Jahresbilanz von NOK-Präsident Dr. Klaus Steinbach

Olympiabewerbung 2012 im Mittelpunkt aller Diskussionen

Foto: NOK
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Olympiabewerbung 2012 im Mittelpunkt aller Diskussionen

"Es war eine spannende, sehr emsige und intensive Zeit", resümierte Dr. Klaus Steinbach am 11.11.2003 anlässlich einer vom Nationalen Olympischen Komitee (NOK) für Deutschland und Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS) organisierten Jahresbilanz in Frankfurt/M. die ersten 12 Monate seiner Amtszeit als ehrenamtlich tätiger NOK-Präsident.

 

Nur drei Tage nach der NOK-Mitgliederversammlung in Leipzig (8.11.) räumte der Ärztliche Direktor der Hochwaldkliniken im saarländischen Weiskirchen vor mehr als vierzig anwesenden Redakteurinnen und Redakteure in der Otto-Fleck-Schneise im persönlichen Teil seiner Bilanz ein, sich das eine oder andere Ereignis in den zurückliegenden fünf Wochen gerne erspart zu haben und nahm dabei Bezug auf die aktuellen Turbulenzen um die deutsche Olympiabewerbung 2012, die erneut im Zentrum aller Fragen stand.

 

"Mit Sicherheit haben uns diese Ereignisse nicht gut getan. Wir müssen jetzt alles daran setzen, dass die Beantwortung des IOC-Fragebogens termingerecht und auf dem entsprechenden Niveau vorangetrieben wird", forderte Steinbach. Spätestens bei der nächsten Aufsichtsratssitzung am 19.11. in Frankfurt/M. soll ein klares Signal nach vorne gegeben werden.

 

Angesprochen auf die Chancen der Leipziger Bewerbung empfahl der NOK-Präsident den Blick verstärkt auf das Bewerbungskonzept zu richten.

 

"Die Chancen sind nach wie vor gut, weil die Bewerbung in technischer Hinsicht hervorragend ist. Genau darauf kommt es am 15. Januar 2004 an, wenn die neun Kandidatenstädte Fragebogen zur Plausibilität ihrer Bewerbung beim IOC abgeben müssen. Leipzig hat ein interessantes, kompaktes und nachhaltiges Konzept", äußerte sich Steinbach optimistisch, räumte aber gleichwohl ein, am Image arbeiten und die politischen und finanziellen Querelen bzw. Ungereimtheiten beseitigen zu müssen.

 

"Man sollte wichtige Aussagen zur Bewerbung miteinander abstimmen" forderte er dabei erneut, auch im Interesse der Olympiabewerbung die Einheit des deutschen Sports zu leben, um die Begeisterung der nationalen Bewerbungsphase neu entfachen zu können.

 

"Wenn sich alle 27 Millionen deutschen Vereinsmitglieder für die Bewerbung einsetzen und zusätzlich jeweils nur ein Nicht-Mitglied überzeugen, sind wir schon sehr weit", erklärte der am 3. November 2002 auf der NOK-Hauptversammlung in Nürnberg zum Präsidenten gewählte Steinbach am alten und neuen Geschäftsstellensitz der Dachorganisation in Frankfurt am Main. Damit wies er einmal mehr auf die Bedeutsamkeit der Unterstützung des Bewerbungs-Anliegens durch die gesamte Bevölkerung hin.

 

Den Weg der Modernisierung des NOK will Steinbach in den kommenden Monaten zusammen mit Präsidium, Vorstand und dem neuen Generalsekretär Bernhard Schwank konsequent vorantreiben. Transparenz und inhaltliche Zuordnung der Aufgaben, Strukturüberprüfung der Geschäftsstelle und Erhalt bzw. Neu-Aufbau eines starken Netzwerkes zwischen Sport, Politik, Wirtschaft und Medien sollen dabei im Mittelpunkt stehen. Gelegenheit dazu besteht unter anderem bei einer Asienreise, auf der Steinbach Bundeskanzler Schröder vom 30. Dezember bis zum fünften Januar begleiten wird.

 

Die Hauptaufgaben des NOK sind in den darauf folgenden Monaten mit der Arbeit an der deutschen Olympiabewerbung und der Entsendung der deutschen Olympiamannschaft vom 13.-29. August 2004 nach Athen vorgegeben. Mittelfristig will sich Steinbach stärker in die Steuerung des olympischen Spitzensports einbringen, die Europa- und die internationale Sportpolitik vorantreiben und die Finanzierung des NOK auch langfristig sichern. Bei der sportpolitischen Profilierung des NOK soll eine neue "corporate identity" behilflich sein, für die derzeit die Weichen gestellt werden.

 

Beispielhaft für das Bemühen, auch aus finanziellen Gründen Kräfte zu bündeln und Synergien zu nutzen sei das Bemühen aus dem Kuratorium Olympische Erziehung, der Deutschen Olympischen Gesellschaft, dem Deutschen Olympischen Institut und der Gemeinschaft Deutscher Olympiateilnehmer einen schlagkräftigen Verbund von Institutionen, Organisationen und Einrichtungen zu bilden, die sich mit olympischen Themen beschäftigen.

 

In der vom Vizepräsidenten des VDS, Hans-Reinhard Scheu, moderierten Diskussion wurde auch noch einmal die Standortfrage der NOK-Geschäftsstelle aufgegriffen. Der Dank des Präsidenten galt hier insbesondere NOK-Schatzmeister Hans-Peter Krämer, der die finanziellen Konditionen des Verbleibes der Geschäftsstelle zusammen mit dem NOK-Finanzausschuss geprüft und in den Verhandlungen wesentliche Verbesserungen erzielt hatte. Dank äußerte Steinbach jedoch auch gegenüber den Verhandlungspartnern, der Stadt Frankfurt und dem Land Hessen, die dem NOK ein attraktives Angebot zum Verbleib und dem Deutschen Olympischen Institut ein ebenso gutes Angebot für den Umzug an den Main unterbreitet hatten.


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