Sportabzeichen für Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung

Etwa 350 Kinder und Jugendliche mit einer geistigen Behinderung haben beim Tag des Sportabzeichens des Behinderten-Sportverbandes Niedersachsen e.V. (BSN) das begehrte Abzeichen erworben.

Etwa 350 Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung erhielten das begehrte Abzeichen.
Etwa 350 Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung erhielten das begehrte Abzeichen.

Sprint und Mittelstrecke, Werfen und Weitsprung standen auf dem Programm. Für die anderen 300 Kinder, die nicht in der Lage waren, die geforderten Leistungen zu erbringen, waren auf dem Gelände der Mehrkampfanlage in Hannover zahlreiche Spielstationen aufgebaut, an denen sie sich austoben konnten. Ob mit dem Fallschirm, auf der Hüpfburg oder beim Balancieren von Wasserbehältern, die Stimmung war super. Und das nicht zuletzt wegen des tollen Wetters. Bereits nach einer Stunde war die Organisatorin des Spielfestes, Katharina Schaper, glücklich. „Viele, die das ganze Jahr kaum Kontakt hatten, sehen sich hier wieder. Das ist wie ein Familientreffen.“ Auch Peter Lenz, Fachwart für das Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung, sagte zufrieden: „Wenn alles läuft, kehrt auch bei uns etwas Ruhe ein.“ 

Schon während des gemeinsamen Aufwärmens auf dem Rasenplatz zeigte sich die Bewegungsfreude der Kinder. Im Wettkampf gab dann jeder sein Bestes. Bei der 15-jährigen Ann-Kathrin Menke von der Selma-Lagerlöf-Schule hatte sich das Training für die 800 Meter-Strecke besonders ausgezahlt. „Ich war viel schneller als im letzten Jahr“, freute sie sich. Großes Lob kam von Seiten der Lehrer. „Es ist eine schöne Veranstaltung, bei der alle Kinder ihren Fähigkeiten entsprechend überall mitmachen können“, sagte Steffen Henze, Leiter der Sportabzeichen AG an der Schule am Deister und zum ersten Mal mit seinen Schülern und Schülerinnen dabei. 

Als Gast hatte sich Niedersachsens Kultusministerin Elisabeth Heister-Neumann auf der Mehrkampfanlage eingefunden und zeigte sich begeistert von der Atmosphäre und der Motivation der Kinder. „Es wirkt alles sehr entspannt und gut organisiert“, sagte sie beeindruckt und überreichte den Schülern und Schülerinnen der Astrid-Lindgren-Schule aus Nienburg ihre Medaillen. Die Organisatoren des BSN wurden dabei von 120 Helferinnen und Helfern des Humboldt-Gymnasiums, der Alice-Salomon-Schule, Sportabzeichenprüfer des Stadtsportbundes und der BARMER Landesgeschäftsstelle unterstützt. So bewegten sich fast 1.000 Menschen auf der Mehrkampfanlage, und  auch Regionspräsident Hauke Jagau fühlte sich beim Tag des Sportabzeichens sichtlich wohl und hatte den Kindern gegenüber keinerlei Berührungsängste. 

„Mein Vater hat die Anne-Frank-Schule in Seelze gegründet, und meine Mutter war Lehrerin an einer Förderschule, so dass ich quasi mit behinderten Kindern aufgewachsen bin.“ Die Freude der jungen Sportler sprang nicht nur deshalb regelrecht auf Hauke Jagau über, als er zusammen mit Klaus Hoyer, Sportdezernent bei der Landesschulbehörde Standort Hannover, Susanne Hogrefe, Fachberaterin für Sport an Förderschulen, Karl-Heinz-Steinmann vom Landessportbund Niedersachsen und BSN-Vizepräsident Ottokar Wendt die abschließende Siegerehrung vornahm. Udo Nolte, Sportreferent des niedersächsischen Innenministeriums, brachte den Zweck der Aktion auf den Punkt: „Der Weg zu diesem Tag ist wichtig, das regelmäßige Training und das Selbstbewusstsein, dass die Kinder daraus entwickeln.“


  • Etwa 350 Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung erhielten das begehrte Abzeichen.
    Etwa 350 Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung erhielten das begehrte Abzeichen.