„Großer Stern des Sports“ 2009: Tanzen wirkt Wunder

Seit April 2008 bietet der Polizeisportverein Saar Tanzen als Sport und Therapie für chronisch Kranke und Behinderte an und wurde dafür jetzt in Berlin mit dem "Großen Stern des Sports" in Gold ausgezeichnet.

Tanzen im Polizeisportverein Saar. Foto: Sterne des Sports
Tanzen im Polizeisportverein Saar. Foto: Sterne des Sports

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und die Volksbanken und Raiffeisenbanken haben am Dienstag, 2. Februar, zum sechsten Mal den mit 10.000 Euro dotierten „Großen Stern des Sports“ in Gold verliehen. Der Preis geht an den Polizeisportverein Saar e.V. für seine Initiative „Tanzen als Sport und Therapie für Menschen mit Behinderung“.

Bundeskanzlerin Angela Merkel überreichte in Berlin den „Großen Stern des Sports“ 2009 in Gold gemeinsam mit dem DOSB-Präsidenten Thomas Bach und dem Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) Uwe Fröhlich in der DZ BANK am Brandenburger Tor. Insgesamt wurden 17 Sportvereine aus ganz Deutschland für ihr gesellschaftliches Engagement ausgezeichnet. Sie alle hatten sich vorher als Landessieger für das Finale um den „Großen Stern des Sports“ in Gold qualifiziert.

Die Bundeskanzlerin, die die Ehrung bereits zum zweiten Mal vornahm, würdigte die Arbeit der Sportvereine und ihrer ehrenamtlichen Helfer als wichtige Stütze der Gesellschaft: „Sage und schreibe 8,7 Millionen Menschen engagieren sich ehrenamtlich in rund 91.000 Sportvereinen. Sie tragen dazu bei, auch Werte zu vermitteln, die weit über die Sportausübung hinausgehen. So werden viele Aktive im Vereinssport zu echten Vorbildern in unserer Gesellschaft.“

Der Gewinner der diesjährigen Auszeichnung, der Polizeisportverein Saar e.V., überzeugte die Jury mit seinem bundesweit einmaligen Tanzangebot für behinderte und nichtbehinderte Menschen. Die Bewerbung hatte der Verein bei der Volksbank Saar-West eG eingereicht. Den mit 7.500 Euro dotierten zweiten Platz belegte der Turn- und Sportverein 1921 Ellern e.V. aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz mit seiner Idee der Vereinskooperation mit sechs Partnern unter dem Titel „Gemeinsam sind wir stark“ (Volksbank Hunsrück-Nahe eG). Auf den dritten Platz kam der Sporttreff Karower Dachse e.V. aus Berlin mit seiner Gesundheitsinitiative „Karow aktiv“ (Berliner Volksbank eG), verbunden mit einem Scheck über 5.000 Euro.

„Wir sind ein sportliches Volk“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel. „Diese Veranstaltung ist so wichtig, weil sie ein Dankeschön ist an die Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren. Die Politik muss durch ihr Engagement ein Stück Verlässlichkeit darstellen. Deswegen geht unser Konjunkturprogramm nicht am Sport vorbei. Darum stocken wir auch die Sportförderung auf.“

Die Kanzlerin betonte, der Sport sei wichtig und funktioniere in einem Zusammenspiel aus Breiten- und Spitzensport. „Die Bundesregierung weiß um ihre Verantwortung“, sagte sie. Das zeige auch die Anwesenheit der Landesminister an diesem Tag. „Was wir nicht leisten können, ist den Sport zu betreiben - das müssen die 80 Millionen im Land selbst tun“, ergänzte sie zur Erheiterung des Publikums.

Auch DOSB-Präsident Thomas Bach hob das freiwillige Engagement hervor. „Die Menschen in den Vereinen arbeiten 365 Tage im Jahr und das meist ehrenamtlich. Sie engagieren sich für den Zusammenhalt dieser Gesellschaft“, sagte er. „Der DOSB kann mit Hilfe dieser Vereine präsentieren, was alles außerhalb von Siegen und Medaillen geleistet wird. Die Auszeichnung ‚Sterne des Sports‛ steht für die große Vielfalt des Sports und die Bereitschaft der Vereine, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Diese Verantwortung wird in unseren Sport-vereinen Tag für Tag durch ehrenamtlich tätige Menschen mit großem Engagement gelebt”, ergänzte Bach.

Die Nachfrage der Vereine steigt

Bach bedankte sich bei der Bundeskanzlerin, die durch ihre Anwesenheit den Clubs ihre ganz besondere Wertschätzung gezeigt hätte: „Der Sport weiß es zu schätzen, dass sie in diesen bewegten Tagen den Weg zu uns gefunden haben“, sagte er.

Mit Blick auf die Partner der Aktion, die Volksbanken und Raiffeisenbanken, sagte der DOSB-Präsident: „Jedes Jahr steigt die Nachfrage an den ‚Sternen des Sports’. Immer mehr wollen sich beteiligen. Wir leben im Sport von langfristigen Partnerschaften. Viele Vereine leiden unter der Wirtschaftskrise. Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, Partner zu haben, die vor Ort den Sport über Jahre hinweg fördern und das tun die Volksbanken und Raiffeisenbanken.“

Uwe Fröhlich, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisen-banken sagte: „Wir fördern die, die dazu beitragen, dass die regionalen Wirtschaftskreisläufe und der soziale Zusammenhalt vor Ort gut funktionieren. Die Volksbanken und Raiffeisenbanken sind dezentral unterwegs Das gleiche gilt für den Breitensport, der von der Initiative der Vereine vor Ort lebt. Wir zeichnen heute keine Spitzensportler aus, sondern Vereine die sich mit hervorragenden Ideen und Projekten hervorgetan haben und geholfen haben, den Breitensport zu formen.“

Als Mitglied der hochrangig besetzten Jury lobte auch Fröhlich den beispielhaften Einsatz der Vereine: „Das fest verankerte bürgerschaftliche Engagement der Sportvereine ermöglicht erst solche Projekte. Ehrenamtliche Leistungen – nicht zuletzt im Bereich des organisierten Sports – sind ein nicht zu unterschätzender Beitrag für das deutsche Gemeinwesen.“

Fröhlich beschrieb das Miteinander von Vereinen und Banken in diesem Projekt als „eine perfekte Paarung“. Der DOSB und die Volksbanken und Raiffeisenbanken seien sich einig, diese erfolgreiche Zusammenarbeit über 2010 hinaus fortsetzen zu wollen. „Es ist natürlich an uns“, sagte Fröhlich, „noch mehr Banken für die Unterstützung des Wettbewerbs zu gewinnen.“

Dreistufiger Wettbewerb

Die geehrten Vereine hatten sich in dem dreistufigen Wettbewerb zuvor auf der Lokal- und Landesebene durchgesetzt und waren bereits mit den „Großen Sternen des Sports“ in Bronze und Silber ausgezeichnet worden. Insgesamt reichten mehr als 2.500 Sportvereine ihre Bewerbungen bei den Volksbanken und Raiffeisenbanken in Deutschland ein.

Der Wettbewerb umfasst zehn Kategorien von Gesundheits-, Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen über Angebote für Kinder, Jugendliche, Familien und Senioren bis zur Förderung der Leistungsmotivation.

Hochrangig besetzte Jury

Zu den Preisrichtern gehörten auch DOSB-Vizepräsident Walter Schneeloch und Kunstturner Fabian Hambüchen, der seit 2009 als Botschafter der „Sterne des Sports“ fungiert. Komplettiert wurde die Jury u. .a durch den Leiter Sport des ARD Morgenmagazins Uwe Kirchner, die Leiterin des Aktuellen Sports im ZDF, Christa Haas und den Sportchef der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Jörg Hahn, Niclas Stucke vom Deutschen Städtetag sowie Hockeynationalspielerin Fanny Rinne.

Ausschreibung für 2010 beginnt bald

Der DOSB und die Volksbanken und Raiffeisenbanken schreiben die „Sterne des Sports“ seit 2004 jährlich aus. Durch die Prämierungen auf Orts-, Landes- und Bundesebene flossen den Vereinen seit Bestehen des Wettbewerbs insgesamt fast 2,5 Millionen Euro zugunsten ihres gesellschaftlichen Engagements zu.

Schon in den nächsten Wochen startet auf lokaler Ebene die Ausschreibung für die „Sterne des Sports“ 2010.


  • Tanzen im Polizeisportverein Saar. Foto: Sterne des Sports
    Tanzen im Polizeisportverein Saar. Foto: Sterne des Sports