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DOSB
sind so vielfältig wie Sportdeutschland. Unsere Sportwelten geben einen ersten Überblick in
verschiedene Schwerpunkte und Angebote.
„Sterne des Sports“ 2008: Die 17 Finalisten im Porträt (3)
Am 26.Januar 2009 hat Bundespräsident Horst Köhler in Berlin die „Sterne des Sports“ 2008 in Gold überreicht. Die drittplazierte TSG Reutlingen wurde für ihre jahrzehntelangen Verdienste im Behindertensport ausgezeichnet.
Netzwerk für den Behindertensport
Der Sozialpädagoge Dr. Martin Sowa und sein Team haben in den vergangenen 30 Jahren ein einzigartiges Projekt geschaffen: Ihrem Engagement ist es zu verdanken, dass in Baden-Württemberg ein landesweites Netzwerk für den Behindertensport entstanden ist. Menschen mit geistiger und Mehrfachbehinderung können sich aus den speziell auf sie abgestimmten Kursangeboten das passende aussuchen. Die TSG Reutlingen kooperiert mit anderen Vereinen, Schulen, Werkstätten oder Wohngruppen und arbeitet eng mit der Pädagogischen Hochschule vor Ort zusammen, deren Absolventen ihre Ideen gerne aufgreifen. So wird das Netz täglich dichter. Allein in Baden-Württemberg ist die TSG Reutlingen in allen vier Regierungsbezirken Stuttgart, Karlsruhe, Freiburg und Tübingen feinmaschig vernetzt. Auch das Zusammenwirken und die Netzwerke mit Vereinen von Nichtbehinderten nehmen zu. Diese treten mittlerweile selbst an die Behindertensportabteilung der TSG Reutlingen heran. Laufveranstaltungen wie „Zieh dir den Schuh an“ gemeinsam mit einem der größten Laufvereine der Region Igel (IGL) Reutlingen oder der Altstadtlauf erfreuen sich steigender Teilnehmerzahlen.
Das Ziel von Martin Sowa und seinem Team war es stets, Menschen mit Behinderung ein lebenslanges Sporttreiben zu ermöglichen. Heute zählen 477 Mitglieder, 43 verschiedene Sportgruppen und 14 Psychomotorik Gruppen zur TSG Reutlingen. Die Teilnehmer kommen aus allen Altersgruppen zwischen 4 und 83 Jahren. Das Angebot der Abteilung umfasst Bewegungsspiele, Schwimmen, Leichtathletik, Tischtennis, Triathlon und vieles mehr. Regelmäßig werden Wanderungen, Freizeiten, sowie Sport- und Spielfeste, Wettkämpfe und Turniere veranstaltet. „Man muss die eigene Sichtweise erweitern und sich nicht an einem traditionellen Sportverständnis wie schneller, höher, weiter orientieren. Ausgangspunkt ist immer der Mensch mit Behinderung. Wie kann ich aus seinen Fähigkeiten etwas Neues für eine Sportart kreieren?“ So tritt laut Martin Sowa anstelle von Konkurrenzdenken ein natürliches und selbstverständliches Miteinander von Behinderten und Nichtbehinderten. Aus seiner langjährigen Tätigkeit im Behindertensport hat er ein Konzept für das Land Baden-Württemberg erarbeitet. Das Schöne am Training für und mit geistig behinderten Menschen scheint das Überschreiten von Regeln, das Gestalten neuer Spielformen zu sein. Manchmal entstehen komplett neue Varianten, die sowohl für Nichtbehinderte als auch Behinderte spielbar sind. Kreativ sein zu müssen, ist ein hoher Motivationsfaktor. Für Martin Sowa selbst ist die Leitung der Behindertensportabteilung der TSG Reutlingen sein Traumberuf - aber Geld nimmt er dafür nicht. Genau wie seine Kollegen macht er seine Arbeit im Verein ehrenamtlich.
BVR-Präsident Uwe Fröhlich, Bundespräsident Horst Köhler, Dr. Martin Sowa von der TSG Reutlingen, DOSB-Präsident Thomas Bach und Erik Grahneis von der Volksbank Reutlingen (v.l.).
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