Gesund über die Olympischen Jugend-Winterspiele

Die Mannschaftsärztin Verena Freiberger hatte bei den Jugendspielen glücklicherweise nur mit kleineren Verletzungen zu kämpfen. Unsere junge Reporterin Stephanie Hill hat mit ihr gesprochen.

Dr. Verena Freiberger war wie schon in Singapur 2010 die Ärztin für die Deutsche Jugend-Olympiamannschaft. Foto: DOSB
Dr. Verena Freiberger war wie schon in Singapur 2010 die Ärztin für die Deutsche Jugend-Olympiamannschaft. Foto: DOSB

Frage: Wie gestaltet sich Ihr Tagesablauf hier?

Dr. Verena Freiberger: „Je nachdem, ob von einem Trainer eine Anfrage gestellt wird, fahre ich mit zu den Wettkämpfen. Zum Beispiel, wenn beim Ski Alpin eine erhöhte Verletzungsgefahr besteht. Wenn keine Anfrage gestellt wird, fahre ich einfach dorthin, wo Sportler vielleicht etwas benötigen könnten. Das kann ich mir dann selbst aussuchen. Natürlich bin ich auch immer über das Handy erreichbar. Zum Beispiel hatte eine Sportlerin Bauchschmerzen und dann bin ich zu ihr hingefahren. Die Physiotherapeuten wechseln sich ab. Einer ist immer im Dorf, der andere geht mit zu Wettbewerben, wie zum Rodeln oder Bobfahren. Zusätzlich geht, wenn möglich, einer von uns Dreien auch immer mit zu den Dopingkontrollen.“

Frage: Das ist ganz schön viel Arbeit oder?

Dr. Verena Freiberger: „Stoßweise schon. Es ist immer wieder viel zu tun. Nichts Schwerwiegendes, nur Kleinigkeiten. Aber davon viele. Meistens kommen die Sportler morgens nach dem Frühstück oder abends nach den Wettkämpfen zu mir zur Behandlung.“

Frage: Mit welchen Verletzungen oder Erkrankungen kommen die Sportler denn so?

Dr. Verena Freiberger: „Das ist sehr unterschiedlich. Einige sind erkältet und hatten Fieber. Bei anderen müssen kleine orthopädische Eingriffe unternommen werden, wie bei einem abgebrochenen Zehennagel. Kleine Verletzungen eben, die auch Zuhause passieren.“

Frage: Da muss die Versorgung auch ausreichend sein, um das alles behandeln zu können. Wie ist denn die Ausstattung?

Dr. Verena Freiberger: „Die Physiotherapeuten haben drei Behandlungsliegen. Dann haben wir noch eine kleine Apotheke mit Medikamenten als Rundumversorgung. Das haben wir uns von Deutschland mitgenommen. Das ist eine Kiste, die ist zirka einen Meter lang und einen  halben Meter hoch. Falls wir etwas brauchen, was wir nicht dabei haben, haben wir noch die Möglichkeit, Medikamente im Olympischen Dorf zu bekommen. Da befindet sich die medizinische Versorgung für die Mannschaften, die keine Medizin oder Mannschaftsärzte dabei haben. Orthopäden, Kinderärzte und Allgemeinmediziner sind vor Ort. Wenn eine schwerwiegende Verletzung vorliegt, dann läuft das auch über diese Ärzte. Das heißt, ich muss den Patienten diesen Ärzten vorstellen und fahre dann gegebenenfalls mit dem Athleten ins Krankenhaus.“

Frage: Gab es denn schon so eine schwerwiegende Verletzung?

Dr. Verena Freiberger: „Ein Snowboarder hat sich beim  Training am Knie verletzt. Aber glücklicherweise ist es nicht so schlimm, wie zuerst gedacht, sodass die Trainingspause nicht ganz so lang sein wird.“


  • Dr. Verena Freiberger war wie schon in Singapur 2010 die Ärztin für die Deutsche Jugend-Olympiamannschaft. Foto: DOSB
    Dr. Verena Freiberger war wie schon in Singapur 2010 die Ärztin für die Deutsche Jugend-Olympiamannschaft. Foto: DOSB