Sportgroßveranstaltungen – Ja, aber nachhaltig !

Das 18. Symposium zur nachhaltigen Sportentwicklung beschäftigte sich mit der Frage nach ökologischen, ökonomischen und sozialen Sportgroßveranstaltungen.

Umweltanforderungen gehören in die Ausschreibungskriterien für Sportgroßveranstaltungen; Foto: Sport mit Einsicht e.V.
Umweltanforderungen gehören in die Ausschreibungskriterien für Sportgroßveranstaltungen; Foto: Sport mit Einsicht e.V.

Das Symposium, erneut von DOSB und Sport mit Einsicht e.V. in Bodenheim am Rhein am 9. und 10. Dezember 2010 und mit Unterstützung des Bundesumweltministeriums im Rahmen des Projektes „Klimaschutz im Sport“ durchgeführt, thematisierte Sportgroßveranstaltungen unter dem Gesichtspunkt der ökologischen, ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeit.

Die Vorträge von Martin Schmied (Öko-Institut), Niels Wiechmann (OK FIFA Frauen WM 2011), Tobias Lienemann (OK FIS Alpine WM 2011) und Boris Schwartz (Bewerbungsgesellschaft München 2018) machten deutlich, dass mittlerweile thematisch ausdifferenzierte Umweltkonzeptionen zum festen Bestandteil von Sportgroßveranstaltungen in Deutschland zählen. In den letzten Jahren werden zudem Aspekte des Klimaschutzes, die Vermeidung von Emissionen, der Einsatz regenerativer Energien und der Ausgleich klimaschädlicher Gase bedeutsamer. Prof. Dr. Holger Preuß (Mainz) skizzierte darüber hinaus die umfassenden volkswirtschaftlichen Bezüge von Großveranstaltungen, während Prof. Dr. Hans-Jürgen Schulke (Hamburg) die vielfältigen Potenziale für die Stadt- und die Sportentwicklung referierte.

Trotz dieser positiven Entwicklungen machte das Symposium auch den weiteren Handlungsbedarf deutlich: Die internationalen Verbände sollten Umwelt- und Nachhaltigkeitsanforderungen umfassender in ihre Vergabeprozesse integrieren. Auch die Standortfrage und die Größendimensionen von Großveranstaltungen haben erheblichen Einfluss auf Umweltauswirkungen und sollten insbesondere im internationalen Verbandsbereich umfassender diskutiert werden.

Die vielfältigen Ansätze zum Klima- bzw. CO2-Ausgleich sind überkomplex und anwenderunfreundlich – hier kündigte der DOSB eine Initiative zur verbandsübergreifenden Konzeptentwicklung an. Nachholbedarf wurde auch im Hinblick auf die vielen ungenutzten Potenziale zur Sport- und Vereinsentwicklung von Großveranstaltungen gesehen – hier wurden die Spitzenverbände zu mehr Anstrengungen aufgerufen. Auch Möglichkeiten, über Sportveranstaltungen (die meist breite Bevölkerungskreise erreichen) für die Themen des Umwelt-, Klima- und Naturschutzes zu werben, sind ausbaufähig.

Weitere Informationen unter:
Deutscher Olympischer Sportbund e.V.
Otto-Fleck-Schneise 12
60528 Frankfurt am Main
Tel.: 069/ 67 00-315, -283, -278
klages(at)dosb.de, quardokus(at)dosb.de, egli(at)dosb.de
info(at)sportmiteinsicht.org


  • Umweltanforderungen gehören in die Ausschreibungskriterien für Sportgroßveranstaltungen; Foto: Sport mit Einsicht e.V.
    Umweltanforderungen gehören in die Ausschreibungskriterien für Sportgroßveranstaltungen; Foto: Sport mit Einsicht e.V.