Erasmus+ Sport Aufruf 2022

Die Europäische Kommission hat eine Aufforderung zur Einreichung von Projektvorschlägen und das damit verbundene Erasmus-Programmhandbuch veröffentlicht.

Foto: picture-alliance
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Das Erasmus+ Programm finanziert bilaterale oder multilaterale europäische Sportprojekte mit 30.000 – 400.000 EUR. Im Jahr 2022 stehen dem Sport 51,89 Mio. EUR zu Verfügung. Es gliedert sich in drei Leitaktionen. Europäische Sportprojekte sind in der Leitaktion 2 zur „Zusammenarbeit von Organisationen“ förderfähig.

Übergreifende und sportspezifische Ziele des Programms

Das Erasmus+ Programm hat sich horizontale Ziele gesetzt, die für alle Leitaktionen gültig sind. Diese liegen in den Bereichen Inklusion und Vielfalt, Umweltschutz und Kampf gegen den Klimawandel, digitale Transformation, und gemeinsame Werte und bürgerschaftliches Engagement.

Darüber hinaus weist das Programm sportspezifische Ziele auf wie die Förderung eines gesunden Lebensstils für alle, die Förderung von Integrität und Werten im Sport, die Förderung der Bildung im und durch Sport, und die Bekämpfung von Gewalt, Rassismus und Diskriminierung im Sport.

Partnerschaften im Sport können sich sowohl der horizontalen als auch der sportspezifischen Zielstellungen annehmen. Zur Erreichung der Ziele stehen insbesondere „Kleine Partnerschaften“ und „Kooperationspartnerschaften“ zur Verfügung.

Kleine Partnerschaften

Kleine Partnerschaften bieten Neulingen im Erasmus Programm einen guten Einstieg. Für kleine Partnerschaften im Bereich des Sports werden lediglich zwei Organisationen aus zwei verschiedenen Programmländern benötigt. Die Fördersummen liegen pauschal bei 30.000 oder 60.000 EUR. Die Dauer beträgt zwischen 6-24 Monaten. Die Europäische Kommission empfiehlt, dass in jeder kleinen Partnerschaft mindestens ein Sportverein partizipiert. Das macht Sportvereine zu einem bevorzugten Partner in kleinen Partnerschaften.

Kooperationspartnerschaften

Kooperationspartnerschaften benötigen mindestens drei Organisationen aus drei verschiedenen Programmländern. Sie werden pauschal mit 120.000 EUR, 250.000 EUR oder 400.000 EUR gefördert. Ihre Dauer kann zwischen 12 und 36 Monaten betragen. Im Vergleich zu kleinen Partnerschaften liegen die Erwartungen hinsichtlich der Projektergebnisse entsprechend höher.

Gemeinnützige Europäische Sportveranstaltungen

Das Programmhandbuch weist drei verschiedene Modelle dieser Veranstaltungen auf. Einerseits europaweite Events, andererseits zwei Versionen von lokalen europäischen Events. Die Fördersummen liegen bei 200.000, 300.000 und 450.000 EUR.

Kapazitätsaufbau im Bereich Sport mit Schwerpunkt Westbalkan

Dieser Bereich ist neu im Erasmus+ Programm. Projekte zum Kapazitätsaufbau sind internationale Kooperationsprojekte. Sie zielen darauf ab, sportliche Aktivitäten und politische Maßnahmen in nicht mit dem Programm assoziierten Drittländern zu unterstützen. Der Schwerpunkt der Projektaktivitäten muss hauptsächlich in Drittländern aus Region 1 liegen (Westbalkan: Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Montenegro). Projekte zum Kapazitätsaufbau sind transnationale Projekte, an denen mindestens vier Organisationen aus mindestens drei Ländern beteiligt sind: Mindestens eine Organisation aus zwei verschiedenen Programmländern und mindestens zwei Organisationen aus mindestens einem Drittland aus Region 1. Projekte können 1, 2 oder 3 Jahre dauern. Die EU finanziert max. 80% der Projektkosten. Die EU-Finanzhilfe pro Projekt beläuft sich auf mindestens 100 000 EUR und höchstens 200 000 EUR.

Förderportal und Einreichungsfrist

Die Einreichung von Projektvorschlägen erfolgt über das Funding & Tender Opportunities Portal der Europäischen Kommission. Es ist zu erwarten, dass die Fördermöglichkeiten und die Antragsmaterialien dort zeitnah eingestellt werden.

Die Fristen zur Einreichung von Projektvorschlägen sind:

  • Kooperationspartnerschaften und kleine Partnerschaften im Bereich Sport / Gemeinnützige Europäische Sportveranstaltungen: 23. März, 2022, 17.00 Uhr
  • Kapazitätsaufbau im Bereich Sport: 7. April, 2022, 17.00 Uhr

Programmländer

EU-Mitgliedstaaten und mit dem Programm assoziierte Drittländer (Nordmazedonien, Serbien, Island, Liechtenstein, Norwegen, Türkei) können uneingeschränkt an allen Aktionen im Rahmen von Erasmus+ teilnehmen. Nicht mit dem Programm assoziierte Drittländer (u.a. Schweiz und Vereinigtes Königreich) können lediglich an bestimmten Aktionen im Rahmen des Programms teilnehmen, wenn gewisse Kriterien und Bedingungen erfüllt sind.

Unterstützung durch EOC EU-Büro

Interessierten Sportvereinen und Sportverbänden steht das EOC EU-Büro gerne für Rückfragen, Beratung und Unterstützung zur Verfügung. Ferner wird das Brüsseler-Büro am 14. Januar 2022 von 10:00 – 11:30 Uhr ein Webinar zu Erasmus+ Sport anbieten, bei dem neben der Programmvorstellung auch konkrete Hinweise zur Beantragung gegeben werden.

Interessierte können sich an Andreas Bold, DOSB-Referent im EOC EU-Büro wenden unter: bold(at)euoffice.eurolympic.org

Eine Bewerbung um Erasmus+ Sport Fördermitteln wird nur Vereinen und Verbänden mit hauptamtlichen Personal empfohlen.

Beispiele aus Sportdeutschland

Akteure aus Sportdeutschland sind sowohl als Koordinatoren als auch als Partner in Erasmus+ Sport Projekten aktiv. Hier eine Auswahl:

Eine gezieltere Suche nach Sportprojekten z.B. nach Schlagwörtern macht die Erasmus Projektdatenbank möglich.

Relevante Links:

Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen (DE & EN) 

Erasmus Programmleitfaden (DE & EN)

Pressemitteilung EU-Kommission (DE)

Funding & Tender Opportunities Portal

(Quelle: DOSB/ EOC EU-Büro)


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