"Sterne des Sports" 2009: Tanzsportverein Wetzlarer Karnevalsgesellschaft (Teil 7)

Unter den 17 Finalisten des Wettbewerbs "Sterne des Sports" war auch der Tanzsportverein der Wetzlarer Karnevalsgesellschaft. Er wird im folgenden Porträt vorgestellt.

BVR-Präsident Uwe Fröhlich, DOSB-Präsident Thomas Bach, Bundeskanzlerin Angela Merkel gratulieren Petra Weiß vom Tanzsportverein der Wetzlarer Karnevalsgesellschaft und Volker Remmele von der Volksbank Mittelhessen (v.l.).  Foto: Sterne des Sports
BVR-Präsident Uwe Fröhlich, DOSB-Präsident Thomas Bach, Bundeskanzlerin Angela Merkel gratulieren Petra Weiß vom Tanzsportverein der Wetzlarer Karnevalsgesellschaft und Volker Remmele von der Volksbank Mittelhessen (v.l.). Foto: Sterne des Sports

Angefangen hat alles im Jahr 2003: Damals überlegte der Verein aus Hessen, wie er die Kinder- und Jugendarbeit fördern könnte. Ein Blick in die Nachbarschaft ergab: Klassischer Gardetanz war vielen Jugendlichen zu uncool, deshalb nahmen die Trainer kurzerhand auch Hip Hop, Breakdance, Orientalischen Tanz und Cheerleading ins Kursangebot auf – und sprachen damit unverhofft viele Jugendliche mit Migrationshintergrund an. Diese fanden hier einzigartige Entfaltungsmöglichkeiten, einige sogar einen Ausbildungsplatz als Jugendgruppenhelfer oder Übungsleiter.

Die Tänzer des TSV kommen unter anderem aus Gambia, Ghana, Russland, den USA und von den Philippinen. Neben neuen Tanzschritten trainieren sie hier auch das gegenseitige Verstehen. Leichtfüßig, fast beiläufig, räumen die Tänzer mit sämtlichen Vorurteilen auf; diese positiven Nebenwirkungen sind inzwischen sogar das Markenzeichen des Vereins. Im Karneval gehört der Auftritt dieser Gruppen inzwischen genauso zum Festprogramm der Wetzlarer Karnevalsgesellschaft wie die Showeinlagen der Gardetänzer.

Und die Experimentierfreude hört nicht auf: Sogar bei Blasmusik haben die Hip-Hopper keine Berührungsängste. 2007 ging der Verein eine Kooperation mit dem Blasorchester der Musikschule Wetzlar ein. Nach einem ersten Abtasten, wuchs der gegenseitige Respekt schnell.

Eingefleischte Klassik-Fans entwickelten zusammen mit den jugendlichen Tänzern ein Abend füllendes Programm: „Classic Meets Hip Hop“ erlebte im März 2008 seine Premiere: Hip Hopper und Breakdancer tanzten zur Musik der Blechbläser. Am Ende wurden alle mit begeistertem Applaus gefeiert. Integration hat hier ihren eigenen Rhythmus gefunden, zusammengesetzt aus Tanzspaß, Musikfreude und gegenseitigem Respekt. Weitere gemeinsame Auftritte sind in Planung.

Der Verein geht aber nicht nur bei diesem Angebot aktiv auf mögliche Tanz-, sprich Kooperationspartner zu. Seit vier Jahren veranstaltet die Wetzlarer Karnevalsgesellschaft den landes-weiten Hip Hop- und Breakdance-Contest „The Big Jam“, für den der Verein 2007 mit dem Integrationspreis des Landes Hessen belohnt wurde.

Noch im selben Jahr hat der TSV dann das Angebot „Classic Meets Hip Hop“ gestartet. Immer wieder bringen die Mitglieder des Tanzsportvereins der Wetzlarer KG unterschiedliche Musik- und Tanz-Genres zusammen und entwickeln sie weiter.

Die Grenzen im Kopf zu überwinden, dabei helfen die verbindenden Elemente Musik und Tanz. Sie bringen Menschen auf harmonische Weise miteinander in Kontakt. Davon kann letztlich niemand unberührt bleiben; das hat die Wetzlarer Karnevalsgesellschaft bisher immer wieder erfolgreich bewiesen. Zuletzt durfte sie sich über den achten Platz beim Bundesfinale der „Sterne des Sports“ Anfang Februar in Berlin freuen.


  • BVR-Präsident Uwe Fröhlich, DOSB-Präsident Thomas Bach, Bundeskanzlerin Angela Merkel gratulieren Petra Weiß vom Tanzsportverein der Wetzlarer Karnevalsgesellschaft und Volker Remmele von der Volksbank Mittelhessen (v.l.).  Foto: Sterne des Sports
    BVR-Präsident Uwe Fröhlich, DOSB-Präsident Thomas Bach, Bundeskanzlerin Angela Merkel gratulieren Petra Weiß vom Tanzsportverein der Wetzlarer Karnevalsgesellschaft und Volker Remmele von der Volksbank Mittelhessen (v.l.). Foto: Sterne des Sports