Sportdeutschland stärker machen

Beim DOSB-Wahlhearing in der vergangenen Woche fiel Autor Christian Sachs auf, dass im Verhältnis zwischen Sport und Sportpolitikern noch Verbesserungspotenzial steckt.

Das DOSB-Wahlhearing mit DOSB-Präsident Alfons Hörmann, den Politikern Özcan Mutlu (Die Grünen), André Hahn (Die Linke), Michaela Engelmeier (SPD), Frank Steffel (CDU) sowie Moderator Wolf-Dieter Poschmann (v.l.). Foto: DOSB/Camera4
Das DOSB-Wahlhearing mit DOSB-Präsident Alfons Hörmann, den Politikern Özcan Mutlu (Die Grünen), André Hahn (Die Linke), Michaela Engelmeier (SPD), Frank Steffel (CDU) sowie Moderator Wolf-Dieter Poschmann (v.l.). Foto: DOSB/Camera4

Zuhören, sich in die Rolle des Gegenüber hineinversetzen und im Besten Falle dabei etwas lernen. Sich unterhalten lassen, Fragen stellen und prägende Persönlichkeiten der Politik im Kreis der Sportfamilie zu Gast zu haben. So simpel – offenbar aber auch so komplex – waren ursprünglich die Intentionen für die DOSB-Wahlhearings.

Als der heutige Bundespräsident und Schirmherr des DOSB, Frank-Walter Steinmeier, 2009 kurzfristig absagen musste, schickte er Justizministerin Brigitte Zypries ins Rededuell mit Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble, Grünen-Allzweckwaffe Claudia Roth und LINKEN-Ikone Gregor Gysi. Vier Jahre später zeigte neben Roth und Gysi der SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann die beste Tagesform und stellte seinen Unionskollegen Volker Kauder in den Schatten.

Eine Schlappe, die dem „Strippenzieher“ von Bundeskanzlerin Angela Merkel offenbar im Gedächtnis haften geblieben ist, so dass er vor wenigen Wochen seinen Kollegen Oppermann zur Rücknahme der gemachten Zusage bewegte und somit die Tektonik des Hearings ins Wanken brachte. Wertschätzung für den Sport, die größte zivilgesellschaftliche Bewegung in Deutschland, sieht anders aus.

So sprangen die Fachpolitiker ein und lieferten sich am vergangenen Donnerstag ein lebhaftes Duell. Im besten Sinne positionierten sich die Sportpolitiker ohne das durch jahrelange Talkshow-Praxis abgeschliffene Profil der Spitzenkräfte. Das war in Teilen durchaus ein Zugewinn an Klarheit, zeigte in der Substanz der Redebeiträge von Diskutanten und Gästen aus der Sportfamilie aber auch, dass im Verhältnis zwischen Sport und Sportpolitikern noch Verbesserungspotenzial steckt.

Inhaltlich werden wir die Politik in den kommenden Wochen und Monaten bis zur Bundestagswahl mit den Forderungen des DOSB konfrontieren. Wir fordern alle Mitglieder von Sportdeutschland auf, sich hier zu beteiligen und die Forderungen des Sports den Wahlkreiskandidaten deutlich zu machen.

Nach der Wahl sind dann die Koalitionsverhandlungen entscheidend. Dort muss es auf der Basis von Respekt und gegenseitiger Wertschätzung gelingen, Verbesserungen der Rahmenbedingungen für den Sport zu erreichen. Lassen Sie uns gemeinsam Sportdeutschland stärker machen!

(Autor: Christian Sachs)

In jeder Ausgabe der DOSB-Presse, die wöchentlich erscheint, gibt es einen Kommentar zu aktuellen Themen des Sports, den wir hier als DOSB-Blog veröffentlichen. Diese mit Namen gezeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die offizielle DOSB-Meinung wieder.

 


  • Das DOSB-Wahlhearing mit DOSB-Präsident Alfons Hörmann, den Politikern Özcan Mutlu (Die Grünen), André Hahn (Die Linke), Michaela Engelmeier (SPD), Frank Steffel (CDU) sowie Moderator Wolf-Dieter Poschmann (v.l.). Foto: DOSB/Camera4
    Das DOSB-Wahlhearing mit DOSB-Präsident Alfons Hörmann, den Politikern Özcan Mutlu (Die Grünen), André Hahn (Die Linke), Michaela Engelmeier (SPD), Frank Steffel (CDU) sowie Moderator Wolf-Dieter Poschmann (v.l.). Foto: DOSB/Camera4