Innenminister Schily und UN-Beauftragter Ogi präsentierten Projekte zum UN-Jahr des Sports

Bundesinnenminister Schily und UN-Beauftragter Ogi bei der Pressekonferenz am 17.05.2005 in Berlin
Bundesinnenminister Schily und UN-Beauftragter Ogi bei der Pressekonferenz am 17.05.2005 in Berlin

Starke Beachtung fand das gemeinsame Engagement des deutschen Sports im Rahmen des „UN-Jahres des Sports“ am Dienstag, 17.Mai 2005 in Berlin, wo Bundesinnenminister Otto Schily und UN-Sonderbeauftragter Adolf Ogi ausgewählte deutsche Beiträge zu der UN-Initiative vorstellten.

 

Darunter auch das gemeinsam von Deutschem Sportbund und Nationalem Olympischen Komitee vorgesehene Projekt „Hilfe beim Aufbau des Sports in Afghanistan, insbesondere für Mädchen und Frauen“.

 

Der deutsche Sport will hier Brücken schlagen und Hilfestellung als "Hilfe zur Selbsthilfe" geben. Mädchen und Frauen in Afghanistan sind die spezielle Zielgruppe des Projektes.

 

DSB-Präsidiumsmitglied Ilse Ridder-Melchers, Vorsitzende des Bundesausschusses Frauen im Sport und Initiatorin dieses Projektes dazu: „Der deutsche Sport will mit diesem Projekt bewusst ein Zeichen setzen. Sport als Mittel zur sozialen Integration und zur Gleichstellung soll weltweit dazu beitragen, Geschlechterrollen aufzubrechen, soziale Kontakte zu verbessern und Mädchen und Frauen die uneingeschränkte Teilnahme am öffentlichen und gesellschaftlichen Leben zu sichern.“

 

Dr. Clemens Prokop, NOK-Vizepräsident, DLV-Präsident und zuständig für Internationale Zusammenarbeit, ergänzte: „Das Projekt bündelt in beispielhafter Weise Know-How und Kompetenz der beiden Dachorganisationen des deutschen Sports. Frauenförderung und internationale Sportentwicklung wirken hier zum Nutzen der einheimischen Bevölkerung. Aufbauend auf die Arbeit der AfghanistanHilfe Paderborn und der NOK-Experten vor Ort werden die Rahmenbedingungen für den Frauen- und Mädchensport verbessert.“

 

Im Rahmen der Aufgabenverteilung im deutschen Sport ist das Thema Frauen im Sport dem Deutschen Sportbund zugeordnet, während internationale Projekte vom Nationalen Olympischen Komitee verantwortet werden, die mit ihren Entwicklungsexperten das Projektes unterstützen.

 

In Afghanistan soll das vom BMI finanzierte und bis Ende 2005 befristete Projekt die Entwicklung von Bewegungs- und Sportangeboten gemäß dem Motto "Learn and Play" fördern. Frauen und Mädchen sollen die Möglichkeit erhalten, sich sportlich zu betätigen. Sport soll ihnen Lebensfreude geben und dazu dienen, gesellschaftliche Gestaltungsspielräume zu eröffnen. Es soll ein Beitrag zur Herausbildung einer Zivilgesellschaft in Afghanistan geleistet werden, die der Benachteiligung von Frauen und Mädchen in der afghanischen Gesellschaft entgegen wirkt. Das Projekt gliedert sich u.a. in bauliche Maßnahmen vor Ort, Ausbildungsangebote für afghanische Übungsleiterinnen und der Bereitstellung regelmäßiger Mahlzeiten. Ergänzend führt das NOK in Kabul einen Ausbildungskurs für Fußballlehrerinnen im August diesen Jahres durch.

 

Das NOK führt im Rahmen des UN-Jahr des Sports weitere internationale Sportentwicklungsprojekte durch, die ebenfalls aus Mitteln des BMI finanziert werden: mit drei Maßnahmen in den durch die Flutkatastrophe betroffenen Regionen Südostasiens werden Sportstrukturen gestärkt, um der Bevölkerung mit Hilfe des Sports ein Stück Lebensfreudezurückzugeben. In Thailand und Indonesien wird Hilfe zur Selbsthilfe bei der Organisation von Sport und Spiel bis hin zur Durchführung von Sportfesten gegeben, während es in Sri Lanka darum geht, mit Anleitungen zum Sportsstättenbau überhaupt erst wieder Grundlagen für einen regionalen Sportbetrieb zu schaffen.


  • Bundesinnenminister Schily und UN-Beauftragter Ogi bei der Pressekonferenz am 17.05.2005 in Berlin
    Bundesinnenminister Schily und UN-Beauftragter Ogi bei der Pressekonferenz am 17.05.2005 in Berlin