FDP fordert Entrümpelung des Steuerrechts mit Entlastung für das Ehrenamt

Die FDP-Bundestagsfraktion will mit aller Macht eine Entrümpelung des Steuerrechts vorantreiben, um damit den ehrenamtlich Tätigen in Sportvereinen das Engagement zu erleichtern.

Der Sportsprecher der FDP, Detlef Parr, setzt sich für eine Entrümpelung des Steuerrechts ein. Copyright: picture-alliance/dpa
Der Sportsprecher der FDP, Detlef Parr, setzt sich für eine Entrümpelung des Steuerrechts ein. Copyright: picture-alliance/dpa

Das kündigte der Sportsprecher der Liberalen, Detlef Parr, in Berlin an. „Es ist endlich an der Zeit, Licht in dieses Bürokratie-Dickicht zu bringen, das heute nur versierte Insider halbwegs beherrschen können“, erklärte der Parlamentarier. „Die Materie ist so kompliziert, dass nur noch Großvereine durch den Dschungel dieser Vorschriften durchfinden. Für Zehntausende von kleineren Vereinen ist das Steuerrecht nicht mehr handhabbar, sogar Steuerberater kapitulieren. Diese bürokratischen Hürden, die sich Spitzenbeamte im Bundesfinanzministerium in den letzten Jahrzehnten ausgedacht haben, müssen so schnell wie möglich verschwinden.“ 

Wie Parr feststellte, seien die steuerrechtlichen Erfordernisse immer komplizierter geworden. Die großen Parteien müssten sich jetzt daran messen lassen, ob sie ihren Ankündigungen, das Ehrenamt zu entlasten, auch im Detail gerecht werden. „Die Situation ist bedrohlich: Ein Verein, der keinen Steuerexperten im Vorstandsteam hat, wird den Anforderungen der Finanzämter nicht mehr gerecht. Wer das Steuerrecht nicht richtig anwendet, steht sogar mit einem Bein im Gefängnis. Das ist anachronistisch.“  

Steuerrecht muss für die Vereine durchschaubarer und gerechter werden

Gerade die Umsatzsteuerpflicht ist nach Parrs Einschätzung im Arbeitsalltag der Vereine ein großes Problem. Tanzkurse und Ferienfreizeiten seien unter bestimmten Umständen mehrwertsteuer-pflichtig. Der deutsche Sport klage über eine Vielzahl von Einzelvorschriften, die von Steuerunkundigen nicht mehr beherrschbar seien. Detlef Parr: „Im Verein meiner Tochter haben die Mütter Kaffee und Kuchen verkauft, um damit Trikots von Mannschaften und die Vereinsarbeit zu finanzieren. Das wird als steuerpflichtig angesehen und zieht einen absurden Aufwand von Bürokratie nach sich. Die Politik kann es nicht zulassen, dass zukünftig solche wohlmeinenden Aktionen unterbleiben, weil das einen Riesenaufwand an Verwaltungsarbeiten nach sich zieht. Dabei sind solche Aktivitäten doch nur Bagatellfälle, wenn man sich das Steueraufkommen hierfür ansieht.“ 

„Das Steuerrecht muss für die Vereine durchschaubarer und gerechter werden“, erklärte Parr. „Steuervereinfachung muss das Ziel sein, und dann muss es klare und nachvollziehbare Regelungen geben.“ Der Bundestag müsste noch in dieser Legislaturperiode eine Abschaffung dieser einschnürenden steuerrechtlichen Bestimmungen beschließen. „Am Ende fordert heute die Bearbeitung solcher Fälle in den Finanzämtern eine erhebliche Arbeitszeit. Die Kosten hierfür sind höher als der Nutzen des Fiskus.“


  • Der Sportsprecher der FDP, Detlef Parr, setzt sich für eine Entrümpelung des Steuerrechts ein. Copyright: picture-alliance/dpa
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