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Entspannt liegen zwölf Frauen in der Bremer Sporthalle auf ihren Matten und dehnen ihre Beinmuskulatur. Sie haben einen anstrengenden Vormittag hinter sich. Jede Menge Bauch- und Rückübungen und viel Theorie standen auf dem Programm ihrer Ausbildung zu Übungsleiterinnen.
Eigentlich nichts Außergewöhnliches. Das Besondere an diesem Kurs ist die unterschiedliche Herkunft der Frauen. Die Zwölf stammen aus Bosnien, Russland, der Türkei, Brasilien und Afghanistan und sollen auf lange Sicht den Sport in Deutschland auch für Migrantinnen attraktiv machen.
Schon zum vierten Mal hat der Landessportbund Bremen in den vergangenen Monaten Migrantinnen zu Übungsleiterinnen ausgebildet. 1995 startete die Initiative, die aus Landesmitteln finanziert wird. Die Ausbildung ist breitensportorientiert und umfasst zwei Übungsblöcke von je 60 Stunden, einen Erste-Hilfe-Kurs sowie eine Hospitation in einem Bremer Sportverein.
Rund 50 Frauen haben bisher an einem solchen Kurs teilgenommen. "Viele der Frauen haben große Schwellenängste im Kontakt mit den Vereinen. Mit den Hospitationen wollen wir eine Brücke zwischen den Ausländerinnen und den Vereinen herstellen", erklärt Kirstin Wolf, verantwortlich für die Initiative beim Landessportbund.
Viele Vereine suchen Kursleiterinnen
Die Vereine haben großes Interesse an den qualifizierten Übungsleiterinnen, insbesondere im Bereich Gesundheitssport. "Wir bekommen viele Anfragen von den Sportvereinen, die Kursleiterinnen suchen", verdeutlicht Kristin Wolf. Ihr letzter Erfolg: Sie konnte eine türkische Frau als Leiterin einer türkischen Tanzgruppe an einen Verein vermitteln. Die Kursangebote der ausgebildeten Frauen sollen sich keineswegs nur an Migrantinnen richten, sondern im Sinne einer besseren Integration sind auch Deutsche sehr willkommen. Inzwischen leitet eine der Übungsleiterinnen auch eine Gymnastikgruppe überwiegend deutscher Frauen.
Die Nachfrage der Migrantinnen an der Ausbildung ist in den letzten Jahren gewachsen, insbesondere seit dem der Landessportbund auch eine Kinderbetreuung während der Unterrichtsblöcke anbietet. Doch nicht alle Frauen kommen für die Ausbildung in Frage. Entscheidend sind die Deutschkenntnisse der Frauen. "Frauen mit zu geringer Sprachkompetenz musste ich leider schon öfter ablehnen und habe ihnen empfohlen, zunächst einen Sprachkurs zu besuchen." erklärt Kristin Wolf. Sie hofft, dass sie die Frauen dann zwei Jahre später doch noch in ihrem Kurs begrüßen kann.
Migrantinnen werden zu Übungsleiterinnen ausgebildet (Alle Fotos: Landessportbund Bremen).
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