NOK benannte Mitglieder für die gemeinsame NOK/DSB-Strukturkommission - Der Grundsatzbeschluss im Wortlaut

Foto: NOK-Präsident Dr. Klaus Steinbach. Copyright dpa/picture-alliance
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Fünf Präsidiumsmitglieder vertreten das NOK in der anstehenden Strukturdebatte

Das Nationale Olympische Komitee (NOK) für Deutschland hat in Frankfurt nach dem Grundsatzbeschluss über Struktur-Gespräche mit dem DSB seine fünf Mitglieder für eine entsprechende Kommission bereits benannt. Der DSB will in dieser Woche folgen.

 

Die NOK-Mitglieder in der Strukturkommission:

 

Dr. Klaus Steinbach (Präsident)

Bernhard Schwank (Generalsekretär)

Hans-Peter Krämer (Schatzmeister)

Rainer Brechtken (Deutscher Turnerbund)

Gordon Rapp (Deutscher Fechterbund)

 

Der Grundsatzbeschluss zur Strukturdebatte im Wortlaut:

 

1. Das Nationale Olympische Komitee für Deutschland vertritt gemäß der Olympischen Charta, kraft seiner Satzung und in Verantwortung für seine Mitglieder, die olympischen Sportfachverbände und die persönlichen Mitglieder, die Interessen des olympischen Sports in Deutschland gegenüber Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Zu den zentralen Aufgaben des NOK für Deutschland gehört die Herausforderung, die olympischen Werte zu schützen und immer wieder neu mit Leben zu erfüllen. Denn der olympische Sport mit seiner historischen gewachsenen ethischen Grundlage bleibt für die Gestaltung des Sports in Deutschland ein unverzichtbares Element. Er verleiht dem deutschen Sport ein unverwechselbares Profil. Das NOK für Deutschland fühlt

sich als Mitglied der weltweiten olympischen Bewegung hierzu verpflichtet.

 

2. Das NOK für Deutschland bringt sich im Auftrag seiner Mitglieder, den olympischen Sportfachverbänden und den persönlichen Mitgliedern, auf der Grundlage seines olympischen Selbstverständnisses engagiert in die Erarbeitung verbesserter Strukturen des Sports in Deutschland ein und wird gemeinsam mit dem DSB in einen Dialog über die organisatorische Neuordnung des deutschen Sports eintreten. In diesem Zusammenhang bietet das NOK auch Gespräche über eine Verschmelzung beider Organisationen an.

 

3. Gemäß der Olympischen Charta besitzt das NOK für Deutschland die Aufgabe, die olympische Bewegung in Übereinstimmung mit der Olympischen Charta zu fördern und zu schützen. Alle Rechte und Pflichten, die sich daher aus der Olympischen Charta für das NOK ergeben, sind bei allen anstehenden Verhandlungen stets zu berücksichtigen und nicht veränderbar. Insbesondere gehören dazu die alleinige Entscheidungskompetenz in allen olympischen Fragen durch die olympischen Fachverbände, die Festschreibung einer Mehrheit der olympischen Fachverbände in einer Vollversammlung der zukünftigen deutschen olympischen Sportorganisation, das alleinige Nutzungsrecht der olympischen Symbole, die Entsendung der Olympiamannschaften und die Verbreitung des Olympismus.

 

Im Hinblick auf die Nutzung der olympischen Symbole und die aus deren Verwertung zu erzielenden Einnahmen ist zu berücksichtigen, dass diese einzig und allein für die olympischen Aufgaben einzusetzen sind.

 

4. In die grundsätzlichen Überlegungen zur organisatorischen Neuordnung des Sports sind strukturelle Überlegungen über die Organisation und die Steuerung des Spitzensports zu integrieren. Mit Sorge beobachtet das NOK für Deutschland die Leistungsentwicklung des deutschen Spitzensports. Es sind alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, damit der deutsche Sport im internationalen Wettbewerb Anschluss halten kann. Insbesondere hält das NOK eine sorgfältigste Analyse aller leistungssportlichen Strukturen in Deutschland, die Stärkung der Verantwortung der olympischen Sportfachverbände für die Spitzensportentwicklung, die Überprüfung aller Finanzflüsse und evtl. notwendige Umverteilungen, die verstärkte Nutzung von Wissenschaft und Forschung, eine mit Bund und Ländern abgestimmte länderübergreifende Leistungssportkonzeption, eine effektive duale Laufbahnförderung sowie eine geschlossene abgestimmte Konzeption zur Vermarktung des olympischen Spitzensports für erforderlich. Eine schlanke, effiziente Steuerungs-und Koordinierungsstelle für den Spitzensport ist hierfür notwendig.

 

5. Das NOK beschließt in Gespräche mit dem Deutschen Sportbund einzutreten mit dem Ziel Modelle zur organisatorischen Neuordnung des deutschen Sports zu erarbeiten und ggf. deren Umsetzung vorzubereiten. In einer einzusetzenden Kommission „Strukturreform“ soll die Geschäftsführung durch die Generalsekretäre von NOK und DSB wahrgenommen werden.

 

Alle notwendigen Gespräche im Hinblick auf die Strukturdebatte mit Partnern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sollen nur durch die Strukturkommission geführt werden.

 

Ein Arbeitskreis „Sofortmaßnahmen im Spitzensport“ wird der Kommission „Strukturreform“ als Unterkommission zugeordnet, um eine enge Abstimmung zu gewährleisten.

 

6. Das NOK für Deutschland erwartet einen sachlichen und zielführenden Diskussionsprozess, der in fairer und partnerschaftlicher Art und Weise geführt wird.


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