Sportlerin des Tages - Martina Ertl-Renz

Ein letztes Mal noch schien sie das schier Unmögliche möglich machen zu können. Formkrise hin oder her, nach dem ersten Lauf des Riesenslaloms war die olympische Medaille, die sich Martina Ertl-Renz zum Abschied erträumt hatte, zum Greifen nah. Doch auf ihre bemerkenswerte Begabung, im entscheidenden Augenblick aus nichts noch etwas zu machen, konnte sie sich diesmal nicht mehr verlassen. Die 32 Jahre alte Lenggrieserin trug es mit Gelassenheit: „Irgendjemand da oben hat eben gesagt: Nein, es
reicht nicht mehr.“

Routinier Martina Ertl-Renz: Bei den 5. Spielen fehlte das Quäntchen Glück (Foto: picture alliance)
Routinier Martina Ertl-Renz: Bei den 5. Spielen fehlte das Quäntchen Glück (Foto: picture alliance)

Fünfmal war Martina Ertl-Renz bei Olympischen Spielen dabei, „das ist etwas sehr Besonderes“, findet sie - zurecht. Erfolgreich war sie dabei auch. 1994 Silber im Riesenslalom, 1998 Silber in der Kombination beim deutschen Dreifachsieg, 2002 Bronze in der Kombination. Es war zugleich die letzte deutsche alpine Medaille in einem Einzelrennen. Es war sogar noch mehr drin für Martina Ertl-Renz bei Olympia, aber zweimal wurde sie nur Vierte, zweimal Fünfte.

 

In Martina Ertl-Renz, Weltmeisterin 2001 (Kombination) und 2005 (Mannschaft), geht die letzte Vertreterin einer erfolgreichen deutschen Ära, die bei der WM 1993 begonnen hatte. Als letztes der drei „Golden Girls“ nimmt sie Abschied, im Gegensatz zu Katja Seizinger und Hilde Gerg ohne olympisches Gold. Was ihr bleibt von ihren letzten Spielen sind „dreckige Schuhe“ und die Zuversicht, dass nach einer insgesamt höchst erfolgreichen sportlichen Karriere ein „glückliches Leben“ auf sie wartet.

 


  • Routinier Martina Ertl-Renz: Bei den 5. Spielen fehlte das Quäntchen Glück (Foto: picture alliance)
    Routinier Martina Ertl-Renz: Bei den 5. Spielen fehlte das Quäntchen Glück (Foto: picture alliance)