Karate-WM 2014 in Bremen – Eine Meilenstein für die Inklusion

Die 22. Karate-WM ging am Wochenende zu Ende und mit ihr eine Premiere: Insgesamt 50 behinderte Karateka trugen parallel zu den nicht-behinderten Karateka ihre Wettkämpfe aus.

Ein emotionales Highlight für die Athleten und für die Zuschauer. An den fünf Wettkampftagen kamen rund 40.000 Zuschauer in die Bremer ÖVB-Arena.

„Es hat uns absolut begeistert, wie die Halle die Athletinnen und Athleten angefeuert hat. Es wurde kein Unterschied zwischen behinderten und nicht behinderten Athletinnen und Athleten gemacht, es war ein herzliche Atmosphäre, die die Sportler, Zuschauer und Organisatoren noch lange in ihren Köpfen behalten werden“, so Wolfgang Weigert, Präsident des Deutschen Karate-Verbandes.

Der Einladung des Weltverbandes waren 50 Karateka mit Behinderung aus 21 Ländern gefolgt. An den Start gingen sowohl Sehbehinderte, Rollstuhlfahrer als auch Lernbehinderte. Die Wettkämpfe laufen identisch zu den Wettkämpfen der nicht-behinderten Karateka ab. Die sogenannten Katas werden lediglich angepasst – wie es das persönliche Handicap eben zulässt.

Die Einbindung ins normale Wettkampfprogramm erfolgte zum ersten Mal. Gute Erfahrungen mit der Einbindung der behinderten Karateka hatte der Weltverband bereits bei einem Demo-Wettbewerb 2012 in Paris gemacht.

Zweimal Gold und einmal Bronze für das deutsche Team

Helga Balkie, sehbehinderte Karateka, gewann die erste Goldmedaille der behinderten Sportler für Deutschland. In einem deutsch-deutschen Finale besiegte  Marvin Nöltge seinen Mannschaftskameraden Michael Lesic und sicherte sich damit die Goldmedaille im Bereich der Lernbehinderten Athleten. Bereits am ersten Tag gab es ein erfreuliches Ergebnis für die deutschen Karateka. Sven Baum, Rollstuhlsportler, sicherte sich die Bronzemedaille. 

Ein positives Fazit ziehen auch die Organisatoren der Veranstaltung: „ Wir sind dankbar, dass wir dem Thema Inklusion eine Chance gegeben haben und ich bin zuversichtlich, dass dieses Thema in den nächsten Jahren im Karate-Sport weiter vorangetrieben wird.“