Mitspielen strengstens erlaubt

Deutsche Sportjugend plädiert für eine kinderfreundliche Gesellschaft

Familienministerin Renate Schmidt bemängelt zu Recht, Deutschland habe sich zu einem kinderentwöhnten Land gewandelt. Die geringe Kinderzahl beeinflusst schon den Alltag. Fast die Hälfte der Menschen, die sich keine Kinder wünschen, sind seltener als einmal im Monat mit Kindern zusammen. Wer aber in einer Welt ohne Kinder lebt, sieht häufig nicht die Bereicherung, die Kinder für viele Paare bedeuten. Wo die Unterteilung der Gesellschaft in Familien und Kinderlose zunimmt, erscheinen Kinder schnell als störender Kostenfaktor und werden vor allem mit schlaflosen Nächten und fehlender Freizeit gleichgesetzt.

Sport ist wichtig für Kinder - und gut für Familien

Das größte Anliegen von Menschen, die sich Kinder wünschen, betrifft nicht finanzielle Aspekte, sondern bezieht sich auf Einstellungen und Mentalitäten: Eine kinderfreundliche Gesellschaft steht im Mittelpunkt der Erwartungen. Um (zukünftigen) Eltern den Mut zu geben, sich auf das Abenteuer Kind einzulassen, ist insofern nicht nur der Staat, sondern die ganze Gesellschaft gefragt. Der Sport mit seinen vielfältigen Möglichkeiten spielt hier eine wichtige Rolle: vom Babyschwimmen über Eltern-Kind-Turnen und den Sportkindergarten bis hin zum sportlichen Jugendaustausch reichen die Angebote. "Wir müssen Eltern entlasten und gleichzeitig deutlich machen, dass Kinder bei uns willkommen sind", bekräftigt Ingo Weiss, Vorsitzender der Deutschen Sportjugend. "In unseren Vereinen treffen sich Menschen aus verschiedenen Generationen. Wir bieten allen Vereinsmitgliedern die Möglichkeit, mit Kindern und ihren Eltern ins Gespräch zu kommen und gemeinsame Erfahrungen zu machen."

Über neun Millionen Kinder und Jugendliche sind in deutschen Sportvereinen aktiv. Die Deutsche Sportjugend möchte 2005 verstärkt Vereine unterstützen und dazu beitragen, dass mit Kindern und Jugendlichen qualitativ hochwertig gearbeitet wird.