Deutsche Rennrodler außer Konkurrenz

Viermal Gold, dreimal Silber, einmal Bronze: Die deutschen Rennrodler haben bei den Weltmeisterschaften in Whistler/Kanada für den erwarteten Medaillenregen gesorgt.

Das Gold-Quartett mit Natalie Geisenberger, Felix Loch, Tobias Wendl und Tobias Arlt (v.l.) bei der WM in Whistler. Foto: picture-alliance
Das Gold-Quartett mit Natalie Geisenberger, Felix Loch, Tobias Wendl und Tobias Arlt (v.l.) bei der WM in Whistler. Foto: picture-alliance

Nach dem perfekten Auftakt durch den überragenden Olympiasieger Felix Loch, der seinen Mentor Georg Hackl als erfolgreichsten deutschen Rennrodler der WM-Geschichte ablöste, und den starken Doppelsitzern Tobias Wendl/Tobias Arlt setzte sich Natalie Geisenberger erstmals die WM-Krone auf.

Auch im abschließenden Wettbewerb, der Teamstaffel, die in Sotschi ihre Olympia-Premiere feiern wird, waren die deutschen Rodel-Asse wie bereits den gesamten Winter über nicht zu schlagen. "Unser Team ist eine sensationelle WM gefahren und wird sich, daran werden wir arbeiten, bis zu den Olympischen Spielen noch weiter entwickeln", sagte Thomas Schwab, Generalsekretär im Bob- und Schlittenverband Deutschland (BSD).

"Es ist phänomenal, was die gesamte Mannschaft geleistet hat. Alle waren sehr gut eingestellt und vorbereitet. Da fehlen mir fast die Worte", sagte auch Cheftrainer Norbert Loch. Dessen Sohn Felix Loch glänzte mit seinem vierten Titel. "Ich bin einfach rundum glücklich. Ich war locker, das Material hat gestimmt - und im zweiten Lauf ist mir eine gewaltige Fahrt gelungen", sagte der 24-Jährige nach der erneut furiosen Vorstellung auf seiner Gold-Bahn von 2010.

Titelverteidiger Loch hatte am Ende 0,375 Sekunden Vorsprung auf Teamkollege Andi Langenhan. WM-Bronze sicherte sich Johannes Ludwig, der zweimalige Saisonsieger David Möller komplettierte als Vierter das herausragende deutsche Mannschaftsergebnis. "Wenn ich jetzt böse wäre, könnte ich sagen, dass ich Schorsch Hackl mit der Anzahl der WM-Titel übertrumpft habe. Aber darum geht es mir gar nicht", sagte Loch, der bereits 2008, 2009 und 2012 triumphiert hatte.

Natalie Geisenberger hatte in den vergangenen Jahren den Sprung nach ganz oben stets verpasst. Viermal stand die Miesbacherin bei Weltmeisterschaften auf dem Podium, doch erst in Whistler wurde es Gold. Zwei Tage vor ihrem 25. Geburtstag gewann sie mit 0,106 Sekunden Vorsprung auf Olympiasiegerin Tatjana Hüfner und wurde so ihrer Favoritenstellung gerecht.

"Ich bin natürlich überglücklich. Das war ein großer Traum von mir. Ich bin schon in den Trainingsläufen gut zurechtgekommen und wusste, hier geht was. Aber im Wettkampf muss man es halt erst mal runterbringen. Ich bin sehr froh, dass mir das gelungen ist. Der Schlitten war perfekt, der Start hat gut funktioniert, und die Fahrten waren auch in Ordnung", sagte Geisenberger.

Bei den Doppelsitzern dominierte der "Bayern-Express" mit Tobias Wendl und Tobias Arlt, die den ersten WM-Sieg eines deutschen Duos seit fünf Jahren im Ziel ausgelassen mit der bayerischen Fahne in der Hand feierten. "Gott sei Dank hat es endlich geklappt mit WM-Gold. Wir haben von Beginn an gemerkt, dass die Kiste zieht", sagte Wendl, der vor zwei Jahren bei der WM in Cesena schwer gestürzt war. Diesmal ließen Bestzeiten in beiden Läufen keinen Zweifel an der Überlegenheit der neuen Weltmeister.

Für einen goldenen Abschluss sorgte die Teamstaffel. Gemeinsam mit Olympiasieger Felix Loch (Berchtesgaden) und den Doppelsitzern Tobias Wendl/Tobias Arlt (Berchtesgaden/Königssee) setzte sich Geisenberger gegen die Konkurrenz aus Kanada und Lettland durch.

(Quelle: SID)


  • Das Gold-Quartett mit Natalie Geisenberger, Felix Loch, Tobias Wendl und Tobias Arlt (v.l.) bei der WM in Whistler. Foto: picture-alliance
    Das Gold-Quartett mit Natalie Geisenberger, Felix Loch, Tobias Wendl und Tobias Arlt (v.l.) bei der WM in Whistler. Foto: picture-alliance