Förderwettbewerb JETST: Acht Projekte werden umgesetzt

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und die Deutsche Sportjugend (dsj) unterstützen das freiwillige Engagement von benachteiligten jungen Menschen und Jugendlichen mit Migrationshintergrund.

Im Rahmen ihres Projektes „JETST! – Junges Engagement im Sport“ hat die dsj den Förderwettbewerb JETST ausgeschrieben, an dem sich 85 Vereine und Verbände beteiligt haben. Die besten Acht Projekte werden jetzt umgesetzt.

„Mit dem Projekt JETST möchten wir uns insbesondere für benachteiligte junge Menschen einsetzen und durch deren gezielte Engagementförderung zur Bildungs- und Chancengerechtigkeit beitragen“, erläuterte Ingo Weiss, Vorsitzender der Deutschen Sportjugend. Er zeigte sich sehr erfreut über die hohe Beteiligung und der damit dokumentierten großen Bereitschaft der Vereine und Verbände, für die Förderung benachteiligter Jugendliche etwas zu tun. „Zusammen mit den Modellprojekten und der wissenschaftlichen Begleitung durch das Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V. (ISS) in Kooperation mit der Führungs-Akademie des Deutschen Olympischen Sportbundes e.V. möchten wir Handlungsempfehlungen für die Sportpraxis generieren und das Potenzial des Engagements im Jugendsport weiter ausbauen“, so Ingo Weiss in seiner Bewertung des erfolgreichen Projektstarts.

Die besten Projekte zur Engagementstärkung benachteiligter Zielgruppen wurden am 3. November 2009 von einer 5-köpfigen Fachjury bestehend aus Vertreterinnen un Vertretern aus dem BMFSFJ, der Wissenschaft und Forschung, dem Bereich Integration durch Sport und dem organisierten Kinder- und Jugendsport ermittelt und zur Förderung und Umsetzung als Modellprojekte ausgewählt. Acht Projektträger haben dabei die Jury mit ihren zielstrebigen und gut durchdachten Konzepten überzeugt:

  • Der Bayerischer Landessportverband e.V. und der Sportkreis Stuttgart e.V. wollen benachteiligte junge Menschen insbesondere mit zielgruppengerechten und modifizierten Qualifizierungs-maßnahmen und Integrationsmodulen in die Sportvereine und deren Arbeit integrieren.
  • Die Sportvereine TV 1861 Rottenburg e.V. und TSG Bergedorf von 1860 e.V. sowie die Thüringer Sportjugend wollen die Zielgruppe vor allem über zeit- und jugendgerechte, offene Sportangebote und Möglichkeiten der Selbstverwaltung zum Engagement motivieren.
  • Ziel der Hamburger Sportjugend ist es, insbesondere schwer vermittelbaren und arbeitslosen Jugendlichen durch eine spezifische Vorqualifikation den Zugang zum Freiwilligen Sozialen Jahr im Sport zu ermöglichen.
  • Die DITIB – der Dachverband Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e.V. – möchte muslimische junge Frauen zu Übungsleiterinnen und Rettungsschwim-merinnen ausbilden. Damit sollen erstmals zusammen mit einheimischen Übungs-leiterinnen „gemischte“ Sport- und Schwimmkurse in Sportvereinen und über die DITIB angeboten werden und somit die interkulturelle Öffnung und die Vernetzung der Sport- und Migrantenorganisationen gefördert werden.
  • Ziel von Special Olympics Deutschland e.V. ist es, geistig behinderte junge Sportler/innen erstmals als aktive Akteure und Mitgestalter bei Sportgroßveranstaltungen einzubinden und sie so zum weiterführenden Engagement in den Sportvereinen und -verbänden zu motivieren und die Wahrnehmung von deren Engagement in der Öffentlichkeit zu stärken.

In der Auftaktveranstaltung, die für die beteiligten Akteure am 4. Februar 2010 in Frankfurt am Main stattfand, wurden die ausgewählten Projektträger durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und die Deutsche Sportjugend offiziell begrüßt und gemeinsam der Startschuss für die Umsetzung der Modellprojekte gegeben.

Die Veranstaltung, die dem ersten Kennenlernen und dem Austausch untereinander sowie dem Festlegen von gemeinsamen Zielen diente, wurde von allen Beteiligten als ein sehr gelungener und vor allem richtungweisender Auftakt empfunden.

„Wir freuen uns, unsere Ideen jetzt in die Tat umsetzen zu können und sind gespannt auf die Ergebnisse, die wir im Projekt und mit der Unterstützung der Deutschen Sportjugend sowie der angeschlossenen wissenschaftlichen Begleitung erzielen“, berichtet Norbert Vollmer vom TV Rottenburg. „Das Auftakttreffen hat uns in unserem Konzept bestärkt und wir gehen mit klaren Zielen vor Augen an die Umsetzung unseres Projektes“, ergänzt Anne Michaelsen von der Hamburger Sportjugend.

Monika Reinhard, Vertreterin des BMFSFJ, gratuliert den Projektträgern: „Sie haben die Jury mit Ihren tollen Ideen und Konzepten überzeugt. Bereits die Einreichung von so vielen guten Ideen im Förderwettbewerb verdeutlicht das bereits bestehende hohe Engagement im Jugendsport. Es zeigt einmal mehr, dass Sport ein Generalschlüssel für die Integration benachteiligter junger Menschen ist. Daher freuen wir uns, Sportvereine und Organisationen in ihrem Engagement unterstützen zu können.“

Die Modellprojekte werden in einer bundesweiten Datenbank veröffentlicht, die Ergebnisse auf einer Fachtagung im Dezember 2011 vorgestellt.

Das Projekt JETST! – Junges Engagement im Sport ist Teil der Initiative ZivilEngagement „Miteinander – füreinander“ und wird vom Bundesjugendministerium gefördert.

Die Deutsche Sportjugend ist die größte Jugendorganisation in Europa und vertritt die Interessen von 9,5 Millionen Kindern und Jugendlichen in Sportvereinen.