DOSB-Reaktion auf die IOC-Empfehlungen vom 28. März

Das Executive Board des IOC hat auf seiner Sitzung am 28. März den Weltverbänden die Wiederzulassung russischer und belarussischer Athlet*innen zu internationalen Wettkämpfen empfohlen.

Foto: DOSB
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Der DOSB hält diese Wiederzulassung für weiterhin nicht richtig und hätte sich eine andere Entscheidung gewünscht. Gleichwohl nehmen wir zur Kenntnis, dass wir mit dieser unveränderten Haltung derzeit einer Minderheit im internationalen Sport angehören und eine Entscheidung des IOC immer auch das weltweit gespaltene Meinungsbild berücksichtigen muss. 

Die vom IOC ausgesprochenen Bedingungen für eine Wiederzulassung sind weitgehender und strikter, als wir es aufgrund der stattgefundenen Konsultationen im Vorfeld erwartet hätten. Gerade mit der Vorgabe, dass Sportler*innen, die dem Militär, der Polizei oder anderen Sicherheitsorganen angehören, ausgeschlossen bleiben sollen, greift das IOC eine Forderung des DOSB und weiterer europäischer NOKs auf.  

Wir erwarten, dass die strikten Voraussetzungen, die das IOC Executive Board formuliert hat, glaubhaft umgesetzt und Verstöße konsequent sanktioniert werden. Es muss vermieden werden, dass die Regime in Russland und Belarus die Teilnahme ihrer Athlet*innen zu kriegspropagandistischen Zwecken missbrauchen. Die weltweit konsequente Einhaltung der ausgesprochenen Auflagen ist hierfür unabdingbar. Die nächsten Monate werden zeigen, ob dies möglich ist. Daher ist es folgerichtig, dass das IOC die Umsetzung der Bedingungen verfolgen und erst dann über eine Zulassung russischer und belarussischer Athlet*innen zu den Olympischen Spielen 2024 von Paris entscheiden will. 

Den DOSB stellt die Entscheidung des IOC Executive Boards vor weitere Herausforderungen. Wir werden daher die konstruktive Zusammenarbeit mit unseren Mitgliedsorganisationen, der Politik und vor allem den Athlet*innen fortsetzen, um die konkreten Fragen, die sich aus den Vorgaben ergeben, zu diskutieren und zu beantworten.  

Die uneingeschränkte Solidarität des deutschen Sports gilt weiterhin allen ukrainischen Athlet*innen. Der DOSB wird vor allem Sportler*innen, die in Deutschland leben und trainieren, weiter intensiv unterstützen, damit sie auch weiterhin an internationalen Wettkämpfen teilnehmen können. 

(Quelle: DOSB)


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