Bundespräsident Gauck: Sportler sind Vorbilder

Bundespräsident Joachim Gauck hat sich bei seinem Besuch in London begeistert von der olympischen Idee gezeigt und die Bedeutung des Sports für dieGesellschaft hervorgehoben.

Bundespräsident Joachim Gauck fühlt sich sichtlich wohl im Kreise der Hockeyteams. (Foto DOSB)
Bundespräsident Joachim Gauck fühlt sich sichtlich wohl im Kreise der Hockeyteams. (Foto DOSB)

Auch am ersten Wettkampftag der Olympischen Spiele äußerte sich das Staatsoberhaupt , der Schirmherr des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), noch sehr angetan von der Eröffnungsfeier am Abend zuvor. Er habe eine ganze Reihe von Präsidenten und gekrönten Häuptern getroffen, „alle waren euphorisiert von dem wunderbare n Erlebnis“, sagte Gauck am Samstag bei seinem Besuch im olympischen Dorf. Zuerst habe er gestaunt über den gewagten historischen Rückblick und gedacht: „Was ist denn hier los?“ Eine Landschaft in einem großen Stadion habe er noch nicht gesehen. „Wir haben uns die Augen gerieben.“

Besonders beeindruckt hätten ihn indes die eher stillen Momente, berichtete Gauck. Bespielsweise, dass die Nationalhymne von einer Gruppe behinderter Kinder gesungen worden sei. „Da lief es einem ja kalt über den Rücken, einfach vor Freude, was hier gewagt wurde“, sagte der Bundespräsident. „Das war für mich sehr überzeugend, weil die Spiele auch zu Gigantomanie neigen. Und dann solch ein stilles Element zu haben, das war ein wunderbarer Ausgleich.“

Auch die Gespräche mit den Athletinnen und Athleten im Olymischen Dorf gefielen Gauck sichtlich. Mit den deutschen Hockey-Spielern und der Modernen Fünfkämpfer in Lena Schöneborn, der Olympiasiegerin von 2008 aß er zu Mittag. Zuvor war der Bundespräsident mit Teilnehmern eines Jugendlagers auf dem Kreuzfahrtschiff „MS Deutschland“ zusammengetroffen. Am Abend  begrüßte DOSB-Präsident Thomas Bach das Staatsoberhaupt auch im Deutschen Haus im Museum of London Docklands, wo Gauck abermals auch Mitglieder der Deutschen Olympiamannschaft traf.  Ich habe viel Freude gehabt“, sagte Gauck. „Ich habe mich anstecken lassen von ihrem Optimismus. Das war großartig.“

Er hob deshalb die Vorbildfunktion der Sportler hervor und plädierte für die Vielfalt des Sports auch in der Darstellung der elektronischen Medien. „Der Sport gehört in die Mitte der Gesellschaft“, sagte der Bundespräsident. „Wir brauchen dieses Bewusstsein von einer sportlichen Aktivität auch als Vorbereitung zu einer aktiven Bürgerexistenz.“

Der Sportunterricht dürfe nicht verschwinden aus den Schulen, „er muss sogar erweitert werden“, ergänzte Gauck. „Wir brauchen spielerische Situationen, uns als Bürger ins Leben hineinzubewegen, Fairness zu lernen. Und übrigens: Die Sie hier treffen, die sich hier anstrengen und schinden, die sind alle nicht depressiv. Die sind alle wirklich gut drauf, und zwar dadurch, weil sie sich selber etwas abverlangen. Und so entsteht dann dieses Selbstvertrauen, das ihnen erlaubt, auch im Beruflichen und Privaten wirklich ihren Mann, ihre Frau zu stehen. Und deshalb werbe ich für mehr Sport in der Breite der Bevölkerung. 


  • Bundespräsident Joachim Gauck fühlt sich sichtlich wohl im Kreise der Hockeyteams. (Foto DOSB)
    Bundespräsident Joachim Gauck fühlt sich sichtlich wohl im Kreise der Hockeyteams. (Foto DOSB)