Duale Karriere: Athleten müssen sich beraten lassen

Die Deutsche Sporthilfe führt für alle Athleten, die von ihr unterstützt werden wollen, im ersten Förderjahr ein verpflichtendes Beratungsgespräch zum Thema „Duale Karriereplanung“ ein.

Der Ruderer Florian Menningen absolvierte 2010 im Rahmen eines Förderprogramms für Sporthilfe-geförderte Athleten ein Praktikum im Bewerbermangement der Deutschen Telekom. Dabei werden dem Mitglied des Deutschland-Achters weitgehende Freiheiten gewährt, um sein Training in den Alltag integrieren zu können. Foto: picture-alliance
Der Ruderer Florian Menningen absolvierte 2010 im Rahmen eines Förderprogramms für Sporthilfe-geförderte Athleten ein Praktikum im Bewerbermangement der Deutschen Telekom. Dabei werden dem Mitglied des Deutschland-Achters weitgehende Freiheiten gewährt, um sein Training in den Alltag integrieren zu können. Foto: picture-alliance

Das Gespräch soll mit den Laufbahnberatern der 19 Olympiastützpunkte geführt werden. Auf diese neue Regelung verständigten sich jetzt die Deutsche Sporthilfe und die Olympiastützpunkte. Hiervon betroffen sind insbesondere die C-Kader-Athleten, von denen jährlich etwa 800 Neuaufnahmen in die Sporthilfe-Förderung erfolgen, ohne dass sie bislang verpflichtend eine sportliche und schulisch-berufliche Karriereberatung erhalten. Die Deutsche Sporthilfe fördert rund 3.800 Bundeskader-Athleten und 600 Internatsschüler.

„Diese Vereinbarung ist ein wichtiger Schritt für die „Duale Karriere“ und in ihrer Wirkung nicht zu unterschätzen. Alle neu in die Sporthilfe aufgenommenen Kader werden verpflichtet, eine Erstberatung für die Planung der „Dualen Karriere“ bei ihrem Laufbahnberater an den Olympiastützpunkten wahrzunehmen. Dies muss im ersten Jahr der Sporthilfezugehörigkeit erfolgen. Ansonsten gibt es im Folgejahr keine Förderung mehr“, sagte Jörg Adami, Sporthilfe-Vorstand und Direktor Förderung.

„Aus Sicht des Deutschen Olympischen Sportbundes ist dies ist ein ganz wichtiger Schritt um Sportlern frühzeitig zu helfen, ihren Leistungssport und ihre berufliche Entwicklung optimal miteinander zu kombinieren. Und es ist auch ein gutes Beispiel dafür, wie eine effektive Zusammenarbeit von Sporthilfe und Olympiastützpunkten im Sinne unserer Aktiven funktioniert“, sagte Ulf Tippelt, Leistungssportdirektor im DOSB und Mitglied im Sporthilfe-Gutachterausschuss.

Christian Breuer, Vorsitzender des Beirats der Aktiven im DOSB, ergänzte: "Dieses Erstgespräch ist seit längerem eine der Kernforderungen des Beirats der Aktiven, um die jungen Sportler frühzeitig für die Karriereplanung zu sensibilisieren. Umso mehr freut es uns, dass diese Vereinbarung getroffen wird, um der Verantwortung gegenüber unseren jungen Athleten gerecht zu werden."

Ingrid Unkelbach, Leiterin des Olympiastützpunktes Hamburg/Schleswig-Holstein und eine von drei Sprechern der Olympiastützpunkte in Deutschland, die früher selbst als Laufbahnberaterin tätig war und die Bedeutung der „Dualen Karriereplanung“ für die deutschen Spitzensportler von Grund auf kennt, weist auf die nationale Bedeutung dieser Regelung hin: „Erstmals haben sich die Olympiastützpunkte und die Deutsche Sporthilfe gemeinsam darauf verständigt, über die Grenzen der für die schulische Ausbildung zuständigen Bundesländer hinweg eine verpflichtende Beratung für alle Athleten ins Leben zu rufen. Wir versuchen dadurch, den unterschiedlichen schulischen und beruflichen Anforderungen eines jeden Einzelnen gerecht zu werden, und werden die bereits bestehenden Instrumente der beteiligten Institutionen synchronisieren.“


  • Der Ruderer Florian Menningen absolvierte 2010 im Rahmen eines Förderprogramms für Sporthilfe-geförderte Athleten ein Praktikum im Bewerbermangement der Deutschen Telekom. Dabei werden dem Mitglied des Deutschland-Achters weitgehende Freiheiten gewährt, um sein Training in den Alltag integrieren zu können. Foto: picture-alliance
    Der Ruderer Florian Menningen absolvierte 2010 im Rahmen eines Förderprogramms für Sporthilfe-geförderte Athleten ein Praktikum im Bewerbermangement der Deutschen Telekom. Dabei werden dem Mitglied des Deutschland-Achters weitgehende Freiheiten gewährt, um sein Training in den Alltag integrieren zu können. Foto: picture-alliance