16 Jugendliche mit und ohne geistige Behinderung, die Erfahrungen im gemeinsamen Sporttreiben über das integrative Projekt FussballFREUNDE sammeln, haben sich dabei über ihre Wünsche und Vorstellungen für ein gemeinsames Zusammenleben in Vereinen und Kommunen ausgetauscht.
Diese vielfältigen Gespräche mündeten in die vorliegende "Altenberger Erklärung". Die Stimme der Athletinnen und Athleten stellt für die Organisation die höchste Priorität dar.
Die UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderung stellt den organisierten Sport vor zahlreiche Herausforderungen und hat weit reichende Auswirkungen auf das Selbstverständnis und Angebotsprofil von Sportvereinen und -verbänden. Die ständige Konferenz der Kultusminister (KMK) hat mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) 2008 gemeinsame Handlungsempfehlungen zum Sport für Kinder und Jugendliche mit Behinderung erlassen.
Die Altenberger Erklärung ist entstanden, um konkrete und realistische Meinungen von Jugendlichen zu sammeln, die unmittelbare Erfahrungen im gemeinsamen Sporttreiben haben. Die erarbeiteten Punkte der Jugendlichen bieten Orientierung für zukünftige Entwicklungen von verschiedenen Organisationen. Um den Zielen der UN-Konvention näher zu kommen, ist ge-meinsames Engagement von jedem gefragt.
Als Ergebnis entstand die vorliegende Erklärung in der Erwartung, den Wünschen und Forderungen der Jugendlichen Gehör zu verschaffen. Jede Leserin und jeder Leser dieses Dokuments wird aufgefordert, die erarbeiteten Wünsche und Empfehlungen des Jugendsymposiums in Altenberg umzusetzen und sich zu bemühen, alle Inhalte ihres/seines jeweiligen Verantwortungsbereiches zu realisieren.
Mit dieser Erklärung sollen insbesondere folgende Organisationen angesprochen werden:
- der DOSB, seine Mitgliedsverbände, wohnortnahe Vereine und Sportorganisationen
- Special Olympics Deutschland
- die ständige Konferenz der Kultusminister
- der Landessportbund Sachsen
- Anbieter von Freizeit- und Sportangeboten und Projekten
- Politiker und Interessenvertreter
Altenberger Erklärung
Überreicht an das Präsidium von Special Olympics Deutschland im Rahmen des Jugendsymposiums in Altenberg vom 28.2.2011 bis 1.3.2011
Wir fordern und wünschen uns:
Bessere Rahmenbedingungen. Wie z.B. bessere Fußbälle, ordentliche Plätze.
Veränderung der Tagesstruktur:
- In den Förderschulen
- Mittelschulen
- Ganztagsschulen
- Einrichtungen
Die Tagesabläufe sind so verschieden, dass Zeiten für gemeinsames Training schwierig sind.
Flexibilität an den Schulen, z.B. gemeinsames Training am Morgen.
Training der Schüler im Verein.
Mehr Wettbewerbe.
Das heißt, manche Vereine müssen sich öffnen. So können Vorurteile abgebaut werden.
Mehr Respekt voreinander. Ihr sollt uns erst kennen lernen und dann urteilen.
Zuhören und uns ernst nehmen.
Nicht "behindert" nennen – oft verstehen wir das als Schimpfwort.
Wir freuen uns über Besuch aus anderen Schulen, so werden Ängste abgebaut.
Anerkennung von sportlicher Leistung.
Lasst uns einander kennen lernen!
Unser Sport ist auch interessant.
Die Altenberger Erklärung wurde unterzeichnet von: Tobias Wünsche (15), Milazim Ukaj (14), Waldschule Grimma Danny Winkler (14), Philipp Herrmann (14) Gymnasium St. Augustin Grimma Dennis Pfeil (17), Sain Sainovice (15), Florian Matheis (14), Johnas Meier (14), Pestalozzi-Mittelschule Limbach Oberfrohna Martin Richter (16), David Willner (18), Förderschule Lichtblick Riesa Jannik Görke (14), Eric Plato (14), Städt. Gymnasium Riesa Ron Scheibner (14), Jan Schreivogel (14), Förderschule Brünlasbergschule Aue Tom Kahlfuß (14), Jens Schönfelder (14), Mittelschule Aue-Zelle.
