Erinnerungen an WM-Geschichte

Vom 26. Juni bis 17. Juli findet in Deutschland die 6. WM im Frauen-Fußball statt. China war 1991 Gastgeber der ersten WM. Viele Momente aus der WM-Geschichte sind in Erinnerung geblieben.

Nia Künzer schießt 2003 das "Golden Goal" bei der WM in den USA. Foto: picture-alliance
Nia Künzer schießt 2003 das "Golden Goal" bei der WM in den USA. Foto: picture-alliance

Das Golden Goal von Nia Künzer, die erfolgreiche Titelverteidigung, und der Kantersieg gegen Argentinien: Die deutschen Fußballerinnen haben in der WM-Geschichte einige denkwürdige Momente erlebt. Bei der Heim-WM vom 26. Juni bis 17. Juli 2011 sollen neue Kapitel zur erfolgreichen Historie hinzugefügt werden, einzigartig bleibt aber der Moment, der Nia Künzer am 12. Oktober 2003 im kalifornischen Carson zum "Golden Girl" machte.

Erst zehn Minuten zuvor eingewechselt köpfte die Hessin in der Verlängerung des WM-Finals einen Freistoß von Renate Lingor zum entscheidenden 2:1 ins schwedische Tor. Deutschland war zum ersten Mal Frauenfußball-Weltmeister.

"Wenn ich an das Tor denke, dann sehe ich mich immer von außen. Ich erlebe das ganze nicht aus der Ich-Perspektive. Das alles ist eben sehr manipuliert von den TV-Bildern", sagte Künzer, die im Sommer 2008 ihre Karriere beendet hat.

Künzers Tor war der Beginn einer erfolgreichen deutschen WM-Geschichte. Als erste Mannschaft überhaupt verteidigte die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) vor vier Jahren in China ihren WM-Titel durch einen 2:0-Finalsieg gegen Brasilien erfolgreich und sorgte dabei für Rekorde. Gegen Argentinien gelang beim 11:0 der höchste Sieg in der WM-Geschichte. Zudem ist das DFB-Team seit zwölf WM-Spielen ungeschlagen und blieb bei der Endrunde 2007 in allen sechs Spielen ohne Gegentor.

Seit der ersten WM vor 20 Jahren haben die Spielerinnen nicht nur Fortschritte im technischen, taktischen und athletischen Bereich gemacht, auch Kleinigkeiten wurden verändert. 1991 in China betrug die Spielzeit nur 2x40 Minuten, seit der WM 1995 in den USA herrscht auch in diesem Punkt Gleichberechtigung zu den Männern. "Der Frauenfußball wird sich weiterentwickeln, gerade was das Niveau angeht", sagte Bundestrainerin Silvia Neid.

Dann könnten sich auch weitere Nationen auf dem WM-Pokal verewigen. Wie Deutschland holten bisher die USA zwei Titel (1991 und 1999), Norwegen siegte bei der WM 1995 in Schweden. Rekordspielerin ist die Amerikanerin Kristine Lilly, die es bei fünf WM-Teilnahmen auf 30 Einsätze brachte. Die deutsche Torjägerin Birgit Prinz und Bettina Wiegmann kommen bei vier Teilnahmen jeweils auf 22 WM-Spiele.

Rekordtrainer ist der Norweger Even Pellerud mit 21 Spielen. Er betreute neben seinmem Heimatland (12) auch Kanada (9). Gero Bisanz brachte es als Trainer der DFB-Auswahl (1991 und 1995) auf zwölf Spiele.

(SID)


  • Nia Künzer schießt 2003 das "Golden Goal" bei der WM in den USA. Foto: picture-alliance
    Nia Künzer schießt 2003 das "Golden Goal" bei der WM in den USA. Foto: picture-alliance