Menschenhandel und Zwangsprostitution ist kein Kavaliersdelikt.

Da sind sich der Präsident des DFB Dr. Zwanziger und die Vorsitzende der DSB-Frauen einig.

Großveranstaltungen sind erfahrungsgemäß auch immer Tummelplätze für bestimmte Täter und Tätergruppen. Expertinnen und Experten rechnen dem entsprechend mit einer Zunahme allgemeiner und organisierter Kriminalität – dies trifft auch auf das Delikt des Menschenhandels und der Zwangsprostitution zu.

„Die Bekämpfung dieser besonders zu verachtenden Form der Kriminalität gehört in das Sicherheitskonzept der FIFA-WM 2006 mit den notwendigen und geeigneten präventiven und repressiven Maßnahmen und Mitteln“, so Ilse Ridder-Melchers, Vorsitzende des Bundesausschusses Frauen im Sport des DSB.

Unterstützung findet die Vorsitzende der DSB-Frauen beim geschäftsführenden Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes, Dr. Theo Zwanziger. Er hat die Vorschläge der DSB-Frauen dem Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble bei seinem Antrittsbesuch vorgetragen.

Bundesinnenminister Schäuble hat jetzt in einem Antwortschreiben eine Einladung zu einer größeren Gesprächsrunde im Bundesinnenministerium angekündigt. Teilnehmen sollen Vertreterinnen und Vertreter vom Bundesfrauen- und Bundesinnenministerium, des OK/DFB, Deutscher Sportbund, SMK, NGO sowie polizeiliche Ländervertreter.

Bei so einem gemeinsamen Vorgehen in Form eines „Runden Tisches“ ist Dr. Zwanziger gerne bereit, teilzunehmen. Der Deutsche Fußball-Bund hat in der Vergangenheit immer wieder deutliche gesellschaftspolitische Zeichen gesetzt und viele Aktionen gegen Gewalt und Rassismus unterstützt und durchgeführt. Der Einsatz für die Menschenwürde, für Respekt und Toleranz gegenüber jedem Menschen ist untrennbar mit einander verbunden.
Man darf den DFB gerade vor der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2006 allerdings auch nicht überfordern, sondern muss wichtige Maßnahmen und Botschaften durch strukturiertes gemeinsames Vorgehen, wie es jetzt geschehen soll, vorbereiten und umsetzen.

„Für die Frauen im Deutschen Sportbund stehen Maßnahmen der Prävention und des Schutzes der Frauen, die von Menschenhandel und Zwangsprostitution betroffen sein können, ganz oben an. Im Sinne der Nachhaltigkeit dürfen diese Maßnahmen auch nicht auf die Zeit der Weltmeisterschaft begrenzt bleiben“, so Ilse Ridder-Melchers. Für die Zeit der WM hält sie die Einrichtung einer zentralen Hotline und Flyer in den gängigen Sprachen mit denen Freier über typische Erscheinungsformen von Zwangsprostitution und über die Hotline informiert werden für notwendig.