Dr. Karin Fehres im Interview

Standbein für Spitzensportlerinnen

Sie weiß, wie’s läuft – Dr. Karin Fehres hat als Mentorin junge Menschen am Ende ihrer Uni-Zeit auf dem Weg in ihre Job-Zukunft begleitet.

 

Foto: DOSB
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Vier Fragen an die DOSB-Direktorin für Sportentwicklung zum aktuellen DOSB-Mentoring-Programm „Mit dem gemischten Doppel an die Spitze“.

DOSB: Reden wir doch gleich mal Tacheles – wie sieht der Job als Mentorin aus?

Das war sehr unterschiedlich. Und zwar so unterschiedlich wie Mentees und Mentorinnen sind. Zu Beginn gibt’s ein Matching-Gespräch – man bespricht, die Ziele der gemeinsamen Arbeit, in welchem Rahmen und wie oft man sich trifft, ob man sich persönlich unterhält oder sich per Telefon bzw. Skype austauscht. Diese Gespräche fanden mit meinen Mentees zwischen einmal monatlich und einmal vierteljährlich statt. Die Kommunikation ist für die Mentee-Mentorin-Tandems entscheidend – sie leben vom persönlichen Austausch.

Apropos Austausch: Was haben Sie Ihren Schützlingen mit auf den Weg gegeben?

In allen Gesprächen wurde sehr deutlich, dass viele nicht wissen, was sie im Berufsleben erwartet. Ich war beeindruckt, wie hoch reflexiv diese jungen Leute den Berufseinstieg angehen. Es besteht eine große Unsicherheit, was es bedeutet, zu arbeiten, Geld zu verdienen und sich in einem Kollegenkreis bewähren zu müssen. Das sind Dinge, die man in der Ausbildung nicht lernt. Also habe ich über meine berufliche Vergangenheit erzählt und was ich jetzt tue. Wir haben z.B. über Potenziale und Perspektiven von Stellen diskutiert und ich habe meine Mentees auf den ersten Schritten ins Berufsleben begleitet.

Im aktuellen DOSB-Fokus steht auch das Ehrenamt – im diesjährigen Mentoring-Projekt sind Spitzensportlerinnen gefragt...

Ja, wir möchten Spitzensportlerinnen dabei helfen, ein Standbein für den Beruf oder Berufseinstieg oder auch für ein Ehrenamt im Sport aufzubauen, da deren Engagement für die Verbände sonst leicht verloren geht. Per Mentoring wollen wir ihnen Möglichkeiten aufzeigen, wie sie sich ehrenamtlich oder auch hauptberuflich in ihrer eigenen Sportart und ihrem eigenen Verband weiter entwickeln können.

Wie lautet Ihr persönliches Fazit über Ihr eigenes Engagement als Mentorin?

Ich habe sehr davon profitiert, weil ich ein Verständnis dafür entwickelt habe, welche Probleme beim Berufseinstieg entstehen. Das hat mir im beruflichen Umgang mit Kollegen und Kolleginnen und insbesondere mit Berufseinsteigern geholfen – das war für mich quasi eine Fortbildung. Ich würde es jederzeit wieder tun und kann’s nur empfehlen. Der Job als Mentorin gibt viel zurück.


Sie möchten den Job?

Dann sollten Sie sich als Mentorin oder Mentor für das aktuelle DOSB-Projekt „Mit dem gemischten Doppel an die Spitze“ bewerben. Infos finden Sie unter www.dosb.de/mentoring, Ansprechpartnerin ist Kirsten Witte (witte@dosb.de oder 069-6700331).


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