IOC verleiht Ilse Bechthold „Women and Sport Trophy 2007“

Ilse Bechthold hat heute im Olympischen Museum in Lausanne die „Women and Sport Trophy 2007“ (für Europa) entgegengenommen.

Die Preisträgerinnen 2007 zusammen mit IOC-Präsident Dr. Jacques Rogge. Rechts im Bild Ilse Bechthold. Copyright IOC
Die Preisträgerinnen 2007 zusammen mit IOC-Präsident Dr. Jacques Rogge. Rechts im Bild Ilse Bechthold. Copyright IOC

Das IOC verlieh den begehrten Preis neben Ilse Bechthold an weitere Kontinentalpreisträgerinnen und als World-Trophy an die jamaikanische Premierministerin und ehemalige Sportministerin Portia Simpson Miller für ihre weltweit herausragenden Verdienste.

„Natürlich freue ich mich riesig über diese Auszeichnung. Es war eine echte Überraschung für die ich sehr dankbar bin“, erklärt die Frankfurterin. Zur Würdigung ihrer langjährigen Verdienste war Ilse Bechthold dem IOC sowohl vom DOSB als auch vom Internationalen Leichtathletik-Verband (IAAF) als Preisträgerin vorgeschlagen worden.

„Die Verdienste von Ilse Bechthold für die Rolle der Frauen im Sport sind einzigartig. Sie hat stets Verantwortung übernommen und ist Vorbild für viele andere Frauen in Sportorganisationen. Mit ihrer fachlichen Kompetenz und ihrer menschlich verbindlichen Art hat sie den Frauen in zahlreichen Gremien des Sports in beeindruckender Weise Gehör verschafft. In der IAAF und im IOC war sie auch für unser Land und den deutschen Sport eine ganz wichtige Sympathieträgerin“, würdigte DOSB-Präsident Dr. Thomas Bach die Preisträgerin.

Ilse Bechthold hat sich über mehrere Jahrzehnte hinweg für die Belange von Frauen engagiert. Wichtige Stationen im deutschen und im internationalen Sport waren der DLV, die mittlerweile im DOSB aufgegangenen Dachorganisationen Deutscher Sportbund und NOK für Deutschland, der Internationale Leichtathletik-Verband (IAAF) und das IOC.

Nach ihrer aktiven Karriere als Handballerin und in der Leichtathletik hat sich Ilse Bechthold zunächst als Trainerin engagiert. Schon 1969 wurde sie in das DLV-Präsidium gewählt. Neben ihrem Hauptberuf als Sportlehrerin am Institut für Sportwissenschaft der Universität Frankfurt übte sie von 1975 bis 1993 im DLV-Präsidium das Amt der Vizepräsidentin aus, um bald darauf in internationale Gremien wie die jeweiligen Frauenkomitees von IAAF und IOC berufen zu werden.

Ihrem hartnäckigen Engagement ist es zu verdanken, dass dem Council des Weltverbandes der Leichtathleten demnächst vier Frauen angehören werden. „Das ist ein Siebtel der zur Verfügung stehenden 28 Funktionen“, erklärt Ilse Bechthold, „und ein riesiger Schritt gegenüber den Anfängen.“ Der olympische und der nicht-olympische Sport haben jedoch nach wie vor große Defizite wenn es um Beteiligung von Frauen geht. Während sich die Lücken im Wettkampfprogramm weitgehend geschlossen haben, hinkt der Anteil von Frauen in Führungsfunktionen immer noch dem der Männer hinterher. Nicht allein in der IAAF, auch im IOC ist der von den Dachorganisationen ausgerufene Anteil von 25% Frauen in den Führungsgremien des Sports noch lange nicht erreicht.

Unter den zahlreichen Ehrungen, die Ilse Bechthold bislang erhalten hat, ragen neben Auszeichnungen des DLV und der IAAF auch das Bundesverdienstkreuz, die große Verdienstplakette der Stadt Frankfurt und der Sportpreis des Landes Hessen heraus.

Die weiteren vom IOC ausgezeichneten Kontinental-Preisträgerinnen:

Afrika: Fridah Bilha Shiroya (Kenya)
Amerika: Jackie Joyner-Kersee (USA)
Asien: Naila Shatara-Kharroub (Palestine)
Ozeanien: Veitu Apana Diro (Papua New Guinea)

 

 

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  • Die Preisträgerinnen 2007 zusammen mit IOC-Präsident Dr. Jacques Rogge. Rechts im Bild Ilse Bechthold. Copyright IOC
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