Expertentagung: Lebenqualität im Alter mit Sport und Bewegung

Im Rahmen der 10. Internationalen Konferenz der EGREPA - „Physical Activity and successful Aging“ - veranstaltete der DOSB zwei Symposien und eine Podiumsdiskussion zu Bewegungsangeboten im vierten Lebensalter.

Internationales Flair, hochkarätig besetzte Experten-Runden und über 300 Teilnehmer waren dabei die Eckpfeiler an der Deutschen Sporthochschule in Köln.

 

"Fit für 100" 

In seinen Symposien beschäftigte sich der DOSB mit den Älteren ab ca. 70 Jahren, die es in den Vereinen zu halten gilt, sowie mit Bewegungsangeboten für Hochaltrige, deren Zahl in Zukunft besonders schnell wachsen wird. In seinem Einführungsreferat im ersten Symposium machte Dr. Christoph Rott vom Institut für Gerontologie in Heidelberg daher deutlich, dass Bewegung im hohen Alter der Schlüssel zu lebenslanger körperlicher und geistiger Selbstständigkeit sei.

 

Ein gezieltes Krafttraining fördere die Geschicklichkeit bei alltäglichen Verrichtungen und selbst der tägliche Spaziergang vermindere statistisch das Risiko einer Krebserkrankung. Anschließend stellten Petra Regelin vom Deutschen Turner-Bund mit „Bewegungsangebote für Hochaltrige“, Ulrike und Frank Nieder von der Deutschen Sporthochschule Köln mit „Fit für 100“ und Waldemar Zaleski vom Kreissportbund Borken mit „Hochaltrig fit“ drei Projekte aus der Praxis vor.

 

Bewegungstraining zur Sturzprävention 

Das zweite Symposium befasste sich mit der Thematik „Sturzprävention“. Der Stuttgarter Mediziner Dr. Clemens Becker machte in seinem Einführungsreferat deutlich, dass ein gezieltes und regelmäßiges Bewegungstraining die effektivste Methode sei, um Stürze zu verhindern. Weiter führte er aus, dass etwa 80% der über 80-jährigen zu Hause lebenden Menschen pro Jahr stürzen und dadurch oftmals behandlungsbedürftige Verletzungen erleiden würden.

 

Mobilitätsverlust, mangelndes Selbstvertrauen und eingeschränkte Selbstständigkeit seien die Folge. Als Praxisbeispiele stellten Dr. Lindemann (Stuttgart) mit dem „Ulmer Modell zur Sturzprävention im Alter“ und Petra Regelin vom DTB mit „Sturzprophylaxe zur Erhaltung der Selbstständigkeit im Alter“ zwei Kurskonzeptionen vor. Abschließend zeigten This Ferlin von pro senectute aus der Schweiz mit „Pro Balance“ und Dagmar Adamczewski vom LSB Hamburg mit „Sturzprävention in Hamburg“ Umsetzungsmöglichkeiten zweier Sturzpräventionsprogramme auf.

 

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„Wie kommen Bewegungsangebote zu den Hochaltrigen?“ war die Fragestellung in der abschließenden Podiumsdiskussion, zu der der DOSB geladen hatte. Das Experten-Podium setzte sich dabei aus den Wissenschaftlern Dr. Clemens Becker (Stuttgart), Dr. Christoph Rott (Heidelberg) und Prof. Heinz Mechling (Köln) sowie dem Vizepräsidenten Breitensport der DOSB, Walter Schneeloch, dem Präsidenten des Behindertensportverbandes NRW, Reinhard Schneider, und der Vereinsvertreterin Ursel Weingärtner zusammen. In der von Clemens Löcke (Salzgitter) moderierten Diskussion ging es um konkrete Umsetzungsstrategien für flächendeckende Bewegungsangebote für Ältere und Hochaltrige.