Kochlöffel statt Schießgewehr

Das Kultur- und Bildungsprogramm ist ein wichtiger Bestandteil der Jugendspiele. Wir haben zwei deutsche Athletinnen bei einem Workshop begleitet.

Franziska Preuß (li.) und Laura Hengelhaupt einmal in anderer Mission: Beim Kochkurs lernen beide, wie sportgerechte Ernährung auf Tiroler Art zubereitet wird. Foto: DOSB
Franziska Preuß (li.) und Laura Hengelhaupt einmal in anderer Mission: Beim Kochkurs lernen beide, wie sportgerechte Ernährung auf Tiroler Art zubereitet wird. Foto: DOSB

Dass es Franziska Preuß und Laura Hengelhaupt im Biathlon drauf haben, haben sie während der Olympischen Jugend-Winterspiele durch ihre Medaillengewinne gezeigt. Doch wie ist es um ihre Kochkünste bestellt? Beim “Be the Chef!”-Kochworkshop tauschten die jungen Athletinnen gemeinsam mit 15 weiteren Sportlern ihre Wettkampfkleidung gegen Schürze und Kochmütze.

Auf dem Speiseplan stehen an diesem Tag typische Tiroler Speisen: Spinatknödel, Kaspressknödel und Spinatspätzle. „Dieses Gericht eignet sich besonders gut für Ausdauersportarten vor sowie nach dem Wettkampf und ist ein guter Lieferant von Kohlenhydraten“, erklärt Profikoch Heinz Steiner den Teilnehmern.

Doch geredet wird nicht lang, das Kochen soll im Mittelpunkt stehen. Franziska und Laura kümmern sich um die Kaspressknödel. Knödelbrot mit Milch anfeuchten, passierte Kartoffeln dazugeben, Zwiebeln anrösten und Käse reiben – bereits jetzt duftet die Übungsküche und steigert den Appetit. Die beiden Biathletinnen beginnen, den Teig zu flachen Knödeln zu formen. Heinz Steiner kommt zu ihnen geeilt und korrigiert: „Nein, nicht so. Ihr müsst erst eure Hände nass machen.“ Gesagt, getan und schon fällt es den beiden leichter.

Auch beim anschließenden Anbraten steht ihnen ein Hilfskoch mit Rat und Tat zur Seite – und das ist ihrer Meinung nach auch notwendig. „Ich kann überhaupt nicht kochen“, verrät die dreifache Goldmedaillengewinnerin Franzi Preuß. Und auch Staffel-Siegerin Laura Hengelhaupt gibt zu, keine Starköchin zu sein. Trotzdem macht den beiden der Workshop viel Spaß. „Wir treffen hier viele andere Athleten aus den verschiedensten Nationen, das ist richtig cool“, erzählt Laura. „Außerdem bekommen wir danach was leckeres zum Essen“, sagt sie und lacht.

Den Tipp für den Kochkurs bekamen sie von anderen Athleten. „Der Workshop ist ziemlich beliebt. Deswegen wollten wir ihn auch mal machen“, erklärt die 17-jährige Franzi Preuß. Für weitere Kultur- und Bildungskurse haben die beiden deutschen Athleten allerdings keine Zeit. „Ich hatte meinen ersten Wettkampf am Sonntag und meinen letzten am Samstag. Da blieb keine Möglichkeit, bei anderen Workshops teilzunehmen.“

Doch nicht nur die jungen Athleten stehen am Herd. Auch drei erfahrene und erfolgreiche Sportler schwingen den Kochlöffel: Pedro Yang, Olympiateilnehmer 2004 im Badminton, Yumilka Ruiz Luaces, Olympiasiegerin 1996 und 2000 im Volleyball, und der deutsche Rennrodler Alexander Resch, der 2002 bei den Olympischen Spielen in Salt Lake City die Goldmedaille holte. „Mir macht es einfach Spaß mit jungen Leuten zusammen zu sein und ihnen mit meiner Erfahrung helfen zu können“, sagt der 32-jährige Resch. „Und dass hier Chinesen, Österreicher, Koreaner und Deutsche zusammen in lockerer Atmosphäre kochen, find ich richtig toll.“


  • Franziska Preuß (li.) und Laura Hengelhaupt einmal in anderer Mission: Beim Kochkurs lernen beide, wie sportgerechte Ernährung auf Tiroler Art zubereitet wird. Foto: DOSB
    Franziska Preuß (li.) und Laura Hengelhaupt einmal in anderer Mission: Beim Kochkurs lernen beide, wie sportgerechte Ernährung auf Tiroler Art zubereitet wird. Foto: DOSB