Die Themen des
DOSB
sind so vielfältig wie Sportdeutschland. Unsere Sportwelten geben einen ersten Überblick in
verschiedene Schwerpunkte und Angebote.
Sportvereine sind erfindungsreich bei der Nutzung brach liegender Räume
Der ehemalige Kokskeller im Essener Hauptbad ist in eine Kegelbahn umgebaut worden, jetzt betrieben vom Kegler-Verein 1924 Essen. Der Turnverein Oeffingen im badischen Fellbach wiederum hat seine nicht mehr genutzte Kegelbahn aufgegeben und ein Fitness- und Gesundheitscenter daraus gemacht.
„Der attraktive Sportmix trägt dem veränderten Sportverhalten Rechung und kommt im richtigen Augenblick“, lobte Erich Hägele, der Vorsitzende des Sportkreises Rems-Murr, bei der Einweihung. Beherzt beheben die Sportvereine die von Region zu Region durchaus unterschiedlichen Defizite und modernisieren brach liegende Räume auf sportgerechte Weise. Sie richten freie Flächen für nachgefragte Angebote im Freizeitsport her sowie für Training und Turniere in den unteren Wettkampfklassen. Immer öfter kooperieren sie mit Organisationen und Institutionen, die sich in übereinstimmender Zweckbestimmung für den Sport am Ort engagieren, ihre Kompetenzen einbringen und Synergieeffekte nutzen.
Wiesen als Beachanlage
Wenn solche zusätzlichen Sportgelegenheiten geschaffen werden, entstehen keine Großbaustellen. Deutlich zu erkennen ist aber der besondere ehrenamtliche Arbeitseinsatz von handwerklich ausgebildeten und anleitungswilligen Vereinsmitgliedern. Eingebunden sind Freunde, Förderer und Nutznießer von sportlich-gesellschaftlichen Zielsetzungen. So baute der Sportverein Buckenhoven mit Eigen- und Sponsorenhilfe den ersten Soccer-Court im Landkreis Forchheim. Turnierveranstaltungen werden geplant, Freizeitsportler ausdrücklich zur Nutzung eingeladen. Handball und Volleyball können auf einer Beachanlage gespielt werden, erstellt von der Burscheider Turngemeinde auf brachliegenden Wiesen. Ebenfalls für Volleyball richteten die Turn- und Sportfreunde Welzheim 1863 eine Beachanlage ein: integriert in das Schul- und Sportzentrum, sehr gut geeignet auch für die schulische Ganztagesbetreuung. Handel und Wandel in Welzheim werden zeitgleich darauf hingewiesen, dass sie mit ihrer Werbung ein junges, dynamisches Publikum erreichen können.
„In der zukünftigen Sportentwicklung vor Ort werden weniger Patentrezepte und Musterlösungen den Maßstab bilden“, schreibt Walter Schneeloch in „Wir im Sport“, dem Magazin des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen. Der Vizepräsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) mit dem Aufgabenbereich für Breitensport und Sportentwicklung und LSB-Präsident denkt dabei auch an „Impulse und Ideen der Betroffenen“. Dabei bleiben Sportanlagen eine der Grundvoraussetzungen für jeden Sport. Dazu zählen auch Waldwege, Parks, Schulhöfe oder Bolzplätze. Deshalb hat zum Beispiel der Turn- und Sportverein Zehlendorf `88 die Patenschaft für einen neu konzipierten Trimmpfad mit 23 Stationen übernommen. Partner sind der Landessportbund Berlin, das Forstamt Grunewald und die Betriebskrankenkasse CITY BKK.
An- und Umbauten im Verein
Wer bereits über meistens mehrfach zu nutzende Anlagen in Vereinsregie verfügt, baut an und um. Der Turnverein Eiche Horn, Bremen, hat seinen Spielplatz mit einer Doppelschaukel und einer Rundholzwippe noch kindgerechter machen können. Geholfen hat auch ein Zuschuss des Förderfonds „SpielRäume schaffen“ als Gemeinschaftsaktion des Deutschen Kinderhilfswerks und des Senators für Jugend. Zusammen mit der dortigen Natur- und Abenteuerschule hat die Turnerschaft Bergisch Gladbach 1879 das Außengelände der Kindertagesstätte FlicFlac um eine Naturspiellandschaft erweitert. Der Hang eignet sich „zum Klettern, Balancieren, Verstecken, Schlecken und Neues entdecken“, beschreibt die Vereinszeitschrift „WIR“ die herrlichen Möglichkeiten unter kindgerechten Kategorien.
Wenn Sportvereine mit Ideen und Initiativen solche Sport- und Freizeitanlagen bauen oder erweitern, wird das sportfachliche Regelwerk nicht außer Acht gelassen. Vorrang haben jedoch bürgernahe und gesundheitsorientierte Normen mit der Sicherheit für große Akzeptanz. Hoher gesellschaftlicher Nutzen vergrößert den Handlungsspielraum öffentlicher Geldgeber und überzeugt auch den Kommerz im Umfeld in zunehmendem Maße. Wer sich mit Sach- und Geldspenden im Sinne von sozialem Sponsoring beteiligt, versteht den Sportverein als Ganzes und im Sinne einer Gesellschaft für alle Lebensalter.
Sportvereine sind kreativ bei der Nutzung brach liegender Räume, so werden beispielsweise Wiesen in Beachanlagen verwandelt. Copyright: picture-alliance/dpa
Wir verwenden auf unserer Webseite Cookies, um Inhalte zu personalisieren, die Zugriffe auf unsere Webseite zu analysieren und somit unser Angebot zu verbessern.
Wir erheben dabei nur pseudonyme Daten, eine Identifikation erfolgt nicht.
Weitere Details zu der Datenverarbeitung entnehmen Sie bitte unseren
Datenschutzhinweisen.