Die Sport-Inklusions-Projekte bergen die Corona-Schätze

Online-Besprechung und Austausch von den Projektverantwortlichen der Kooperationsprojekte von Aktion Mensch und DOSB zur Inklusion im und durch Sport in Corona-Zeiten.

Kleine Schatztruhe aus Holz
Copyright: DOSB

Corona scheint als Thema alles zu überlagern und viele machen sich Sorgen, ob das Thema Inklusion dabei nicht untergeht. Es gibt viele Einschränkungen, Terminabsagen und Entbehrungen durch die Auflagen aufgrund der Pandemie, vor allen ist das Einhalten neuer Regeln und Flexibilität angesagt. Doch es gibt auch sehr positive Entwicklungen, die “Corona-Schätze”, die in einer Online-Besprechung von den Projektverantwortlichen der Kooperationsprojekte von Aktion Mensch und DOSB  ermittelt wurden. Die Teilnehmer*innen der Konferenz waren erstaunt über die große Beute. So lautete das Fazit  einer Sportorganisation : „Türen sind teilweise offener als zuvor. Schreibt Eure Kontakte mal wieder an!“  

Dies bestätigt sich auch in der Öffentlichkeitsarbeit. Die Pause von großen Wettkämpfen und auch manchem Ligabetrieb führte z.B. zu mehr Interesse am Spendenlauf 2020 von Special Olympics Deutschland. Durch den virtuellen Spendenlauf konnte finanziellen Einbußen entgegengewirkt und gleichzeitig ein Anreiz zur Bewegung sowie ein Gemeinschaftserlebnis geschaffen werden. Es scheint sich zu lohnen, gerade in Zeiten der Pandemie Meldungen über inklusive Sportevents an die Presse zu senden. 

Im Landessportbund Sachsen-Anhalt konnte das Thema Inklusion in die Erstellung von Online-Bildungsformaten eingebracht werden, so dass die Barrierefreie Kommunikation nun nachhaltig bei Webmeetings und bei Online-Referentenschulungen seinen Platz gefunden hat. Corona hat hier die Kolleg*innen und Themen zusammengebracht. Daraus entstanden ist auch ganz neu ein Seminar „Kniffe für barrierefreies Referieren“. Ein nachahmenswerter Anteil eines Schatzes!  

Und auch in anderen Verbänden gibt es nun Anleitungen und Knigge-Empfehlungen für einzelne Online-Formate. So hilft man Einsteiger*innen, ob behindert oder nicht,  und schafft auch digitale Augenhöhe zur gemeinsamen Nutzung der verschiedenen Online-Formate. 

Auch Online-Sportkurse wurden für die verschiedensten Zielgruppen erstellt und als Videoanleitungen verbreitet. 

In einigen Verbänden hat die aufgezwungene „Ruhe“ noch mal den Blick für nächste konzeptionelle Erfordernisse geweitet und somit neue Erkenntnisse und Pläne zum weiteren Vorgehen gebracht.  Darüber hinaus sorgten digitale Treffen als neue Formate für höchste Teilnehmerzahlen z.B. bei runden Tischen. Auch hier gilt es die Barrierefreiheit, z.B. in Form einer Schriftdolmetscher*in, mitzudenken, sodass Netzwerkarbeit und Austausch weitergehen können. Teilweise nehmen bei digitalen Treffen sogar Personen teil, die aus verschiedenen Gründen zu keinem Präsenztreffen hätten kommen können. 

Ein schwer zu lösendes Problem, das viele inklusive Projekte verbindet, ist die Erreichbarkeit der Zielgruppe. Vor allem zu den Menschen mit Behinderungen in besonderen Wohnformen oder auch in Werkstätten ist durch Schließungen und Besuchsverbote  der Kontakt  zurzeit abgebrochen. Die durchaus vielfältigen digitalen Angebote können wegen fehlender Internetzugänge und auch  fehlender Assistenz von vielen Sportler*innen in diesem Bereich nicht genutzt werden. Hier ist der Handlungsbedarf durch die Coronakrise noch mal besonders deutlich geworden. 

Insgesamt fühlten sich alle Teilnehmer*innen der Online-Konferenz reich beschenkt durch den wertschätzenden Austausch und die gegenseitigen Anregungen und Unterstützungen. An der Schatzsuche wollen alle gerne dran bleiben.  

 


  • Kleine Schatztruhe aus Holz
    Kleine Schatztruhe aus Holz