Special Olympics: Sport setzt Impulse für Inklusion

Vom 19. bis 23. Mai finden in Düsseldorf die National Games der Sportlerinnen und Sportler mit geistiger Behinderung statt. Dabei geht es nicht nur um Sport.

Das Unified-Basketballteam des TSV Hagen Unified mit behinderten und nichtbehinderten Sportlern. Foto: SOD/Andreas Endermann
Das Unified-Basketballteam des TSV Hagen Unified mit behinderten und nichtbehinderten Sportlern. Foto: SOD/Andreas Endermann

Diese Spiele werden auch „eine große Möglichkeit“ sein, „die Diskussion um eine gleichberechtigte Teilhabe dieser Menschen an unserer Gesellschaft voranzutreiben“.

So hat Norbert Killewald als Landesbeauftragter Nordrhein-Westfalen für die Belange von Menschen mit Behinderungen die Bedeutung eines Sportfestivals beschrieben, bei dem 4.800 Athleten im Mittelpunkt stehen, und um deren leibliches und sportliches Wohl sich schließlich von den Schiedsrichtern über die Betreuer bis hin zu den Freiwilligen Helfern insgesamt rund 8.000 Menschen kümmern.

Durchgeführt werden die National Games von Special Olympics Deutschland, einem der Sportverbände mit besonderen Aufgaben im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). In 19 Sportarten wird um Medaillen gekämpft. Mit 1.000 Teilnehmern ist Fußball die größte Disziplin; Beachvolleyball bringt es auf 16 Teilnehmer. Verteilt sind die 14 Sportstätten über ganz Düsseldorf. Nur mit Schwimmen müssen die Organisatoren nach Wuppertal ausweichen.

Düsseldorfs Oberbürgermeister Dirk Elbers wünscht sich, dass die Strahlkraft der Special Olym-pics Spiele in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt auch über das einwöchige Ereignis hinaus reicht und langfristig Impulse zur Weiterentwicklung inklusiven Sporttreibens in seiner Stadt setzt.

Christoph Niessen, Vorstandsvorsitzender des Landesverbandes (LSB) Nordrhein-Westfalen, will den Begriff „Inklusion“ allerdings nicht irreführenderweise mit Gleichmacherei in Verbindung gebracht sehen. „Es gibt ein Recht auf Verschiedenheit“, sagt er. „Die Verschiedenheit verlangt wiederum nach Anerkennung.“ Den Wert der National Games für Menschen mit geistiger Behinderung sieht Niessen darin, dass jemand, der sich im Wettbewerb messen will, die faire Basis findet, auf der er mit seinesgleichen konkurrieren kann. Niessen: „ Eine breite Öffentlichkeit kann sehen, dass ein Handicap keinen Menschen ausgrenzen muss.“

Bestätigt wird er von Mark Solomeyer, dem Athletensprecher Special Olympics Rheinland-Pfalz. „Für mich ist es ein Muss zu sehen, zu welchen Höchstleistungen unsere Sportler in der Lage sind“, sagt er. „Vielleicht schafft es ja auch mal jemand aus unserem Kreis, an Veranstaltungen von Sportlern ohne Beeinträchtigung teilzunehmen. Zumal wir positive Eigenschaften unseres Sports vermitteln können, die jedem anderen Sport auch gut tun würden. Wir kennen nämlich keine Verbissenheit und keine Unfairness.“

Die Inline-Speedskaterin Stefanie Wiegel will nicht nur mittels der über ganz Düsseldorf verteilten Plakate mit ihrem gewinnenden Lächeln die Passanten animieren, sich die Wettbewerbe der Special-Olympics-Sportler vor Ort anzusehen. In ihrer inzwischen schon zwölfjährigen Athletenkarriere hat sie schon zahlreiche Medaillen gewonnen. Das ist auch in Düsseldorf ihr Ziel. Aber daneben hat sie noch eine höhere Erwartung: „Ich will vor allem die Spiele genießen.“

(Quelle: Special Olympics Deutschland)


  • Das Unified-Basketballteam des TSV Hagen Unified mit behinderten und nichtbehinderten Sportlern. Foto: SOD/Andreas Endermann
    Das Unified-Basketballteam des TSV Hagen Unified mit behinderten und nichtbehinderten Sportlern. Foto: SOD/Andreas Endermann