Sportwissenschaft weiter stärken und verankern

Die DOSB-Vizepräsidentin Gudrun Doll-Tepper spricht das Grußwort beim dvs-Hochschultag und bezeichnet die Sportwissenschaft als unverzichtbaren Partner.

DOSB-Vizepräsidentin Gudrun Doll-Tepper sprach das Grußwort beim Hochschultag. Foto: DOSB
DOSB-Vizepräsidentin Gudrun Doll-Tepper sprach das Grußwort beim Hochschultag. Foto: DOSB

Unter dem Motto „Wissenschaft bewegt Sport bewegt Wissenschaft“ fand Ende September der 20. Hochschultag der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) in Halle (Saale) statt. Rund 500 Sportwissenschaftlerinnen und Sportwissenschaftler aus dem In- und Ausland folgten der Einladung des Department Sport an der Martin-Luther-Universität, um sich in Vorträgen, Arbeitskreisen, Workshops, Talkrunden und Posterausstellungen über „Kreativität – Innovation – Leistung“ im Sport zu informieren und auszutauschen. 

In ihrem Grußwort bei der Kongresseröffnung im Audimax der Universität bezeichnete die Vizepräsidentin für Bildung und Olympische Erziehung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Prof. Gudrun Doll-Tepper, die Sportwissenschaft als einen wichtigen und unverzichtbaren Partner für die Entwicklung des Sports in unserer Gesellschaft: „Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass die Sportwissenschaft mit Blick auf die Konkurrenz im internationalen Spitzensport weiter gestärkt und noch fester verankert werden muss. Nie war aber auch innerhalb der Sportentwicklung mehr Innovation und Kreativität gefragt.“

Dabei erinnerte die Berliner Sportwissenschaftlerin an die notwendige Stärkung der Bildungs-potenziale im Sport und die Bewältigung der Herausforderungen durch Ganztagsschule und „G8“ in Bezug auf die Vereinsentwicklung sowie die Förderung von sozialer und kultureller Integration und Inklusion. Im Anschluss an den Auftaktvortrag des früheren dvs-Präsidenten Prof. Klaus Willimczik (Darmstadt, davor Bielefeld) zum Tagungsmotto verwies die DOSB-Vizepräsidentin bei der von Prof. Dietrich Kurz (Bielefeld) moderierten Podiumsdiskussion noch einmal auf die Bedeutung einer anschlussfähigen Sportwissenschaft als Voraussetzung für die Fortsetzung eines fachlichen Dialogs, von dem auch der DOSB als zentrale Dachorganisation des deutschen Sports und Verbündeter der Sportwissenschaft profitieren kann. 

Konkretisiert wurde dieses Anliegen während des Hochschultages in einem gut besuchten Arbeitskreis, den Prof. Doll-Tepper zusammen mit Boris Rump als im DOSB für den Schulsport zuständigen Referenten moderierte. In diesem Dialogforum zwischen Sportwissenschaft und Sportorganisation ging es um die „Herausforderung Ganztagsschule – Fragen zu Auswirkungen und Gestaltungsoptionen der dritten Säule des Kinder- und Jugendsports“. Hier gaben Prof. Doll-Tepper für den DOSB und Stephan Schulz-Algie für die Deutsche Sportjugend Statements ab ebenso wie die Sportpädagogen Prof. Nils Neuber (Münster) und Prof. Robert Prohl (Frankfurt).

Auf der turnusmäßig abgehaltenen Hauptversammlung der dvs, der inzwischen knapp tausend Mitglieder angehören, wurde Prof. Dorothee Alfermann (Leipzig) für zwei weitere Jahre in ihrem Amt als Präsidentin bestätigt. Auch die drei Vizepräsidenten Prof. Andreas Hohmann (Bayreuth) für Leistungssport, Prof. Kuno Hottenrott (Halle/Saale) für Gesundheit und Technologie sowie Prof. Volker Scheid (Kassel) für Bildung wurden wiedergewählt. Neu im Amt ist Prof. Henning Plessner (Heidelberg). Als neue Schatzmeisterin wurde Prof. Karen Zentgraf (Münster) gewählt.

Während des 20. dvs-Hochschultages wurden junge Sportwissenschaftlerinnen und Sportwissenschaftler für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet des Sports ausgezeichnet: Andrea Schmidt von der Universität Bremen erhielt den dvs-Publikationspreis für ihre Doktorarbeit zum Thema „Bewegungsmustererkennung anhand des Basketball-Freiwurfs“ vor Christina Niermann (Kiel) und Jochen Mayer (Tübingen). Der diesjährige  dvs-Nachwuchs-preis, der von einer Jury nach Vortrag und Diskussion „live“ im Plenum vergeben wurde, ging an Yvonne Steggemann (Saarbrücken) über „Täuschung mit Köpfchen. Die Bedeutung der Blick-richtung beim Erlernen von Handlungsabsichten im Sport“ vor Marianne Meier (München) und Thomas Gronwald (Halle/Saale), die sich den zweiten Platz teilten. Alle Preisträger erhielten Geldprämien. 

Der 21. dvs-Hochschultag findet vom 25. bis 27. September 2013 in Konstanz statt. Dann lautet das Motto „Sportwissenschaft grenzenlos?!“. Dieser Hochschultag soll dann gemeinsam mit den beiden Partnerverbänden der Sportwissenschaft in der Schweiz (SGS) und in Österreich (ÖSG) veranstaltet werden.

(Quelle: DOSB-Presse, Ausgabe 40)


  • DOSB-Vizepräsidentin Gudrun Doll-Tepper sprach das Grußwort beim Hochschultag. Foto: DOSB
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