Dies unterstrichen Petra Tzschoppe aus dem Präsidialausschuss Breitensport des DOSB und Andreas Silbersack, Präsident des LSB Sachsen-Anhalt, am Freitag unisono beim Stopp der Sportabzeichen-Tour in Magdeburg.
Unter dem Motto „Menschlichkeit und Toleranz im Sport / Sport gegen Rechts“ feierten 3000 Teilnehmer beim vierten Stopp der vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) organisierten bundesweiten Tour ein buntes Sportfest. Unterstützt durch den dreimaligen Kanu-Olympiasieger Andreas Dittmer, Box-Olympiasieger Torsten May und den ehemaligen Weltklasse-Zehnkämpfer Frank Busemann legten zahlreiche Breitensportler ihr Sportabzeichen ab.
Allein 2500 Kinder kamen schon am Vormittag in die MDCC-Arena. Bei schönstem Sportwetter meisterten viele von ihnen die Herausforderungen des Deutschen Fitnessordens. Das begeisterte auch den Botschafter für kinder+Sport Frank Busemann: „Die Kinder sind Feuer und Flamme, ich habe schon viele tolle Leistungen von ihnen gesehen.“ Auch Torsten May, der für die BARMER GEK nach Magdeburg gekommen war, zeigte sich beeindruckt von der guten Stimmung: „Die Leidenschaft und Freude bei den Kindern ist grenzenlos. Die konnten es gar nicht erwarten, loszulegen.“
Bei der Pressekonferenz diskutierten Gäste aus Politik und Sport. LSB-Präsident Andreas Silbersack freute sich über 26.000 Menschen, die im Jahre 2011 das Deutsche Sportabzeichen in Sachsen-Anhalt abgelegt haben. Die politische Bedeutung des Sports betonte DOSB-Präsidialausschuss-Mitglied Petra Tzschoppe: „Sport steht für demokratische Werte. Extremisten, die versuchen, die Plattform Sport für ihre Zwecke zu benutzen, hält der Sport ein klares ‚Nein‘ entgegen.“ Gerd Bücker von der Deutschen Sportjugend (dsj) im DOSB stellte heraus: „Die Deutsche Sportjugend befasst sich schon seit einer Reihe von Jahren mit dem wichtigen Themenfeld ‚Rechtsextremismus im Sport‘ und hat das zu einer seiner Schwerpunktaufgaben gemacht. Wir haben in diesem Zusammenhang verschiedene Maßnahmen und Projekte entwickelt.“ Ein Beispiel für dieses Engagement ist die Kampagne „Sport und Politik – verein(t) gegen Rechtsextremismus“, die Bücker vorstellte.
Das Engagement von DOSB und dsj im Kampf gegen Rechts begann schon vor langem. So beteiligen sich die beiden Organisationen u.a. an der Internationalen Woche gegen Rassismus. Zudem hat die dsj Info-Materialien für Ehren- und Hauptamtliche im Sport entwickelt. Seit 2011 sind dsj und DOSB Mitglieder im Beratungsnetzwerk „Sport und Politik – verein(t) gegen Rechtsextremismus“, das ein Handlungskonzept „für Toleranz, Respekt und Menschenwürde“ erarbeitet hat.
Unter dem Motto „Stoppt Fouls von Rechtsaußen – Spitzensportler/-innen machen mit!“ unterstützen Sportlerinnen und Sportler mit Plakaten und Videospots das Anliegen der Kampagne (www.vereint-gegen-rechtsextremismus.de). Träger der Kampagne und Mitglieder im Beratungsnetzwerk sind neben DOSB und dsj auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB), das Bundesministerium des Innern (BMI), das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), die Bundeszentrale für politische Bildung (BpB), das Bündnis für Demokratie und Toleranz (BfDT), die Regiestelle „Zusammenhalt durch Teilhabe“ in der BpB, das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp), die Sportministerkonferenz (SMK), die Landessportbünde und der Deutsche Städte- und Gemeindebund.
Extremismus und Fremdenfeindlichkeit können in allen gesellschaftlichen Bereichen auftreten. Da bildet der Sport keine Ausnahme. Was betroffene Vereine tun können, erörterte Anja Beutel, Leiterin des Projektes „MuT – Menschlichkeit und Toleranz im Sport“ des LSB Sachsen-Anhalt. Sie räumte ein: „Das braucht Zeit. Demokratie hat sich auch nicht in wenigen Monaten entwickelt.“ Einen Blick auf die Praxis ermöglichte Helge Tiede, einer der ausgebildeten Demokratietrainer des Projektes. Er ist Ansprechpartner für Vereine, Mitglieder, Familien und Fans: „Wenn wir in die Vereine gehen, begleiten wir sie ganz intensiv und bleiben solange, bis die Probleme gelöst sind.“
Im Anschluss an die Pressekonferenz stellte Frank Busemann im Rahmen der Promiwettkämpfe seine gute Form unter Beweis und hatte in den meisten Disziplinen die Nase vorne. Nur beim Seilspringen verlor er gegen Torsten May. Ein gelungener Auftakt für ein großes Sportwochenende in Magdeburg – das fand auch Andreas Dittmer, der für die Sparkassen-Finanzgruppe vor Ort war: “Ich kenne Magdeburg sehr gut aus meiner aktiven Sportlerzeit. Wie die Veranstalter vom Stadtsportbund Magdeburg und vom LSB eine Veranstaltung dieser Größenordnung organisiert haben, ist aller Ehren wert. Nach Magdeburg komme ich immer sehr gerne.“
Abgerundet wurde die Veranstaltung durch ein tolles Rahmenprogramm: Das Quartertramp der Sparkassen-Finanzgruppe, der Multi-Tower der BARMER GEK und die Fotostation von kinder+Sport sorgten für großen Andrang der jungen Breitensportler. BIONADE, der Partner der Sportabzeichen-Tour, schenkte kostenfreie Erfrischungsgetränke aus.
Der Sportabzeichen-Tourstopp war der Auftakt für ein großes Sportwochenende in Magdeburg. Weiter geht es bis zum 10. Juni mit dem Festival des Sports, das mit dem Olympic Day am Sonntag einen Hauch von Olympia versprüht.
Festival des Sports im 25. Jahr
Aquajoggen, Tanzen, Tennis spielen? Basketbälle werfen, Wände erklettern, Runden auf dem BMX-Rad drehen? Alles an einem Tag, an einem Ort? Beim Festival des Sports ist genau das die Idee. Zu den Highlights auf dem Magdeburger Festival des Sports zählen die „Danke Mama“-Kampagne von Procter & Gamble und der Charity-Lauf „Samsung Hope for Youth“.
Im Rahmen der Kampagne „Danke Mama“ findet die Kür der engagiertesten Mutter oder des engagiertesten Vaters statt. Der Samsung-Charity-Lauf bringt Menschen in Bewegung und lässt ihren sportlichen Einsatz gleichzeitig bedürftigen Kindern und Jugendlichen zu Gute kommen.
Samsung unterstützt mit der erlaufenen Spendensumme den SOS-Kinderdorf e.V.
Olympic Day
Am 10. Juni findet der diesjährige „Olympic Day“ im Rahmen des Festivals des Sports in Magdeburg statt. Wenn die Stadt an der Elbe sich von heute an zum größten Sportplatz Deutschlands verwandelt, werden die Olympischen Spiele, die Olympischen Werte und die Olympischen Disziplinen unter dem Motto „Wir für Deutschland“ ebenfalls im Mittelpunkt stehen.
Rudern, Bob-Anschieben oder beim Siebenmeter den Torwart des SC Magdeburg bezwingen – all das können die Besucher selbst ausprobieren. Dabei stehen ihnen Leistungssportler aus dem Landessportbund Sachsen-Anhalt zur Seite, die auch in das abwechslungsreiche Bühnenprogramm eingebunden sind.
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) ruft in jedem Jahr die Nationalen Olympischen Komitees (NOKs) auf, in ihren Ländern einen „Olympic Day“ zu veranstalten. Er erinnert an den Gründungstag der Olympischen Bewegung am 23. Juni 1894.