Medaillenregen am achten Tag der Spiele von Turin – Gold, Silber und Bronze für das deutsche Team

Die deutschen Biathleten sorgten bei den Olympischen Spielen von Turin bislang fast immer zuverlässig für Medaillen. Sechs an der Zahl haben die deutschen Skijägerinnen und Skijäger bislang gesammelt. Gestern kamen die Nummern vier bis sechs dazu. Kathi Wilhelm und Martina Glagow sorgten im Verfolgungsrennen über die 10km für einen deutschen Doppelsieg. Wilhelm lief dabei ein fast perfektes Rennen und konnte bereits nach dem letzten Schießen jubeln ob ihres uneinholbaren Vorsprungs. Im Ziel konnte sie sich dann über den zweiten Platz von Martina Glagow freuen, die damit bereits ihre zweite Silbermedaille gewann. Den so erfolgreichen Tag der deutschen Biathleten vervollständigte dann Sven Fischer im Jagdrennen über 12,5-Kilometer. Als Sieger des Sprintrennens war er als erster in die Verfolgung gegangen, musste dann im Rennverlauf allerdings den Franzosen Vincent Defrasne und den Norweger Ole Einar Björndalen vorbeilassen.

Eines der mit Abstand spannendsten Staffelrennen der vergangenen gab es gestern in der 4x5 Kilometer-Staffel bei den Damen. Die deutsche Staffel belegte hinter den siegreichen Russinnen Platz zwei, Bronze gewann das Team aus Italien. Das Rennen war ein ständiges Wechselbad der Gefühle. Startläuferin Steffi Böhler wurde von Stürzen der Konkurrentinnen aufgehalten, dann konnte Viola Bauer wieder in die Spitzengruppe auflaufen bis Evi Sachenbacher-Stehle an Position drei sogar die deutsche Staffel mit 12 Sekunden in Führung brachte. Schlussläuferin Claudia Künzel musste allerdings recht bald die Konkurrenz wieder heran und dann am steilen Anstieg sogar vorbei lassen und viel auf Platz vier zurück, mehr als 10 Sekunden hinter der Spitze. Doch mit einem Schlussspurt von einem anderen Stern kämpfte sie auf der langen Zielgeraden die Staffeln aus Italien und Schweden nieder. Gold gewann überlegen die Staffel aus Russland, Bronze ging an Italien.

Ohne Medaillen blieben erwartungsgemäß die deutschen Damen in der alpinen Kombination. Martina Ertl-Renz wurde als beste Deutsche siebte, Monika Bergmann-Schmuderer sechzehnte. Es gewann Janica Kostelic vor der Österreicherin Marlies Schild und der Schwedin Anja Pärson.

Ebenfalls medaillenlos blieben die deutschen Skispringer von der Großschanze. Die Medaillen gewannen Thomas Morgenstern und Andreas Kofler mit Gold und Silber für Österreich vor Lars Bystöl aus Norwegen. Bester Deutscher war Michael Neumayer auf einem enttäuschenden elften Rang.

Die italienischen Behörden hatten in der Nacht in Absprache mit der Welt-Antidoping-Agentur (WADA) eine Razzia beim österreichischen Team vorgenommen. Dem IOC lagen Meldungen vor, wonach der wegen Dopings gesperrte österreichische Trainer Walter Mayer im Lager der Österreicher anwesend war. Mayer war in den Dopingskandal der österreichischen Langläufer bei den Spielen 2002 in Salt Lake City verwickelt und wurde daraufhin bis ins Jahr 2010 gesperrt. Die Razzia verlief allerdings ohne Ergebnisse. Die österreichische Mannschaft hat gegen das Vorgehen der italienischen Polizei offiziell protestiert.