Eberhard Gienger: Das Turnfest bietet einen Querschnitt von allen Facetten des Deutschen Turner-Bundes

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Eberhard Gienger gehört als ehemaliger Weltmeister am Reck und mehrfacher nationaler Meister zu den besten deutschen Turnern. Als Mitglied im Sportausschuss beschäftigt er sich heute auch mit den politischen Dimensionen des Sports. Im Interview äußert er sich zur Bedeutung des Turnfestes und seinen persönlichen Erinnerungen an die eigene Teilnahme am Turnfest.

Der ehemalige Turn­welt­meister stellt sich weiter­hin den Prüfun­gen: DSB-Präsi­dent Man­fred von Richt­hofen bei der Verlei­hung des Deutschen Sport­ab­zei­chens (Foto: www.gienger-mdb.de)
Der ehemalige Turn­welt­meister stellt sich weiter­hin den Prüfun­gen: DSB-Präsi­dent Man­fred von Richt­hofen bei der Verlei­hung des Deutschen Sport­ab­zei­chens (Foto: www.gienger-mdb.de)

   Am 14. Mai 2005 wurde das Internationale Turnfest in Berlin eröffnet, zu dem sich 100.000 Teilnehmer aus aller Welt in der Hauptstadt eingefunden haben. Welche Bedeutung hat diese Großveranstaltung im Rahmen des Breiten- und Spitzensports?

 

Eberhard Gienger: Diese Veranstaltung bietet einen Querschnitt von allen Facetten des Deutschen Turner-Bundes. Das Turnfest ist eine Traditionsveranstaltung, die bis ins 19. Jahrhundert zurückgeht und zeigt sich heute sehr modern. Die Deutschen Meisterschaften in allen DTB-Disziplinen werden eingeführt, aber auch eine Vielzahl von Schauveranstaltungen, lustige Wettkämpfe und vieles mehr. Zugleich hat das Turnfest für die Teilnehmer einen hohen Stellenwert, da man hier alte Bekannte wieder treffen, Freundschaften auffrischen und neue Kontakte knüpfen kann.

 

   Kinder und Jugendliche in Deutschland sind immer häufiger übergewichtig und so genannte Volkskrankheiten, die auf einen Mangel an Bewegung zurückzuführen sind, nehmen zu. Welche Chancen sehen Sie, dieser Entwicklung auch durch die Turnfest-Initiative entgegenzuwirken?

 

"Es war für mich immer etwas ganz besonderes, vor einem so großen Fachpublikum zu turnen."

 

Eberhard Gienger: Um dem Übergewicht entgegenzuwirken gilt es, die Möglichkeiten des Sports schon in den Kindergärten und Grundschulen zu nutzen. Es gibt bereits eine Vielzahl von Angeboten in den Kultusministerien und Verbänden, mit denen gute Erfahrungen gemacht wurden. Das Turnfest bietet die Chance, diese Angebote zu präsentieren und auf eine breite Basis zu stellen.

 

  Erstmals wird das Deutsche Turnfest mit dem Zusatz "International" veranstaltet. Welches Signal erhoffen Sie sich von diesem neuen Titel?

 

Eberhard Gienger: Das Turnfest war schon immer international ausgerichtet. Ausländische Teilnehmer waren auf Turnfesten schon sehr früh herzlich willkommen. Mit dem Neuen Titelzusatz kann noch einmal mehr auf die Internationalität aufmerksam gemacht werden.

 

   Waren Sie auch zu Ihrer Zeit als aktiver Wettkampfturner einmal als Teilnehmer auf einem Turnfest? Welche Erinnerungen haben Sie daran?

 

Eberhard Gienger: Ich verbinde die besten Erinnerungen mit dem Turnfest. Im Jahre 1968 wurde ich Deutscher Jugendmeister, 1973 und 1978 Deutscher Meister. Es war für mich immer etwas ganz besonderes, vor einem so großen Fachpublikum zu turnen.


  • Der ehemalige Turn­welt­meister stellt sich weiter­hin den Prüfun­gen: DSB-Präsi­dent Man­fred von Richt­hofen bei der Verlei­hung des Deutschen Sport­ab­zei­chens (Foto: www.gienger-mdb.de)
    Der ehemalige Turn­welt­meister stellt sich weiter­hin den Prüfun­gen: DSB-Präsi­dent Man­fred von Richt­hofen bei der Verlei­hung des Deutschen Sport­ab­zei­chens (Foto: www.gienger-mdb.de)