Judoka Raffela Igl gewinnt erste Goldmedaille

Am dritten Wettkampftag der Olympischen Jugendspiele in Buenos Aires (Argentinien) gab es die erste Goldmedaille für das Jugend Team Deutschland durch Raffaela Igl. Kletterin Hannah Meul wurde zudem Vierte.

Raffaela Igl mit ihrer Goldmedaille nach der Siegerehrung. Foto: DOSB
Raffaela Igl mit ihrer Goldmedaille nach der Siegerehrung. Foto: DOSB

In ihrem ersten Kampf gegen die Slovenin Metka Lobnik musste Raffaela Igl (Abensberg) in die  Verlängerung und gewann diese dann aber mit 10:0. Im darauffolgenden Halbfinale ging es gegen die Brasilianerin Eduarda Rosa. Dieses Duell wurde ebenfalls in der Verlängerung entschieden. Dieses Mal profitierte die 17-Jährige von einer roten Karte für ihre Gegnerin, woraufhin der Finaleinzug feststand.

Im Finale musste die Abensbergerin gegen die Weltranglistenerste Margarita Gritsenko aus Kasachstan antreten. Der Kampf war zu Beginn relativ ausgeglichen, wobei Igl immer besser in den Kampf fand und folgerichtig mit 1:0 in Führung ging. Kurz vor Schluss hebelte sie ihre Kontrahentin aus und gewann durch Ippon.

Nach der Medaillenübergabe sagte die überglückliche Jugend-Olympiasiegerin: "Die ersten zwei Wettkämpfe waren extrem anstrengend über die vollen acht Minuten. Da muss der Kopf auch mitmachen. Das Finale war dann relativ angenehm, weil er nur so kurz war. Als ich sie geworfen habe, das war einfach ein geiles Gefühl. Und jetzt hier mit dieser schönen Medaille zu stehen, ist einfach großartig."

Auch ihr Trainer war überwältigt. "Die Kämpfe waren von Anfang an schwer, viele Gegner kannten wir von andere Wettkämpfen. Aber Raffaela hat eine sehr gute Entwicklung über die letzten zwei Jahre genommen. Hier hat sie jetzt ihr Meisterstück geliefert." 

Hannah Meul wird im Kletter-Finale Vierte

Bei der olympischen Kletter-Premiere hat Hannah Meul (DAV Sektion Rheinland-Köln) in einem hochdramatischen Finale als Vierte eine Medaille denkbar knapp verpasst. In der Endabrechnung zog sie gegenüber der punktgleichen Österreicherin Laura Lammer nur aufgrund der schlechteren Platzierung in zwei der drei Einzelwettbewerbe den Kürzeren. Auch Gold und Silber, die an Sandra Lettner (Österreich) und Vita Lukan (Slowenien) gingen, waren nur zwei Punkte entfernt. 

Das Finale des Olympic-Combined-Wettbewerb, der in zwei Jahren bei den Olympischen Spielen in Tokio dann auch im Programm der großen Spiele ist, nahm dabei für Meul im Urban Park von Buenos Aires einen gänzlich unerwarteten Verlauf. Im eher ungeliebten Speedklettern wurde die 17-Jährige zum Auftakt gute Vierte und kletterte nah an ihrer Bestzeit. Darauf folgte ein fünfter Platz in ihrer Paradedisziplin Bouldern - eine Enttäuschung für Meul, die am ersten Boulder sehr nervös wirkte und diesen auch nicht zu Ende klettern konnte. Im Zwischenklassement lag Meul vor dem Leadklettern zum Abschluss nur auf Rang sechs und ging damit als Erste an die Wand. Befreit von allem Druck zeigte sie dann ihre stärkste Leistung und kletterte souverän zum Sieg im Lead und durfte bis zum Schluss auf eine Medaille hoffen.

"Auf der einen Seite bin ich überglücklich. Ich wollte Vollgas geben im Speed, im Bouldern und im Lead. Und das habe ich geschafft. Auf der anderen Seite ist der vierte Platz natürlich etwas ärgerlich, aber das gehört halt dazu. Irgendeiner muss Vierter werden", sagte Meul zu ihrem Wettkampf.

Schwimmenin Rieder über 800 Meter Freistil auf Rang fünf

Celine Rieder (Neckarsulm) musste sich nach 16 Bahnen in einer Zeit von 8:43:73 Minuten der starken Konkurrenz geschlagen geben. Nach einem verhaltenem Start und dem zwischenzeitlichen achten Platz nach der ersten Bahn, holte Rieder Bahn für Bahn auf. Einzig das Führungstrio war bereits zu weit enteilt. Nach einer tollen Aufholjagd fehlten am Ende nur 0,02 Sekunden auf Platz 4.

Nach dem Rennen war die 17-Jährige durchaus enttäuscht von ihrer Leistung. "Natürlich bin ich nicht zufrieden mit der Zeit, da es schon auch ein Stück über meiner Bestzeit war. Aber es ist noch okay, da es gerade erst der Anfang meiner Saison ist und es war auch nicht mein Saisonhöhepunkt. Deshalb ist es nicht so tragisch. Wir werden einfach schauen, was ich noch verbessern kann an meinem Rennen und dann schaue ich, was über die anderen Strecken noch möglich ist hier in Buenos Aires."

Sport-Splitter

Das hatten sich Vanessa Seeger (USK Fallersleben) und ihre Trainerin Barbara Georgi anders vorgestellt. Die Wolfsburgerin scheiterte bereits in der Qualifikation mit der Luftpistole über 10 Meter als Zehnte mit 559 Ringen. Dass auch die Konkurrenz teilweise schwächelte, konnte Seeger dabei nicht entscheidend für sich nutzen. „Für den Finaleinzug hätten wir mit cicra 565 Ringen und mehr gerechnet“, sagte ihre Trainerin – am Ende reichten jedoch 560 Ringe, um es unter die besten acht Athleten zu schaffen, zu denen auch die WM-Finalistin Seeger gerne gezählt hätte.

Badminton-Ass Lukas Resch (1. BC Beuel) hat sich mit einem 2:1-Sieg (21:10, 13:21, 21:12) gegen den Norweger Markus Barth aus dem Turnier verabschiedet. In Vorrundengruppe B kam er nach der 1:2-Niederlage (12:21, 21:18, 21:12) am Vortag gegen den Europameister aus Frankreich, Arnaud-Sylvain-Andre Merkle am Ende nicht über den zweiten Rang hinaus – zu wenig für den Einzug ins Viertelfinale. 

Beim Rudern schied Tabea Kuhnert (SC Magdeburg) im Viertelfinale aus. Allerdings trennten sie als Vierte ihres Laufs nur 0,39 Sekunden von der Erstplatzierten. "Ich denke, ich habe das beste aus den schwierigen Bedingungen gemacht. Leider bin ich kurz vor dem Ziel auf einer Seite nochmal hängengeblieben, was dann wohl das entscheidende Zehntel ausgemacht hat. Aber ich bin auch einfach keine Sprinterin", sagte Kuhnert. Bei den Jugendspielen wird über 500 Meter gerudert.

Beim Golf spielte Paula Kirner (Kiawah Golfpark Riedstadt) eine 73er-Runde (+3) und liegt nach der ersten von drei Runden auf dem geteilten achten Rang. Lukas Buller (Frankfurter Golf Club) kam nach einer 74er-Runde mit +4 ins Clubhaus. Er ist momentan geteilter Sechzehnter.

Die deutschen Nacra15-Segler Romy Mackenbrock (NRV Münster) und Silas Mühle (HSC Hamburg) liegen nach fünf Rennen auf Rang vier. Die deutsche Kiterin Alina Kornelli (WSC Starnberg/Reichersbeuern) konnte zwei von drei Wettfahrten gewinnen und liegt im Zwischenklassement auf Rang eins.

In der Rhythmischen Sportgymnastik belegt Lilly Rotärmel in der Mehrkampf-Qualifikation nach den Geräten Reifen (13,500 Punkte) und Ball (11,650 Punkte) Platz 27.

Taekwondoka Vanessa Beckstein (SV Nennslingen) verlor im Viertelfinale gegen die Griechin Fani Tzeli mit 19:11. Im Achtelfinale hatte Beckstein noch durch Disqualifikation gewonnen. 

Buenos Idol des Tages

Hannah Meul, die bei der olympischen Premiere des Kombinationswettberwerbs im Klettern tolle Vierte wurde. 


  • Raffaela Igl mit ihrer Goldmedaille nach der Siegerehrung. Foto: DOSB
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