Spaß, Spenden, Sportabzeichen – der Solidaritätslauf 2011

Spendenlauf setzt Zeichen mit großer Beteiligung

Start frei!
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Die Premiere ist gelungen. 1239 Sportler beteiligten sich an der Universität der Bundeswehr Hamburg (Helmut Schmidt-Universität) am Solidaritätslauf zugunsten versehrter Soldaten und der Hinterbliebenen von Gefallenen. Dabei hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, über ihre Sportlichkeit etwas für Hilfsbedürftige zu tun und ganz nebenbei noch die Langstreckendisziplin für das Deutsche Sportabzeichen abzulegen. Eine Spende von fast 12.500 Euro kam zusammen, die an die Oberst-Schöttler-Versehrten-Stiftung geht. Auch wenn die Veranstaltung einen ernsten Hintergrund hatte, hätte die Stimmung kaum besser sein können.

„Wir sind sehr zufrieden mit diesem Ergebnis“, sagt Leutnant Tobias Münzel, studierender Offizier an der Helmut-Schmidt-Universität und Mitglied der Projektgruppe „Solidaritätslauf 2011“. „Wir konnten schon Monate vor der Veranstaltung ein reges Interesse beobachten, das schließlich in der letzten Woche vor dem Start noch einmal deutlich zugenommen hat.“
Ein Interesse, das weder regional begrenzt war, noch sich nur auf die Bundeswehr beschränkte. „Sicher – die meisten Teilnehmer waren Soldaten und zivile Angehörige der Universität“, so Münzel. „Wir haben uns aber auch sehr darüber gefreut, dass viele Zivilisten aus Hamburg und Umgebung mitgemacht haben.“

Überregionale Aufmerksamkeit

Eine ganze Oberstufenklasse des Koblenzer Görres-Gymnasiums war extra von Rheinland-Pfalz nach Hamburg angereist, um teilzunehmen. Die Aufmerksamkeit, die der Lauf in der Bevölkerung erzielte, begrüßte auch der Schirmherr der Veranstaltung Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière: „Der erste Solidaritätslauf der Universität der Bundeswehr Hamburg baut eine Brücke zwischen Bürgern und Bundeswehr.“

Auf dem Programm standen die 3000-Meter- und die 6500-Meter-Strecke. „Die 3000-Meter sind ein zusätzliches Angebot, damit die Soldaten ihre jährliche Bedingung für das Deutsche Sportabzeichen erfüllen können“, berichtet Münzel. Stabsfeldwebel a.D. Stefan Deuschl, der während seines Afghanistan-Einsatzes 2005 beide Beine verlor, gab als Ehrengast und Vorstandsmitglied der Oberst-Schöttler-Versehrten-Stiftung um 14 Uhr den Startschuss zu dem ersten von zwei Läufen.

Sportabzeichenkenner wissen, dass der 3000-Meter-Lauf gerade Anfängern einiges abverlangt. Patrick Hartmann, Leutnant zur See, hatte keine Probleme und kam mit 10:03 Minuten als Erster ins Ziel. Viele schafften die für ihre Altersklasse erforderlichen Zeiten für das Sportabzeichen. „Es entspricht sicherlich unserer Berufsphilosophie, dass man als Soldat fit ist“, so Münzel.

Der Marathon-Läufer Oberleutnant Marcel Altenburg sorgte mithilfe einer organisierten Zeitnahme-Firma für einen professionellen Ablauf. „Außerdem waren viele Prüfer am Start“, so Münzel. „Auch viele von uns Studierenden – fast die Hälfte – sind Prüfer. Denn wenn man den Lehrgang ‚Übungsleiter Bundeswehr’ erfolgreich absolviert, erwirbt man auch automatisch die Prüflizenz für das Deutsche Sportabzeichen.“

Radio Andernach übertrug die Veranstaltung in die Einsatzgebiete der Bundeswehr. „So konnten die Kameraden in Kunduz, Masar-i-Scharif oder Kabul verfolgen, was die Projektgruppe hier auf die Beine gestellt hat und dass vor allem die Bevölkerung und ihre Kameraden zuhause in Gedanken bei ihnen sind“, so Münzel. Wegen des großen Zuspruchs soll der Solidaritätslauf nun sowohl fortgesetzt als auch ausgebaut werden. „Jeder Soldat kann von der Projektgruppe das Konzept erhalten“, sagt Münzel. „Es wurde eine Art ‚Rundum-Sorglos-Paket’ erstellt mit allen Formalien und bürokratischen Besonderheiten. Ansprechpartner ist hier der Initiator der Veranstaltung Oberleutnant Berger. So ist es möglich, den Solidaritätslauf im nächsten Jahr auch an anderen Standorten umsetzen.“


  • Start frei!
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  • Gute Stimmung beim Solidaritätslauf
    Gute Stimmung beim Solidaritätslauf
  • Stabsfeldwebel a.D. Stefan Deuschl (rechts) gab den Startschuss (Bildquellen: Projektgruppe Solidaritätslauf, MAT-Autorenteam, Fotostelle HSU/UniBwH)
    Stabsfeldwebel a.D. Stefan Deuschl (rechts) gab den Startschuss (Bildquellen: Projektgruppe Solidaritätslauf, MAT-Autorenteam, Fotostelle HSU/UniBwH)