Vollständige Geschlechtergleichstellung auf dem Spielfeld von Paris 2024
Bei der Gleichstellung der Geschlechter schreibt das Internationale Olympische Komitee (IOC) bei den bevorstehenden Olympischen Spielen Paris 2024 Geschichte. Erstmals werden die Startplätze zu gleichen Teilen an Frauen und Männer vergeben: 50:50.
„Wir sind dabei, einen der wichtigsten Momente in der Geschichte der Frauen bei Olympischen Spielen und im Sport insgesamt zu feiern“, sagt IOC-Präsident Thomas Bach. „Wir freuen uns auf Paris 2024, wo wir die Ergebnisse der enormen Anstrengungen der Olympischen Bewegung und vieler Vorreiterinnen sehen werden. Dies ist unser Beitrag zu einer geschlechtergerechteren Welt.“
Die Verwirklichung der Geschlechtergleichstellung erforderte Kraft, Ausdauer, Führungsstärke und Mut. Dank des Einsatzes des IOC ist die Zahl der Frauen bei Olympischen Spielen stetig gestiegen. Nachdem Frauen erstmals bei den Spielen 1900 in Paris am Start gewesen sind und ihr Anteil gerade einmal 2,2 Prozent betrug, waren es in Los Angeles 1984 23 Prozent. In London 2012 wurden 44 Prozent erreicht und die Olympischen Spiele Tokio 2020 sahen einen Frauenanteil von 48 Prozent.
Dank der Zusammenarbeit von IOC, Internationalen Sportfachverbänden (IFs) und Nationaler Olympischer Komitees (NOKs) werden in Paris weitere Meilensteine erreicht:
- ein ausgewogeneres Sportprogramm, bei dem 28 von 32 Sportarten vollständig geschlechterparitätisch besetzt sind.
- eine ausgewogenere Anzahl von Medaillenentscheidungen: 152 Frauen- und 157 Männerwettbewerbe sowie 20 Mixed-Wettbewerbe. Dies bedeutet, dass mehr als die Hälfte aller Medaillenentscheidungen in Paris 2024 weiblichen Athleten offen stehen werden.
Darüber hinaus hat das IOC eine Reihe wichtiger Maßnahmen ergriffen, um die Sichtbarkeit von Frauen bei den Olympischen Spielen zu erhöhen. Seit Tokio 2020 wird jedes NOK ermutigt, bei der Eröffnungsfeier die Fahne gemeinsam von einer Frau und einem Mann tragen zu lassen.
Das IOC fordert alle NOKs auf, mindestens eine Athletin und einen Athleten zu den Spielen zu bringen.
Es wurden zudem erhebliche Anstrengungen unternommen, um sicherzustellen, dass die Medaillenentscheidungen für Frauen und Männer während der 16 Tage der Olympischen Spiele gleichmäßig verteilt sind. Ein optimierter Zeitplan gibt den Medien die Möglichkeit, ihre Berichterstattung ausgewogener zu gestalten.
In Paris beispielsweise findet der Marathon der Frauen erstmals seit seiner Aufnahme ins olympische Programm im Jahr 1984 einen Tag nach dem Marathon der Männer statt und schließt das Leichtathletikprogramm am 11. August. Viele Jahre lang war dieser Platz für den Marathon der Männer reserviert. In Paris 2024 wird die Reihenfolge umgedreht. Die Marathonläuferinnen rücken so in den Vordergrund.
Paris wird ein stolzer Moment für die olympische Bewegung sein – der Höhepunkt harter Arbeit der Athleten, des IOC, der Internationalen Sportfachverbände, der NOKs und der Organisatoren der Spiele. Aber dies ist noch nicht der Zielstrich. Eine Reihe von Programmen unter Führung des IOC sind bereits in vollem Gang, um die Geschlechtergleichstellung voranzutreiben. Unter anderem geht es um die Förderung von Trainerinnen.
Die Olympischen Spiele Paris 2024 beginnen am 26. Juli und werden bis zum 11. August dauern. Danach finden die Paralympischen Spiele vom 28. August bis zum 8. September statt.
Mehr Informationen über die Initiativen des IOC zur Förderung der Gleichstellung der Geschlechter finden Sie hier.
Geschlechtergleichstellung auch außerhalb des Spielfeldes
Die Förderung der Gleichstellung der Geschlechter ist für das Internationale Olympische Komitee (IOC) eine Verpflichtung, die weit über das Spielfeld hinausgeht. Dabei geht das IOC mit gutem Beispiel voran und hat die Reformen der Olympischen Agenda 2020 schnell umgesetzt:
- 41 Prozent der IOC-Mitglieder sind weiblich. Dies entspricht einer Verdopplung im Vergleich zu 2013. Es gibt zudem mehr Vielfalt in Bezug auf Alter und Herkunft.
- Die IOC-Kommissionen wurden seit 2022 von IOC-Präsident Thomas Bach geschlechterparitätisch besetzt: 50 Prozent der Positionen sind an Frauen vergeben worden, 50 Prozent an Männer. Im Jahr 2013 lag die Zahl der Frauen in den IOC-Kommission noch bei 20 Prozent.
- 14 der 33 IOC-Kommissionen, d.h. 42,4 Prozent, werden von Frauen geführt.
- 33 Prozent der Mitglieder IOC-Exekutive sind Frauen.
„In der heutigen Welt kann es sich keine Organisation und kein Land leisten, die Fähigkeiten von 50 Prozent der Bevölkerung zurückzulassen – weder im Sport noch in der Gesellschaft. Deshalb setzt sich das IOC dafür ein, die Kluft zwischen den Geschlechtern auf und neben dem Spielfeld zu schließen“, sagt IOC-Präsident Thomas Bach.
Das IOC arbeitet zudem eng mit den Stakeholdern der Olympischen Bewegung zusammen und ermutigt sie, auch in ihrem Zuständigkeitsbereich die Gleichstellung der Geschlechter zu verankern und zu beschleunigen. Im Jahr 2016 empfahl die IOC-Exekutive den Nationalen Olympischen Komitees (NOKs) und den Internationalen Sportfachverbänden (IFs), sich das Ziel zu setzen, bis zum Jahr 2020 mindestens 30 Prozent ihrer Präsidien mit Frauen zu besetzen.
Mit Unterstützung des IOC haben mehrere NOKs und IFs mittlerweile ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Geschlechtern erreicht und viele weitere machen stetig Fortschritte. Das IOC unterstützt darüber hinaus die Schulung von weiblichen Führungskräften in NOKs und IFs.
Erfahren Sie mehr über die Ziele des IOC im Bereich Gleichstellung und Inklusion
Weitere Informationen finden Sie hier.
(Quelle: IOC)