Impulse für die Sportlandschaft

Hilfe zur Selbsthilfe bewog 1974 die Gründer des Freiburger Kreises, die Arbeitsgemeinschaft größerer deutsche Sportvereine aus der Taufe zu heben.

 

Heute, drei Jahrzehnte danach, hat die IG Großsportverein tüchtig laufen gelernt. Die separatistischen Bestrebungen im ersten Jahrzehnt sind ausgestanden. Längst heißt die Parole Partnerschaft mit den verschiedenen Ebenen des organisierten Sports. Der Freiburger Kreis mit 176 Mitgliedsvereinen hat mit zahlreichen Impulsen und Ideen die deutsche Sportlandschaft befruchtet.

 

Im ersten Jahrzehnt war es auch die Erkenntnis, das Kommunikationsnetz zu stärken, sich gegenseitig mit Erfahrungen und Seminaren im Alltag zu helfen, oder sich gegen wachsende Bürokratie im Gesetzes- und Steuerdschungel zu wappnen. Das zweite Jahrzehnt prägte das Generalthema Politikfähigkeit des Sports und der Vereine gegenüber Mandats- und Entscheidungsträgern in Stadt, Land oder Bund. Mit den Stadtforen trug die Arbeitsgemeinschaft diese Bewegung bundesweit in die Öffentlichkeit. Der Deutsche Sportbund (DSB) griff sie dann auf.

 

Im dritten Jahrzehnt dominierten Begriffe wie Professionalisierung der Vereinsführung oder Qualitätsmanagement. Das heißt, die knappen Ressourcen an Personal und Kapital so optimal wie möglich einsetzen und dabei den schmalen Grat zwischen Dienstleistung, Wirtschaftlichkeit und Gemeinnützigkeit nicht verlassen. Das entwickelte Qualitätshandbuch bildet dabei einen Leitfaden für das Tagesgeschäft.

 

Der Freiburger Kreis, der heute über 600.000 Vereinsmitglieder repräsentiert, hat in den letzten 30 Jahren Zeichen gesetzt. Seinem Ruf als Denkstube ist die IG Großsportverein oft gerecht geworden. Doch auch sie kämpft zuweilen mit Motivationsproblemen und schwindendem Offensivgeist - wie so viele Bereiche in unserer Gesellschaft.

 

DSB-Präsident Manfred von Richthofen nannte die Arbeitsgemeinschaft einmal "Speerspitze der Sportbewegung", die fortschrittlicher und zeitnäher denkt und handelt als mancher Verband. Die Unruhestifter von einst dürfen sich im Jubiläumsjahr einen zweiten Satz Richthofens ans Revers heften: "Der Freiburger Kreis tut Deutschland gut."