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„Banzai“ – mit diesem Schlachtruf führten einst japanische Kamikaze ihre Kampfaufträge aus. Der Ausruf bedeutet „Sieg“ und untermalte die unbedingte, selbstopfernde Einsatzbereitschaft der japanischen Kriegergarde. So martialisch geht es bei den Karate-Assen des SC Banzai freilich nicht zu. Vielmehr sollen die Kinder und Jugendlichen hier lernen, unter vollem Einsatz der eigenen Persönlichkeit die Welt zu meistern – auch wenn dabei nicht jeder ein Weltmeister werden kann. Ein Ziel hat der seit 1999 in Berlin-Kreuzberg ansässige Verein auch dank dieser Philosophie erreicht: die Auszeichnung mit dem „Grünen Band für vorbildliche Talentförderung im Verein 2011“.
Bereits 2005 hatte der SC Banzai die Jury überzeugt – damals wie heute mit einem Spitzenergebnis. Mit 41 von 42 möglichen Punkten erzielte der SC das mit Abstand beste Ergebnis aller Bewerber aus den nichtolympischen Sportarten. Eine Stärke wäre da zum Beispiel der unermüdliche Einsatz für die Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund, seit dem Umzug nach Berlin-Kreuzberg im Jahr 1999 noch wichtiger. Gut zwei Drittel der Vereinsmitglieder sind ausländischer Herkunft.
Aus dem vermeintlichen Problem – bunter Nationen-Mix, große soziale Unterschiede – ziehen die Berliner Stärke und Motivation. Und durch eine systematische Verbindung des Leistungssportgedankens mit speziellen Programmen zur sozialen und kulturellen Integration entsteht dabei die bestmögliche Förderung junger Karate-Talente aus der Hauptstadt. Der Verein liefert dem Nachwuchs, was erabseits des Sports oft vergeblich sucht: echte Vorbilder außerhalb der eigenen Familie. Die Biografie des Vereinspräsidenten und zweimaligen Karate-Weltmeisters Veysel Bugur steht dabei exemplarisch für erfolgreiche Integration und absolute Spitzenerfolge im Sport.
Außerdem überzeugten die professionelle Ausstattung der Trainingsstätten im Kreuzberger Dojo sowie das hervorragende Trainerteam, neben Bugur bestehend aus den Vizeweltmeistern René Gerstenberger und Bernd Herrmann, Landestrainer Murat Salbas, Alexander Mantschew und dem Deutschen Meister Dirk Marz. Bis zu dreimal in der Woche findet für sorgsam ausgewählte Talente Leistungstraining statt. Laufbahnberatungen durch den Olympiastützpunkt Berlin helfen zudem, individuelle Entwicklungspläne zu erstellen.
Die Ergebnisse dieser Arbeit: 2010 waren insgesamt fünf junge Karateka Bundeskader und weitere 19 Talente Landeskader. Die Deutschen Meistertitel 2010 der Nachwuchskämpferinnen Gizem Bugur und Hüseyin Koc, die U21-EM-Bronzemedaille von Duygu Bugur sowie etliche internationale Topplatzierungen zeigen, dass der Verein den Titel „Banzai“ zurecht trägt. Wichtiger als der Erfolg ist den Berlinern aber „der Respekt vor einer Geisteshaltung, die die Integrität der ganzen Persönlichkeit erfordert“. Und dabei spielen Nationalität und soziale Herkunft nun mal nicht die geringste Rolle.
Die erfolgreichen Nachwuchskämpfer des SC Banzai nach den Austrian Open 2011 – vier der Berliner Karateka gehören zum Kader der deutschen Nationalmannschaft.
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