe) sind nach einem Jahr voller interessanter Einblicke in sportbezogene Ansätze der Entwicklungszusammenarbeit und intensivem Einleben in eine andere Kultur mit vielen Erinnerungen in ihrer alten Heimat zurück.

Paul, Leo und Jan waren über den entwicklungspolitischen Freiwilligendienst weltwärts in Namibia, der vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) 2008 ins Leben gerufen wurde. Seit Startschuss sind bereits über 26.000 deutsche Freiwillige mit ihren Partnerorganisationen in Ländern in Afrika, Asien, Lateinamerika, Ozeanien und Osteuropa gewesen, um dort in vielfältigsten Bereichen lokale Initiativen zu unterstützen. Seit 2015 entsendet der Deutsche Olympische Sportbund (DOBS) gemeinsam mit dem ASC Göttingen e.V. über diesen Dienst Freiwillige in sportbasierte Entwicklungsprojekte. Dieser Austausch hat das Ziel, den Freiwilligen erste Einblicke in entwicklungspolitische Zusammenhänge, Aufgabengebiete und Probleme zu geben und dabei neue Perspektiven zu entdecken und sich persönlich in einem intensiven Austausch mit ihrem Gastland weiterzuentwickeln. Seit einigen Jahren gibt es verstärkt auch den Süd-Nord Austausch, bei dem junge Erwachsene aus den Partnerländern der Entsendeorganisationen nach Deutschland kommen, um hier vor Ort eine neue Kultur kennenzulernen und in Projekten mitzuarbeiten.

Paul und Leo kamen über den DOSB in Kooperation mit dem ASC Göttingen e.V. nach Namibia und unterstützten die Namibian Basketball Federation (NBF). Jan reiste über die Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners sowie den ehemaligen Freiburger Verein Isibindi e.V. nach Namibia aus und war in der Basketball Artists School (BAS) eingesetzt, die auch vom DOSB unterstützt wird.

„Was man aus seinem Freiwilligendienst macht, hängt zu einem großen Teil von einem selbst ab und ich denke, ich habe meine Chance genutzt, sinnvoll zu der Entwicklung des Landes beizutragen“, resümiert Paul sein Jahr und die intensiven Lebenserfahrungen. Er war nach rund einem halben Jahr in der Hauptstadt Windhoek in den 800 Kilometer entfernten Norden Namibias gewechselt, um die NBF-Jugendarbeit im Basketball in dieser ländlicheren Region voranzutreiben. Gleichzeitig initiierte er mit einem namibischen Kollegen die Oshana Basketball School, die den Basketballsport mit Bildungsinhalten verbindet und sich an der BAS in Windhoek orientiert. Verbunden mit dieser intensiven Zeit sind Paul zufolge insbesondere die Wegbegleiter: „Vor allem die Kinder und Mitarbeiter aus meinem Projekt sind zunächst zu Freunden und dann zur Familie geworden“, zieht Paul sein Fazit. In Namibia hat ihn am meisten „die Vielfalt des Landes und die Offenheit der Menschheit“ beeindruckt. Von der Sinnhaftigkeit und Nachhaltigkeit seines Einsatzes ist Paul überzeugt: „Als ich im Februar nach Ongwediva gekommen bin, gab es bis auf ein unregelmäßiges Training keine Programme im Bereich Basketball für Kinder und Jugendliche. Nun sind mehr als 500 Kinder in die Projekte involviert und das haben viele Menschen mitbekommen. Von Anfang an habe ich eng mit meinem namibischen Counterpart zusammengearbeitet.“ Um die Förderung der Jugendarbeit in den ländlichen Regionen im Norden Namibias weiter zu stärken und die angestoßenen Projekte weiterzuführen, werden die nächsten zwei NBF-Freiwilligen direkt im Norden eingesetzt. 

NBF-weltwärts-Kollege Leo kümmerte sich in Katutura/Windhoek um die Jugendarbeit an Grundschulen sowie um offene Basketball-Angebote für Kinder und Jugendliche. „Das Schönste für mich war die Begeisterungsfähigkeit der Kinder, vor allem in Team-Wettkämpfen. Es ist wichtig für die Schulkinder, durch den Basketball Abwechslung im Tagesablauf zu haben. Ich bin zudem überzeugt, dass Sport nicht nur die sportliche Fähigkeit selbst verbessert, sondern auch Teamgeist, Ehrgeiz, Fairness und Selbstbewusstsein der Kinder und Jugendlichen fördert.“ Über das Jahr hinweg gibt es jedoch nicht immer nur Glücksmomente. „Gelernt habe ich vor allem Eigeninitiative und Durchhaltevermögen. Geduld und die direkte Kommunikation mit Menschen sind sehr wichtig. Arbeitskollegen sind zu Freunden geworden und ich habe gelernt, mit Enttäuschungen umzugehen und nicht aufzugeben, wenn mal was schief geht.“

Jan wiederum unterstützte das tägliche Programm der Basketball Artists School (BAS), an der rund 60 Kinder und Jugendliche von 10-18 Jahren betreut werden. Die BAS Foundation wird vom DOSB sowie der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Rahmen des Projekts „Free Throw – Basketball Artists against HIV & AIDS“ gefördert. Die BAS setzt sich durch eine Kombination aus Bildungs- und Sportangeboten für benachteiligte Kinder in Katutura/Windhoek ein und unterstützt sie dabei, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

Neben der Arbeit mit den Kindern konnte Jan auch sein handwerkliches Talent zur Entfaltung bringen, was er – verbunden mit dem nötigen Selbstbewusstsein – an die Kinder und Jugendlichen weitergab: „Bei handwerklichen Dingen muss man sich einfach nur trauen, sie anzupacken, dann wird das schon was!“ Außer der namibischen Landschaft hat Jan während des Jahres am meisten beeindruckt, dass „die Menschen extrem herzlich sind und es viele Menschen gibt, die etwas bewegen und die die Gesellschaft voranbringen wollen.“ In diese Mentalität haben sich die drei Jungs ihrem Engagement zufolge bestens eingefügt.

Mit der Anreise der neuen weltwärts-Freiwilligen wird der Einsatz von Paul, Leo und Jan auch nach ihrer Rückkehr nach Deutschland erfolgreich fortgesetzt.

Die Bewerbungsfrist für den Durchgang 2018/2019 endet am 31. Dezember 2017.

Opens external link in new window http://www.ifwd-sport.de/ und Opens external link in new windowhttp://www.freiwilligendienste-im-sport.de/  

Allgemeine Informationen zu weltwärts gibt es unter Opens external link in new window www.weltwaerts.de

Weitere Informationen zur BAS sind zu finden unter Opens external link in new window www.basketball-artists.comOpens external link in new window www.facebook.com/BasketballArtists


  • Jan (Mitte links) und Leo (Mitte rechts) mit den Kindern in Katutura. Foto: DOSB
    Jan (Mitte links) und Leo (Mitte rechts) mit den Kindern in Katutura. Foto: DOSB