Seehofer führt bayerische Fangruppe nach Durban

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer landete am Dienstag mit 15 Sportbotschaftern und mehr als 100 Wintersportsfans in Durban, um die Bewerbung "München 2018" zu unterstützen.

Der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer, Münchens OB Christian Ude, die Sportbotschafter und Fans sind bei der Ankunft auf dem Flughafen in Durban von einer Gruppe südafrikanischer Gumboot Dancer begrüßt worden. Foto: München 2018
Der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer, Münchens OB Christian Ude, die Sportbotschafter und Fans sind bei der Ankunft auf dem Flughafen in Durban von einer Gruppe südafrikanischer Gumboot Dancer begrüßt worden. Foto: München 2018

Einen Tag vor der Entscheidung, wer Gastgeber der Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2018 sein darf, wurde der Rückhalt der Bewerbung Münchens, Garmisch-Partenkirchens und des Berchtesgadener Landes damit auch auf sehr persönliche und typische Weise bekräftigt. Neben ehemaligen und aktiven Athletinnen und Athleten wie Markus Wasmeier, Susi Erdmann, Uli Kapp, Silke Kraushaar-Pielach oder Richard Adjei, sind auch Kommunalpolitik und bayerisches Brauchtum vertreten. So gehören der Fan-Gruppe nicht nur Garmisch-Partenkirchens 1. Bürgermeister, Thomas Schmid, der Landrat des Berchtesgadener Landes, Georg Grabner, die Münchner Stadträte Sabine Krieger, Hans Podiuk, Verena Dietl und Christa Stork an, sondern auch das Trio „Koitaboch-Musi“, das nach eigenen Angaben den Südafrikanern und der bayerischen Fangruppe „echt griabige Musi aus dem Werdenfelser Land“ nahebringen wird.

Südafrikanische Gumboot Dancer treffen bayerische Schuhplattler

Am Flughafen Durban bestaunten sich die Vertreter so verschiedener Kulturen nicht schlecht. So brachten ein halbes Dutzend junger schwarzer „Gumboot Dancer“ die Gäste aus dem fernen Deutschland mit einem fröhlichen Tanz in Stimmung, der dem Schuhplatteln schon sehr nahe kam, wie vor allem Markus Wasmeier, stilvoll in heimischer Tracht angereist, mit großem Interesse vermerkte. Umgekehrt wurden Wams, Lederhosen und Gamshut von den Südafrikanern intensiv bestaunt.

Bislang war bayerisches Kolorit in den Lobbys, Hotelfluren und im Kongresszentrum Durbans, wo an diesem Mittwoch gewählt wird, noch nicht sehr auffällig vertreten. Deshalb, so erklärte Münchens Oberbürgermeister Christian Ude, schon seit dem Wochenende in der Stadt am Indischen Ozean, zur Begrüßung, sei der Sonderflug mit den Fans auch so sehnsüchtig erwartet worden. „Man kann von allem auch zu viel machen“, sagte Ude. „Ich glaube, dass die Dosierung der Münchner Präsenz genau richtig ist.“

Der bayerische Ministerpräsident hob einen Tag vor der Entscheidung noch einmal den Teamgeist vor allem in der Zusammenarbeit der drei an der Bewerbung beteiligten Kommunen hervor, aber auch die Unterstützung in der Bevölkerung. Seehofer, der am Montag 62 Jahre alt geworden war, erzählte von vielen Gratulationen per Brief, Mail und SMS, die aber in der großen Mehrzahl sogleich auch viel Glück für die Entscheidung in Durban gewünscht hätten. Und selbstverständlich wünsche er sich als nachträgliches Geschenk, „dass wir mit unserer hochkarätigen, in sich stimmigen Bewerbung mit unserem Hauptziel Festival der Freundschaft die Entscheider überzeugen – dann würde ich alle anderen Geschenke wieder zurückgeben. Es gibt nichts Schöneres für ein Land, als Gastgeber für die Jugend der ganzen Welt zu sein“.

Deutsche Politik unterstützt Bewerbung auf allen Ebenen

Für Bayern, so ergänzte Seehofer, wären Olympische Winterspiele in München ein Glücksfall. Er erinnerte an die Sommerspiele 1972: “Für Bayern und München war das ein Schub zum modernen, weltoffenen und wirtschaftlich erfolgreichen Land. München 1972 war ein Meilenstein.”

Seehofer und seine mitgereisten Kollegen belegten mit ihrer Reise zugleich, dass die deutsche Politik die Bewerbung auf allen Ebenen unterstützt. Fast gleichzeitig mit der Fan-Gruppe aus München traf auch Bundespräsident Christian Wulff am Dienstag in Durban ein. Er wird die Delegation München 2018 anführen, die am Mittwoch als erste um 8.45 Uhr ihre Präsentation beginnen wird. Dazu gehören auch Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich und Münchens Oberbürgermeister Ude.

Katarina Witt, die Vorsitzende des Kuratoriums von München 2018, sagte, auch dieser Fan-Flug zeige, was die Bewerbung so besonders mache: Das sei die Art von Begeisterung, die das Festival der Freundschaft in München 2018 tragen werde.

Sportbotschafter repräsentieren 51 Goldmedaillen

Die Fans werden die Abschlusspräsentation und die Entscheidung über den Gastgeber 2018 im Deutschen Haus in Durban verfolgen, wo rund 500 Gäste, darunter auch Sponsoren und Partner von München 2018, erwartet werden.
Die Sportbotschafter, die die Bewerbung nun auch in Durban unterstützen, haben insgesamt 51 Goldmedaillen, 13 Mal Silber und 9 Bronzemedaillen bei Olympischen und Paralympischen gewonnen. Zwei goldene gehören dem früheren Alpin-Skifahrer Markus Wasmeiser, der die begeisternde Stimmung, die er seinerzeit bei seinen erfolgreichen Rennen in Lillehammer erlebte, gerne mit Leidenschaft vergleicht, mit der das deutsche Publikum auch zuletzt die Großereignisse des Wintersports in Deutschland begleitet habe. „Ich glaube fest“, sagte er, „dass München, Garmisch-Partenkirchen und die Eisbahn am Königssee für die Athleten 2018 das großartigste Erlebnis zu bieten haben“.


  • Der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer, Münchens OB Christian Ude, die Sportbotschafter und Fans sind bei der Ankunft auf dem Flughafen in Durban von einer Gruppe südafrikanischer Gumboot Dancer begrüßt worden. Foto: München 2018
    Der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer, Münchens OB Christian Ude, die Sportbotschafter und Fans sind bei der Ankunft auf dem Flughafen in Durban von einer Gruppe südafrikanischer Gumboot Dancer begrüßt worden. Foto: München 2018