Das Novum des Kirchentages war die Gestaltung eines Zentrum Sports, das aus knapp 100 Einzel-Veranstaltungen bestand und sowohl zum Ausprobieren und Mitmachen bei praktischen Sportangeboten als auch zum Zuhören und Mitreden bei Vorträgen und Diskussionen einlädt.
Sich Informieren und Mitmachen konnten die Kirchtagsbesuchenden auch an dem gemeinsamen Stand von DOSB und Engagement Global (EG). Dort informierten beide Organisationen interaktiv über ihre entwicklungspolitische Bildungsarbeit im Sport sowie über die Potentiale des Sports, einen Beitrag zu den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) zu leisten.
Am Rande des mehrtägigen Events unterstrichen Engagement Global und der DOSB ihre gute Zusammenarbeit der letzten Jahre mit dem Abschluss einer Kooperationsvereinbarung. Ein Gebiet der Zusammenarbeit der beiden Organisationen betrifft im Rahmen der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit das „weltwärts“-Programm. Aus diesem Grund wohnten der Kooperationsunterzeichnung zwei „weltwärts-im Sport“-Freiwillige bei, die von ihren gesammelten praktischen Erfahrungen sowie ihren Erwartungen an ihre Auslandsaufenthalte berichteten.
„Man sollte ein ‚weltwärts im Sport‘-Jahr machen, weil man Erfahrungen macht, die man jeden Tag im Alltag verwenden kann“, berichtet Paul Isernhinke von seinem Freiwilligendienst in einem Basketballprojekt in Namibia. Sandro Sparaco, der in einigen Wochen zu seinem „weltwärts“-Projekt nach Ruanda aufbricht, freut sich besonders darauf, „eine neue Kultur kennenzulernen und sich weiter zu entwickeln.“
Auf den insgesamt sechs Podiumsveranstaltungen zum Thema Sport wurden verschiedenste sportliche und kirchlichen Themen und deren Verbindung untereinander diskutiert. So vertraten Veronika Rücker und Alfons Hörmann den DOSB inhaltlich auf Podien, in denen über die Vereinbarkeit der Werte des Sports mit denen der Kirche sowie über Großveranstaltungen in Kirche und organisiertem Sport diskutiert wurde. Veronika Rücker betonte: "Die Diskussion um Werte fokussiert sich immer stark auf Fußball und Spitzensport, aber was in den 90.000 Sportvereinen und in den Kirchen passiert, kommt in der Diskussion oft zu kurz. Aber das sind die Trainingsorte für unsere Werte." Denn „am Ende ist uns die Fair Play Medaille wichtiger als Olympisches Gold“, wie Alfons Hörmann auf dem Podium resümierte.
Es fanden vier weitere Sport-Podien unter Mitwirkung verschiedenster Expertinnen und Experten aus den Sportorganisationen statt. Themen hierbei waren: You‘ll never walk alone. Integrieren beim Trainieren“, „Bewegt Belebt Begeistert. Sport und Glaube als Lebenskunst“, „Steht auf, wenn ihr begeistert seid“ zum Thema „Fan sein“ und „Und führe mich nicht in Versuchung. Wie wirken Ruhm, Macht und Geld.“
Für praktischen Input sorgten Lucas Milbert (EG) und der DOSB-Sportauslandsexperte Ralph Mouchbahani in ihren Workshops, in denen sich die Teilnehmenden mit den Interessen- und Machtverhältnissen in der Sportartikelindustrie und dem Upcycling zu Sportmaterialien aus gewöhnlichen Alltagsgegenständen auseinander setzten. In weiteren Workshops wurden der Fußball und seine gesellschaftliche Verantwortung sowie die Stärkung der Frauen im Sport diskutiert.
Mit dem Schlussgottesdienst im Signal Iduna Park in Dortmund, dem größten Fußballstadion Deutschlands, endete der diesjährige Kirchentag. Über die darüber hinausgehende Verbindung von Sport und Kirche schreibt Prof. Detlef Kuhlmann in einem Kommentar:
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(Quelle: DOSB)