Fair Play Preis des Deutschen Sports 2022

Gesucht werden Vorschläge für den Fair Play Preis 2022 und damit die Nachfolger*innen von Peter Fischer und Sarah Voss.

Sonderpreisträgerin Sarah Voss bei der Ehrung im Biebricher Schloss 2022 mit VDS-Präsident André Keil (li.) und Prof. Dr. Manfred Lämmer, Stellvertretender DOA-Vorsitzender. Foto: DOSB/Frank May
Sonderpreisträgerin Sarah Voss bei der Ehrung im Biebricher Schloss 2022 mit VDS-Präsident André Keil (li.) und Prof. Dr. Manfred Lämmer, Stellvertretender DOA-Vorsitzender. Foto: DOSB/Frank May

Wer vor wenigen Tagen die European Championships in München verfolgt hat, dem wird sicherlich der „Goldene Dienstag“ der deutschen Leichtathletik am 16. August in besonderer Erinnerung bleiben. Vielleicht wird er oder sie sich aber auch den Namen Nahuel Carabana gemerkt haben. Denn der Athlet aus dem Zwergstaat Andorra ist ebenfalls besonders in Erscheinung getreten. Zwar nicht mit einer Medaille, aber mit einer vorbildlichen Aktion. Blenden wir zurück: Vorlauf im 3000-Meter-Hindernislauf. In Führung im Münchener Olympiastadion liegt der junge Däne Axel Vang Christensen. Doch er stürzt an einem Hindernis und bleibt liegen, offensichtlich am Fuß verletzt. Sein Konkurrent Carabana bemerkt das, unterbricht seinen Lauf, hilft dem am Boden liegenden Dänen und zieht ihn aus der direkten Bahn des Läuferpulks. Während Christensen ärztlich versorgt wird, setzt der Andorraner sein Rennen fort und kommt mit 40 Sekunden Rückstand ins Ziel.

Mit dieser Aktion hat sich Nahuel Carabana besonderes Lob verdient. Er wird auch sicher entsprechend gewürdigt werden dafür. Was er aber nicht erhalten kann und wird, das ist der Fair Play Preis des Deutschen Sports. Dafür hat er die, in diesem Fall, falsche Staatsbürgerschaft. Doch diese Auszeichnung soll auch für 2022 vergeben werden. Dafür wollen der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und der Verband Deutscher Sportjournalisten als Stifter, wieder besonders faire Verhaltensweisen auszeichnen - ähnlich dem von Nahuel Carabana.

Seit 2011 wird der Fair Play-Preis des Deutschen Sports durch etliche Institutionen gebündelt vergeben, um damit sportliche Gesten des Fair Play zu würdigen. Diese können im großen Rahmen dokumentiert werden oder auch im Kleinen vor der Haustür passieren. Denn sie passieren unzählige Male im täglichen Sport.

Deshalb werden Nachfolger*innen für Peter Fischer, den Präsidenten von Eintracht Frankfurt, der für seinen Kampf gegen Rassismus im März für das Jahr 2021 in der „Kategorie Sport“ ausgezeichnet wurde und für die Turnerin Sarah Voss, die den „Sonderpreis“ für ihr Engagement gegen Sexualisierung und für Selbstbestimmung im Sport erhielt, gesucht.

In der Hauptkategorie sollen Sportler*innen, Trainer*innen, Schiedsrichter* und alle direkt am Sportgeschehen beteiligten Personen gewürdigt werden, die sich vorbildlich für Fair Play im Sport einsetzen oder mit ihren Gesten und Aktionen Fair Play demonstriert haben. Beim Sonderpreis ist der Würdigungsrahmen etwas weiter gefasst und sind auch Initiativen und Engagements „abseits des Spielfelds“ gemeint. Deshalb können hier auch Aspekte wie Integration und Inklusion, Anti-Rassismus und Antisemitismus bei der Bewerbung und Auswahl einfließen.

Orientiert sind die Kriterien an der „Olympischen Fair Play Charta“. Durch die Verleihung der beiden Preise werden Gesten, Aktionen und Initiativen geehrt, die in besonderem Maße von Fair Play geprägt sind. Bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften genauso wie in der Kreisklasse und bei Wettkämpfen auf lokaler Ebene. Aber bitte beachten, dass es ein nationaler Preis ist. Für den Fair-Play-Preis kommen Personen infrage, die die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, an einer Initiative beteiligt waren, die in Deutschland aktiv ist bzw. mit deutscher Beteiligung durchgeführt wurde oder durch ihre Aktion oder Geste einem Deutschen oder einer Deutschen geholfen haben.

Vorschläge können sowohl beim VDS als auch beim DOSB eingereicht werden. Noch besser ist aber eine direkte Nominierung auf der Seite fairplay.dosb.de.

(Quelle: DOA/Albert Mehl, Jurymitglied des Fair Play Preises)


  • Sonderpreisträgerin Sarah Voss bei der Ehrung im Biebricher Schloss 2022 mit VDS-Präsident André Keil (li.) und Prof. Dr. Manfred Lämmer, Stellvertretender DOA-Vorsitzender. Foto: DOSB/Frank May
    Sonderpreisträgerin Sarah Voss bei der Ehrung im Biebricher Schloss 2022 mit VDS-Präsident André Keil (li.) und Prof. Dr. Manfred Lämmer, Stellvertretender DOA-Vorsitzender. Foto: DOSB/Frank May