Olympiasiegerin Cornelia Hanisch vollendet 70. Lebensjahr

Cornelia Hanisch, eine der weltbesten Fechterinnen ihrer Zeit, vollendet am Sonntag, dem 12. Juni, ihr 70. Lebensjahr.

Die Fecht-Olympiasiegerin Cornelia Hanisch hat das Golfspielen zu ihrem Hobby gemacht. Foto: picture-alliance
Die Fecht-Olympiasiegerin Cornelia Hanisch hat das Golfspielen zu ihrem Hobby gemacht. Foto: picture-alliance

Die gebürtige Frankfurterin, die für den Fechtclub Offenbach von 1863 startete, war mit der Mannschaft (zusammen mit den Teammitgliedern Ute Wessel, Sabine Bischoff, Christiane Weber und Zita Funkenhauser) im Florettfechten Olympiasiegerin bei den Spielen 1984 in Los Angeles; dazu holte sie die Silbermedaille im Einzel.

Insgesamt dreimal war Cornelia Hanisch Weltmeisterin (1979, 1981 und 1985) im Florettfechten, einmal Europameisterin (1983). Fünf Titel als Deutsche Meisterin zwischen 1976 und 1982 gehören neben fünf weiteren Silber- und Bronze-Medaillen bei WMs und EMs ebenso zu den Erfolgen ihrer großartigen Karriere. Im Jahre 1980 wurde sie mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet; im Jahre 1985 war sie Sportlerin des Jahres.

Cornelia Hanisch arbeitete nach ihrer Karriere hauptberuflich als Berufsschullehrerin für Deutsch, Wirtschaftskunde, Mathematik und Berufskunde an der Käthe-Kollwitz-Schule in Offenbach. Im Deutschen Sportbund bzw. im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) hatte sie zahlreiche Patenschaften und Schirmherrschaften zu sportlichen Themen und bei besonderen Veranstaltungen übernommen; Cornelia Hanisch gehörte z.B. als Mitglied zu der Jury für den DOSB-Wettbewerb „Grünes Band für vorbildliche Talentförderung im Verein.“ Sie war ab 2002 Mitglied im Nationalen Olympischen Komitee für Deutschland (NOK) bis zu dessen Auflösung bzw. Gründung des DOSB im Jahre 2006.

Im Jahre 2016 wurde die Jubilarin in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen. In der Laudatio des Frankfurter Sportjournalisten Achim Deiss heißt es gleich zu Beginn: „Für Cornelia Hanisch war es immer eine ‚ungeheure körperliche Befriedigung‘, wenn sie abends ‚fein müde‘ aus der Sporthalle kam. Wenn ihr Training beendet war und sie ‚wie ein Bauer auf dem Feld‘ ihr Tagewerk vollbracht hatte. ‚Schwitzen, kämpfen, kaputt sein‘, das alles gehörte für die erfolgreiche Fechterin zu einem erfüllten Leben dazu. Trainieren, schlafen, essen – der Dreiklang der Leistungssportler vor einem großen Ereignis bedeutete für sie nicht Einschränkung oder gar Langeweile, sondern Glück, sich fokussieren zu können, ihre Energie zielgerichtet einsetzen zu können.“

Und ein paar Zeilen weiter begegnet uns dann sogar ein Zitat von Cornelia Hanisch selbst: „Ich hatte immer großen Spaß daran, alles sehr gut zu machen.“ Eine solche Maxime ist im Grunde altersunabhängig und kann lebensbegleitend sein. Jetzt gratuliert Fecht- und Sportdeutschland Cornelia Hanisch zu ihrem 70. Geburtstag mit dem ausdrücklichen Wunsch, dass sie nicht nur, aber auch ihren Golfsport, bei dem sie inzwischen nach einer Zwischenstation im Tennis gelandet ist, weiterhin „sehr gut machen“ (C. H.) möge!

(Autor: Prof. Dr. Detlef Kuhlmann)


  • Die Fecht-Olympiasiegerin Cornelia Hanisch hat das Golfspielen zu ihrem Hobby gemacht. Foto: picture-alliance
    Die Fecht-Olympiasiegerin Cornelia Hanisch hat das Golfspielen zu ihrem Hobby gemacht. Foto: picture-alliance