Fußball-Projekte in Afghanistan enden nach sechsjähriger Laufzeit

Mit einem Lehrgang der afghanischen U-16-Fußballnationalmannschaft vom 9.- 22. Februar 2009 in der Sportschule Ruit bei Stuttgart endet zunächst die sechsjährige Aufbauarbeit.

Klaus Stärk sagt über die afghanischen Jugendlichen: «Über den Fußball bekommen sie Lebensmut.» Foto: DOSB
Klaus Stärk sagt über die afghanischen Jugendlichen: «Über den Fußball bekommen sie Lebensmut.» Foto: DOSB

Der deutsche Sport hat sich während dieses Zeitraumes am Hindukusch dem Wiederaufbau einer kompletten Verbandsstruktur gewidmet.

Im Rahmen der Sportentwicklungsprojekte des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) wurden seit 2003 Experten des Deutschen Fußballbundes (DFB) nach Afghanistan entsandt und mit Mitteln des Auswärtigen Amtes finanziert.

Holger Obermann, Ali Askar Lali und zuletzt Klaus Stärk sorgten dafür, dass afghanische Jugendliche und Männer wieder am internationalen Spielbetrieb teilnehmen und sich dabei auf einen funktionierenden Verband, Satzungen und Spielbetrieb stützen können. Neuland betraten die Helfer mit dem Aufbau einer Frauenfußballnationalmannschaft, die vor einem Jahr mit großer Medienresonanz ein Trainingslager an der Sportschule Ruit absolvierte.

Die mehrfach verlängerten Projekte in Afghanistan liefen am 31.12.2008 aus, mit Einzelmaßnahmen wie dem aktuellen Lehrgang in Ruit sollen 2009 und darüber hinaus die Strukturen weiter nachhaltig gefestigt werden. „Der Fußball vermittelt ihnen Lebensmut“, kommentiert Stärk die Spielfreude der Lehrgangsteilnehmer und baut darauf, dass die deutsche Aufbauhilfe dem Fußball in Afghanistan ermöglicht hat, auf eigenen Füßen zu stehen. Der Fußballlehrer wird die Entwicklung künftig von seiner nächsten Station in Namibia aus verfolgen. Neben Klaus Stärk und Ali Askar Lali und den beiden Trainern der U 16 ist auch der Präsident des afghanischen Fußballverbandes Karamudin Karim in Ruit vertreten.

Die Ressortleiterin Internationales im DOSB, Katrin Merkel, dankte Stärk und Askar Lali erneut für ihr außergewöhnliches Engagement und bezeichnete Afghanistan als herausragendes Projekt im Rahmen der internationalen Sportförderung. Erfreulich sei vor diesem Hintergrund, dass das Auswärtige Amt die Mittel für die Projekte im vergangenen Jahr nahezu verdoppelt habe. Damit, so Merkel, seien zusätzlich zu den Kurzzeitprojekten, die die überwiegende Zahl der Maßnahmen ausmachten, mehr Langzeitprojekte wie jenes in Afghanistan möglich.


  • Klaus Stärk sagt über die afghanischen Jugendlichen: «Über den Fußball bekommen sie Lebensmut.» Foto: DOSB
    Klaus Stärk sagt über die afghanischen Jugendlichen: «Über den Fußball bekommen sie Lebensmut.» Foto: DOSB