Es gibt eine ganz besondere Beziehung zwischen dem deutschen Sport und der Glücksspirale. In welcher Form profitiert der Sport von der Glücksspirale ?
Wolfgang Angenendt: Der Sport profitiert insofern, als dass von jedem Euro Spieleinsatz insgesamt 28 Cent für gute Zwecke abgehen. Das sind unsere sogenannten Destinatäre: Sport, Wohlfahrtspflege und Denkmalschutz. Und dann noch - je nach Bundesland unterschiedlich - der Umweltschutz. Der Sport profitiert zu einem Viertel hiervon, und der Deutsche Sportbund kann damit viel Gutes tun.
Der Präsident des Deutsche Sportbundes, Manfred von Richthofen, hat gesagt, die Glücksspirale sei ein Glücksfall für den Sport; sie sei eine wichtige Säule, denn es werden der Leistungssport, der Breitensport und der Behindertensport mit Lotterie-Mitteln unterstützt. Nun wirbt der Sport mit einer Kampagne unter dem Titel „Ich will gewinnen. Na Los!" für die Teilnahme an der Glücksspirale. Wie wichtig ist Ihnen diese Unterstützung ?
Wolfgang Angenendt: Diese Unterstützung ist uns überaus wichtig, denn es ist ja viel überzeugender, wenn ein Nutznießer sich für die Lotterie einsetzt, als wenn das der Veranstalter selbst tut. Darüber hinaus gibt es ja zwischen dem Sport und der Glücksspirale eine langjährige, schon eine historische Verbindung. Ich erinnere daran, dass die Glückspirale 1970 zur Finanzierung der Olympiabauten in München und Kiel eingeführt wurde. Dann hat sie geholfen die Fußball-Weltmeisterschaft 1974 mit zu finanzieren. Danach ist sie ein Jahr ausgesetzt worden, erst ab 1976 ist sie dann durchgehend veranstaltet worden.
Eingeführt wurde die Glücksspirale zur Finanzierung der sportlichen Großereignisse in den 70er Jahren. Inzwischen werden mit den Erlösen der Glücksspirale auch andere Bereiche wie Denkmalschutz und Wohlfahrtspflege neben dem Umweltschutz gefördert. Welchen Stellenwert hat die Glücksspirale in der Gesellschaft ?
Wolfgang Angenendt: Die Glücksspirale hat einen hohen Stellenwert im öffentlichen Bewusstsein. In den vergangenen 35 Jahren ist der Umsatz von 70 Millionen Euro jährlich auf 220 Millionen Euro gewaltig gestiegen. Im Moment sehen wir auch eine gute Entwicklung. Ich will allerdings nicht verschweigen, dass in den beiden letzten Jahren die Glücksspirale leichte Rückgänge zu verzeichnen hatte. Das führen wir einmal darauf zurück, dass wir insgesamt eine Konsumschwäche zu verzeichnen hatten. Zum anderen ist die Glücksspirale eine ganze Weile nicht mehr im Fernsehen präsent gewesen. Doch wir sind dabei, das zu ändern.
Wird es demnächst die Glücksspirale wieder im Fernsehen geben?
Wolfgang Angenendt: Es sieht so aus. Ich möchte jetzt aus den noch nicht abgeschlossenen Vertragsverhandlungen nicht zitieren, ich möchte nicht vorgreifen. Aber ich rechne damit, dass wir im Sommer wieder im Fernsehen präsent sein werden.
Wie weit sind die Planungen ?
Wolfgang Angenendt: Die Planungen sind soweit, dass wir glauben, in diesem Jahr mit insgesamt zehn Donnerstagabend-Sendungen wieder im Fernsehen präsent zu sein.
Zum schnellen Hören und in Sendequalität:
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Ein Radio-Interview zum Thema Glücksspirale
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