Deutschlands schärfste Konkurrenz um den WM-Titel

Brasilien kommt mit der kleinen Weltfußballerin und vielen "Riesen", Olympiasieger USA mit Power und Dynamik, Geheimfavorit Schweden mit Wut im Bauch.

Weltfußballerin Marta und die Brasilianerinnen wollen den WM-Titel. Foto: picture-alliance
Weltfußballerin Marta und die Brasilianerinnen wollen den WM-Titel. Foto: picture-alliance

Besonders diese drei Teams könnten Titelverteidiger Deutschland bei der Frauenfußball-WM einen Strich durch die Rechnung machen.

Um sich erstmals zum besten Frauenteam der Welt zu krönen, gehen die Brasilianerinnen mit einer neuen Strategie in die Titelkämpfe. Trainer Kleiton Lima nominierte fast ein Dutzend Spielerinnen über 1,70 m, aber angeführt wird die Selecão immer noch von einem Floh: Die fünfmalige Weltfußballerin Marta mit ihren 1,62 m nimmt es seit jeher problemlos mit den ganz Großen auf.

Für Bundestrainerin Silvia Neid ist Brasilien der erste Titelanwärter. "Brasilien ist ein klarer Favorit, weil sie in der Offensive technisch sehr versierte Spielerinnen haben, die kaum auszurechnen sind", sagte die 47-Jährige im Interview, analysierte aber auch die Schwächen: "Dafür sind sie hinten anfällig, da kann man sie ausspielen."

Neben der Selecão gehört für Neid der zweimalige Weltmeister USA zu den Titelkandidaten. "Sie kommen über ihre Power und ihre Dynamik. Mittlerweile können sie zudem auch ein gutes Spiel aufziehen", sagte sie. Doch ausgerechnet der Olympiasieger stolperte in der WM-Qualifikation und musste in die Play-offs gegen Italien; nach zwei wahren Fußballkrimis standen die USA doch als 16. und letzter WM-Teilnehmer fest. Nun soll eine Mischung aus erfahrenen Spielerinnen und der jungen Generation die Rückkehr auf den Fußball-Thron schaffen.

"Wir wollen der Welt zeigen, dass diese Mannschaft immer noch großartig ist - und in der Lage, den WM-Titel zu gewinnen", sagte Starstürmerin Abby Wambach. Doch zuerst müssen Wambach und Co. die "Todesgruppe" C überstehen, wo in den Gruppenspielen Schweden und Nordkorea warten, zwei echte Brocken. Trainerin Pia Sundhage macht sich aber auch nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Lindsay Tarpley (Kreuzbandriss) keine Sorgen um ihr Team: "Das ist eine Mannschaft, die den WM-Titel gewinnen kann."

Schweden gibt sich ebenfalls selbstbewusst. "Wir haben mehrere Male gegen die USA gespielt", sagte Spielführerin Caroline Seger und schöpft Zuversicht aus diesen Begegnungen: "Wir kennen sie sehr gut. Die USA haben eine schwedische Trainerin, beide Teams wissen sehr viel übereinander. Das ist gut für uns. Wir haben bereits gegen sie gewonnen - und wir können es wieder tun."

Zumal die Schwedinnen noch eine alte Rechnung zu begleichen haben: 2007 scheiterten sie in China schon in der Vorrunde. "Nach ein paar schwierigen Jahren im schwedischen Frauenfußball hoffe ich, dass wir nun wieder zurück auf dem Weg nach oben sind", sagte Nationaltrainer Thomas Dennerby.

Das Eröffnungsspiel der Frauen-Weltmeisterschaft Deutschland gegen Kanada findet am Sonntag. 26. Juni 2011, um 18 Uhr in Berlin statt.

(Quelle: SID)


  • Weltfußballerin Marta und die Brasilianerinnen wollen den WM-Titel. Foto: picture-alliance
    Weltfußballerin Marta und die Brasilianerinnen wollen den WM-Titel. Foto: picture-alliance