Minister Friedrich: Klares Plädoyer für Olympia in Deutschland

Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich hat in London ein klares Plädoyer für eine deutsche Olympia-Bewerbung abgegeben.

Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (re.) und DOSB-Präsident Thomas Bach feierten am Mittwochabend (1. August) mit Athleten und prominenten Gästen im Deutschen Haus in London. Foto: picture-alliance
Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (re.) und DOSB-Präsident Thomas Bach feierten am Mittwochabend (1. August) mit Athleten und prominenten Gästen im Deutschen Haus in London. Foto: picture-alliance

"Wenn ein Land ökonomisch und sportlich so erfolgreich ist und bewiesen hat, dass es Großveranstaltungen organisieren kann, dann stimmt etwas nicht, wenn es sich nicht auch um Olympische Spiele bewirbt", sagte der für den Sport zuständige Minister beim Besuch im Deutschen Haus.

Friedrich meinte, die Initialzündung über das Wann und Wo, ob Sommer- oder Winterspiele, müsse vom Sport selbst kommen: "Die Politik kann nur flankierend helfen. Und dann ist es wichtig, dass die Zustimmung der Bevölkerung vorhanden ist. Es gibt immer einige Vorbehalte, doch je näher Olympia dann rückt, um so stärker werden Zustimmung und Begeisterung. Bei der leider nicht gut ausgegangenen Münchner Bewerbung um die Winterspiele 2018 haben wir gesehen, dass Spiele im eigenen Land auch für die Athleten eine großartige Sache sind."

DOSB-Präsident Thomas Bach sagte dazu: "Über eine mögliche Münchner Bewerbung für 2022 müssen wir nicht vor Ende 2013 entscheiden. Es hängt von den Umständen ab. Die Fragen sind: Wer bekommt international den Zuschlag für die Sommerspiele 2020? Mit welcher innenpolitischen Unterstützung durch Amtsträger und Regierungen können wir rechnen? Ist eine breite Zustimmung der Bevölkerung sicher? Und wer trägt die Kosten für Bewerbung und Organisation der Spiele? Klarheit gibt es da wohl erst 2013. Da wir bereits ein gutes Konzept haben, reicht uns auch die Zeit zwischen der Entscheidung über die Sommerspiele 2020 und die spätere Abgabe der ersten Interessensbekundung gegenüber dem IOC gut aus."

Bundesminister von Olympischen Spielen in London begeistert

Friedrich zeigte sich von seinem ersten Besuch Olympischer Spiele am Donnerstag in London begeistert: "Ich bin nach meiner Ankunft am Mittwoch gleich in die Halle zum Turnen und war begeistert von der Atmosphäre und den Athleten", sagte Friedrich, der drei Tage in London bleiben will.

Besonders freute sich Friedrich über Kunstturner Marcel Nguyen, der am Mittwoch überraschend die Silbermedaille im Mehrkampf gewann. "Er lag erst auf dem 24. Platz - sensationell, wie er dann noch das erste deutsche Edelmetall im Mehrkampf seit Olympia 1936 gewann", sagte der für den Sport zuständige Bundesminister: "Es war ein tolles Gefühl, danach noch mit den Athleten im Deutschen Haus zusammen zu sein."

Friedrich, der sich am Donnerstag zusammen mit deutschen Medaillengewinnern des Vortags für ein Foto ablichten ließ, meinte zur Situation der deutschen Mannschaft: "Es ist gut, dass wir auf breiter Ebene so gut aufgestellt sind. Unser Plan ist richtig, die ganze Breite zu fördern, überall kommen Medaillen her. Auch in Zukunft müssen unsere Mittel effizient eingesetzt werden. Die finanziellen Möglichkeiten sind in allen politischen Ressorts begrenzt."

Olympia sei insgesamt "sehr gut organisiert. Aber ich habe keine Vergleichswerte, weil ich erstmals dabei bin. Dennoch: Kompliment an die Briten. Sie haben eine wunderbare Atmosphäre geschaffen."

Friedrich will sich in London am Donnerstag noch Tischtennis, Kanu und mit seiner britischen Ministerkollegin Schwimmen anschauen. "Am Freitag werden wir dann noch Wettkämpfe auswählen, bevor ich am Samstag zurückfliegen."

(Quelle: SID)


  • Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (re.) und DOSB-Präsident Thomas Bach feierten am Mittwochabend (1. August) mit Athleten und prominenten Gästen im Deutschen Haus in London. Foto: picture-alliance
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