KanuMorgen – Der Klimawandel stellt uns vor große Aufgaben

Die Auswirkungen des Klimawandels haben bereits in den vergangenen Jahren den Kanusport in verschiedenster Weise getroffen.

Copyright: „Gabriele Koch | Deutscher Kanu-Verband“
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Aus diesem Grund hat der Deutsche Kanu-Verband im November bei seinem Verbandsausschuss eine Arbeitsgruppe gegründet, die erörtern soll, welchen Beitrag die Kanu-Familie zum Klimaschutz leisten und in welcher Form man dem Klimawandel begegnen kann.

Vizepräsidentin Freizeitsport Isa Winter-Brand konnte sich schon nach dem ersten Online-Treffen im Dezember über die große Teilnahme und die Expertise der Teilnehmerinnen und Teilnehmer freuen. „Wir haben nach unserem ersten Treffen vier wichtige Aufgabenfelder herausgearbeitet, um die wir uns kümmern wollen“, so Winter-Brand. „Dazu gehören Handlungsempfehlungen und politische Forderungen zu dem Bereich unserer Gewässer, ein Leitfaden zur Durchführung nachhaltiger Kanu-Veranstaltungen, Gebäude- und Geländemanagement und die Sensibilisierung unserer Sportlerinnen und Sportler für den Klimaschutz. Es ist nicht zu leugnen, dass uns der Klimaschutz vor große Aufgaben stellt“, erklärt Winter-Brand weiter. „Aber meiner Meinung nach müssen wir auch international mit gutem Beispiel voran gehen.“ 

In allen vier Bereichen wurden bereits die ersten großen Schritte getan, denn das Ziel ist es, beim Kanutag im April eine Nachhaltigkeitsstrategie zur Milderung des Klimawandels und Zielvorgaben zur sportpolitischen Positionierung zu verabschieden.  

Zweites Meeting – Entwicklung konkreter Pläne 

In einem zweiten Online-Treffen der Arbeitsgruppe wurden die Handlungsfelder und die künftigen Pläne bereits konkreter.  

“Unsere Gewässer erleben durch den Klimawandel eine tiefgreifende Veränderung”, erklärt Thomas Martin Ressortleiter für Natur- und Umweltschutz im Landes-Kanu-Verband Schleswig-Holstein, der in der Arbeitsgruppe 1 “Sportstätten” mitarbeitet. “Das betrifft uns nicht erst in der Zukunft, sondern hinterlässt bereits jetzt deutliche Spuren, die wir sowohl in den Küstengewässern als auch auf unseren Flüssen und Seen wahrnehmen. Der erwartete Temperaturanstieg und die Veränderung der Mengen beim Niederschlag haben direkte Auswirkungen auf den Wasserstand, verschlechtern aber ebenso den ökologischen Zustand der Gewässer. Es ist zu erwarten, dass die Klimaänderungen sich auch auf die Befahrungsregeln auswirken. 

Aus der Sicht der Arbeitsgruppe 2 gibt es einige Stellschrauben, an denen der Verband arbeiten kann, um sich auf den Veränderungen bei Veranstaltungen bestmöglich einzustellen.  “Wir haben in letzter Zeit erhebliche Beeinträchtigungen bei Kanu-Veranstaltungen erlebt”, so Dajana Pefestorff, Präsidentin des Landes-Kanu-Verbandes Brandenburg. “Starke Regenfälle, Stürme und Hitze haben zu Unterbrechungen oder sogar Absagen geführt. Anpassungen sind notwendig. Der Klimawandel und das damit verbundene Umdenken bringt Veränderungen mit sich und stellt uns alle vor die Herausforderung, unseren Sport an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Wir wollen weiterhin im Einklang mit dem Wasser trainieren, Spaß zu haben, Höchstleistungen erbringen und einfach paddeln. Unsere Kanu-Veranstaltungen und der Wettbewerb mit anderen sind auch weiterhin das Ziel und müssen möglich bleiben. Zugleich können wir dies auch als Chance nutzen, unseren eigenen Beitrag zum Klimaschutz zu definieren, um unsere Veranstaltungen nachhaltiger und ökologischer zu gestalten: zum Beispiel bei der Wahl des Veranstaltungsortes und der damit verbundenen Mobilität, beim Energie- und Abfallmanagement oder beim Catering.” 

"In der Arbeitsgruppe 3 zum Thema "Gelände- und Gebäudemanagement" haben wir sehr schnell festgestellt, dass viele Anpassungen an den Klimawandel mit wenig Aufwand und ohne große finanzielle Belastungen machbar sind", so Gabi Koch, DKV-Ressortleiterin Service. "Die größeren Änderungen, welche meist auch mit mehr finanziellem Bedarf belastet sind, bedürfen einer guten Planung und Recherche zu den Fördermitteln von DOSB, LSB und anderen Quellen."

Die Arbeitsgruppe 4 “Sportlerinnen und Sportler” beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf alle Kanuten”, so Marco Seider von der Deutschen Kanujugend. “Betroffen sind alle Generationen. Von jung bis alt. Besonders trifft uns die Hitzeproblematik beim Training, bei Wettkämpfen und auch bei Kanu-Veranstaltungen allgemein. Wir erarbeiten Handlungsempfehlungen für die Kanu-Vereine, aber auch für einzelne Paddlerinnen und Paddler, mit denen wir uns der Herausforderungen und Ziele der kommenden Jahre stellen werden.”

Vizepräsidentin Winter-Brand geht mit hohen Erwartungen in die nächsten Gremientagungen  

„Nachdem ich beim zweiten Meeting die ersten Ergebnisse aus unseren vier Handlungsfeldern gesehen habe, gehe ich davon aus, dass wir ein hochwertiges Papier beim Kanutag in Bayreuth verabschieden werden“, so Winter-Brand. „Bis zum Antragsschluss haben wir noch gut zwei Monate Zeit, um die Ideen, Tipps und Konzepte weiter auszuarbeiten. Aber ich bin guter Dinge, dass sich die Anstrengungen lohnen werden.“ 

Weitere Informationen: https://www.kanu.de/KanuMorgen-DKV-stellt-sich-dem-Klimawandel-und-den-Auswirkungen-auf-den-Kanusport-84115.html   

Quelle: Deutscher Kanu Verband


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